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Bookbot

Melinda Nadj Abonji

    22. Juni 1968

    Melinda Nadj Abonji widmet sich in ihrem Werk den Themen Identität und kulturellem Übergang, wobei sie sich oft auf Familien der ungarischen Minderheit in Serbien und deren Leben in der Schweiz konzentriert. Ihre Schrift zeichnet sich durch scharfen Einblick in Sprache und interkulturelle Unterschiede aus, die sie mit autobiografischen Elementen in erzählerische Strukturen einwebt. Die Autorin untersucht Generationendynamiken und den Prozess der Assimilation mit Sensibilität und poetischer Präzision. Ihre literarische Stimme hallt durch die Auseinandersetzung mit der Komplexität von Zugehörigkeit und Heimat wider.

    Melinda Nadj Abonji
    Galambok röppennek föl
    Pigeon, vole
    Im Schaufenster im Frühling
    Schildkrötensoldat
    Tauben fliegen auf
    • 2017

      Erster Roman seit dem mehrfach ausgezeichneten Bestseller Tauben fliegen auf , für den Melinda Nadj Abonji 2010 sowohl den Deutschen als auch den Schweizer Buchpreis erhielt Zoltán Kertész, blauäugiger Sohn eines »Halbzigeuners« und einer Tagelöhnerin mit ständig wechselnden Liebhabern, ist der Außenseiter in einem kleinen Ort in Serbien. Als Kind ist er dem Vater in voller Fahrt vom Motorrad gefallen, und der Bäcker, dem er die Mehlsäcke nicht schnell genug durch die Backstube schleppte, hat ihm den Kopf blutig geschlagen. Seither hat er das »Schläfenflattern«, sitzt am liebsten in seiner Scheune und löst Kreuzworträtsel. Als 1991 der jugoslawische Bürgerkrieg ausbricht, sehen das die Eltern als Chance für den Sohn: In der Volksarmee soll der »Taugenichts«, der »Idiot« zuerst zum Mann und dann zum Helden werden. Aber Zoltán passt auch dort nicht ins System, stellt die falschen Fragen und die auch noch stotternd. Als sein einziger Freund bei einem Trainingsmarsch in der Folge sinnloser Schleiferei tot zusammenbricht, verweigert sich Zoltán endgültig einer Ordnung, die alle Macht dem Stärkeren zugesteht. Vom sanften Widerstand der Phantasie gegen die Beschränkungen eines Systems, das nur Befehl, Gehorsam und Unterwerfung kennt, erzählt Melinda Nadj Abonji in ihrem Roman Schildkrötensoldat – in einer schwingenden, musikalischen Sprache und in eindringlichen, die Kraft des vogelwilden Denkens beschwörenden Bildern.

      Schildkrötensoldat
    • 2010

      Ildikos Familie gehört zur ungarischen Minderheit in Serbien, lebt aber in der Schweiz. Hier sind sie und ihre Schwester aufgewachsen, aber heimisch fühlt sie sich nicht. Heimat bleibt die Vojvodina, der Landstrich in Serbien, in dem der Vater es nicht mehr ausgehalten hat, von dem er aber auch nicht loskommt.

      Tauben fliegen auf
    • 2004

      „Es geht um Luisa. Sie ist wie die anderen Kinder, aber aufmerksamer. In ihrer Welt muss man Acht geben. Manches klingt wie ein Märchen, aber es ist kein lustiges Märchen. Die Jahre vergehen: Erst ist Luisa ein kleines Mädchen, dann ist sie ein Mädchen und dann, ja, was ist sie dann? Dann ist sie älter geworden, eine junge Frau, sie lebt in Wien, hat eine Freundin, die Valerie heißt, und sie hat Frank kennengelernt. Frank verschafft Luisa das, was er Annehmlichkeiten nennt, aber Luisa begreift, dass es gut ist, auch bei Frank Acht zu geben. Luisa kannte Bernhard, Nik und Ziegler und auch ihren Vater und Herrn Fotti, und in ihrem Kopf reden alle mit und mischen sich ein, aber dann überrascht Frank sie doch. Man kann eben nicht genug Acht geben im Leben. Erst findet sie seltsame Fotos, dann eine Waffe, und dann findet sie heraus, dass Valerie Frank kennt und Frank Valerie. Was Luisa gelernt hat, am Ende? Noch lange nicht genug: “Ich trage die falschen Schuhe, sagte Luisa, überall lag Schnee.„Melinda Nadj Abonji erzählt eine Geschichte vom allmählichen Erwachsenwerden mit eindringlichen Szenen und vielen Taktwechseln. Es ist eine Geschichte der Überraschungen, Verletzungen und einer Ahnung vom Glück. Für ihren zweiten Roman erhielt Melinda Nadj Abonji den Deutschen und den Schweizer Buchpreis. Hiermit wird ihr erster Roman noch einmal ins Schaufenster gestellt.“

      Im Schaufenster im Frühling