Wilhelm Tieke Bücher







In diesem Sommer jährt sich zum 200. Mal der Angriff der französischen Grande Armée Napoleons auf das russische Riesenreich. Fast 130 Jahre später trat die deutsche Wehrmacht zum Sturm auf die russische Hauptstadt an. Der bekannte Militärhistoriker Wilhelm Tieke schildert in seinem neuesten Werk in einer faszinierenden Rückschau beide Kriege in paralleler Gegenüberstellung. Napoleon wie auch Hitler befanden sich in einem Krieg gegen England, das die Vorherrschaft einer anderen Macht auf dem Kontinent nicht hinnehmen wollte. Franzosen wie Deutsche suchten in dieser Auseinandersetzung zunächst die Unterstützung Rußlands – jedoch vergeblich. Daher wurden die Kriege 1812 und 1941 unausweichlich, um Rußland als Gefahr im Rücken Frankreichs bzw. des Deutschen Reiches auszuschalten. Es gab aber auch Unterschiede: Während sich 1812 die Russen in die Weite des Landes zurückzogen und sich erst vor Moskau zur Schlacht stellten, gelang es der Wehrmacht, das Gros der an der Westgrenze aufmarschierten Sowjettruppen in gigantischen Kesselschlachten zu vernichten.
Im Zweiten Weltkrieg stachen zwei deutsche Freiwilligenverbände hervor: das SS-Infanterie-Regiment 4 (mot.), später „Langemarck“ genannt, und das „Freikorps Danmark“. Das SS-IR 4 wurde nach dem Anschluss Österreichs in Linz-Steyr aufgestellt und diente zunächst als Wachregiment in Prag und zum Küstenschutz in den Niederlanden, bevor es nach Ostpreußen verlegt wurde. Ab September 1941 kämpfte es an der Ostfront im Rahmen der 2. SS-Brigade und später als schnelles Schützenregiment in der SS-Panzer-Division „Das Reich“. Im weiteren Verlauf des Krieges wurden die Männer vom „Langemarck“ in verschiedenen Heeresdivisionen eingesetzt und hielten mehrfach sowjetischen Gegenoffensiven stand, wodurch sie zu stabilen Stützen der deutschen Front wurden. Der zweite Teil des Buches behandelt die dänischen Freiwilligen im „Freikorps Danmark“ unter Sturmbannführer Christian Frederik von Schalburg und später Obersturmbannführer von Lettow-Vorbeck. Ihre Einsätze führten sie über Hamburg-Langenhorn und Posen-Treskau in den Kessel von Demjansk. Der Autor beschreibt den harten und entbehrungsreichen Kampf an der Ostfront, einschließlich Stoßtruppunternehmen, Häuserkämpfen und Entsatzversuchen. Das „Freikorps Danmark“ bildete 1943 die Grundlage für das SS-Panzergrenadier-Regiment 24 „Danmark“.