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Paweł Huelle

    10. September 1957 – 27. November 2023

    Paweł Huelle ist ein polnischer Prosaautor, dessen Werk tief in seiner Heimatstadt Danzig verwurzelt ist. Er erforscht Themen wie Erinnerung, Identität und die komplexe Beziehung zwischen Geschichte und persönlicher Erfahrung. Huelle's Schreiben zeichnet sich durch seinen lyrischen Stil und seine Fähigkeit aus, die einzigartige Atmosphäre seiner Schauplätze einzufangen. Seine Erzählungen verweben oft das Persönliche und das Politische und bieten tiefe Einblicke in die menschliche Verfassung.

    Paweł Huelle
    Castorp
    Mercedes-Benz
    Silberregen
    Weiser Dawidek
    Schnecken, Pfützen, Regen und andere Geschichten aus Gdańsk
    Das letzte Abendmahl
    • 2009

      Der neue Roman von Pawel Huelle, der auf einer realen Begebenheit basiert, spielt in einem Danzig in naher Zukunft. Der Maler Mateusz will, nach dem Vorbild Leonardo da Vincis, ein Bild des letzten Abendmahls malen und lädt seine Freunde zu einem Foto-Shooting ein, damit sie den Aposteln ihr Gesicht leihen. Drei dieser alten Freunde und den Erzähler, der Griechisch studiert und sich mit der Geschichte Jerusalems beschäftigt, lernt der Leser näher kennen, den Arzt Lewada, den Physikprofessor und Geschäftsmann Wybránski und den Religionswissenschaftler und Initiator von lukrativen „Wahrheitspilgerfahrten“ Berdo. Das Foto-Shooting konfrontiert alle mit ihrer Vergangenheit und mit ihren Lebensplänen, und was bei einem Gemälde über das letzte Abendmahl nahe liegt, geht es bei allen um Geld und Werte, Freiheit und Spiritualität, Kunst und Kommerz, aber auch um das Christentum und den Islam - in das Stadtbild von Danzig haben sich zu den Kirchtürmen auch die Minarette gesellt. Der Roman, dessen Haupthandlung nur wenige Stunden eines einzigen Tages umfasst, bietet auf einer zweiten Zeitebene faszinierende geschichtliche Exkurse, die uns nach Ägypten oder Konstantinopel führen, auf einer dritten - noch etwas weiter in der Zukunft - erzählt er von der Zerstörung des Gemäldes durch angeheuerte Schläger. Pawel Huelles dichter, brillanter, teils realistisch, teils satirisch erzählter Roman, der in Polen großes Aufsehen erregt hat, bietet ein Sittenbild der Gegenwart, der westlichen Gesellschaft und des Kunstbetriebs, ein nachdenkliches, aufwühlendes Buch.

      Das letzte Abendmahl
    • 2005

      »Damals hatte er vier Semester Studienzeit am Danziger Polytechnikum hinter sich «, heißt es im Zauberberg, und Pawel Huelle hat diese Bemerkung zum Ausgangspunkt für einen spannenden Bildungsroman gemacht. Im Oktober 1904 kommt Hans Castorp aus dem großstädtischen Hamburg nach Danzig, um dort Schiffsbau zu studieren. Die Stadt zieht den knapp Zwanzigjährigen sofort in ihren Bann. Bald schon verliebt er sich in eine junge Polin aus dem benachbarten Zoppot, die allerdings in eine Affäre mit einem russischen Offizier verwickelt ist, in die auch Castorp hineingezogen wird. Die Studiendisziplin kommt ihm abhanden, seine Moral lockert sich bedenklich. Wanda aber ist unerreichbar und wird nicht erreichbarer, als der Offizier einem Attentat zum Opfer fällt. Castorps Gefühlsverwirrung steigert sich immer mehr. Er flüchtet sich zu einem polnischen Psychiater und in die Lektüre Schopenhauers und kehrt am Ende bereichert und gereift, gestärkt durch eine erste, wenn auch unerfüllt gebliebene Liebe, nach Hamburg zurück.

      Castorp
    • 2003

      Der Erzähler erinnert sich an das schöne Fräulein Ciwle, seine Fahrlehrerin. Verlegen und aufgeregt hat er selbst während der Fahrstunden ohne Unterlaß erzählt: von der Großmutter, die, noch in einem Citroën, 1925 auf einem Bahngleis steckenbleibt, gerade als der Eilzug aus Lemberg heranrauscht. Von den Ballonfuchsjagden in Südpolen, bei denen der Großvater, schon im Mercedes, Wettrennen mit einem Heißluftballon fährt. Von der Beschlagnahmung des geliebten Autos 1939 durch die Sowjets und den folgenden Verwicklungen. Gleichzeitig blendet der Roman immer wieder in die Gegenwart über, man erfährt von Fräulein Ciwles schwieriger Lebenssituation und warum es doch nicht zu einer Liebesgeschichte zwischen ihr und ihrem Fahrschüler kommt.

      Mercedes-Benz
    • 2000
    • 2000
    • 1992

      Der junge polnische Schriftsteller Pawel Huelle, durch seinen ersten, in mehrere Sprachen übersetzten Roman Weiser Dawidek auch bei uns bekannt geworden, setzt in diesem Buch die behutsame Erkundung seiner Heimatstadt Gdánsk, Danzig, ihrer Geschichte und ihrer Menschen aus der Sicht des heranwachsenden Jungen fort. Da ist der Vater, schweigsam und verschlossen, der den Bahnsteig fegt, weil er, aufrichtig wie er ist, seine Arbeit als Konstruktionszeichner bei der Werft verloren hat. Da ist die leicht aufbrausende Mutter, die den Krieg und ihre panische Angst vor den Deutschen nicht vergessen kann und nach Amerika auswandern möchte. Da ist die von allen gemiedene Frau Hoffmann, die frühere deutsche Gutsbesitzerin, die im ihr verbliebenen Salon geheimnisvolle Gespräche mit unsichtbaen Personen führt und wunderbare Musik auf dem Klavier spielt. Und da ist der Ich-Erzähler, der neugierig jede Veränderung wahrnimmt, die unausgesprochenen Sehnsüchte, Stimmungen und Ängste registriert. Poetische Geschichten, in denen Wirklichkeit und Traum wundersam ineinander übergehen, in denen die Atmosphäre von Gdánsk greifbar wird: Unvergeßliche Bilder einer polnischen Kindheit und Jugend in der Nachkriegszeit.

      Schnecken, Pfützen, Regen und andere Geschichten aus Gdańsk
    • 1990

      Weiser Dawidek ist ein Roman des polnischen Schriftstellers Paweł Huelle. Er erschien in der Originalausgabe 1987. Die Handlung spielt im Danzig der Nachkriegszeit. 2001 erschien ein Film mit dem Titel "Weiser" nach dem Roman. Dawidek Weiser ist ein jüdischer Junge. Plötzlich aufgetaucht, ist er einen Sommer lang der faszinierende Mensch für eine ganze Schule, oder wenigstens für den Erzähler. Weiser schwebt in religiöser Meditation in der Luft, löst selbstentworfene Explosionen aus, kann den Löwen im Zoo zähmen und ist ein begnadeter Fußballspieler. So macht sich der Erzähler Jahre nach seinem mysteriösen Verschwinden nach einer von Weiser ausgelösten Explosion auf die Suche nach ihm und versucht in eigenen Reflexionen über diese Zeit – die 1950er Jahre – und in Gesprächen mit anderen damaligen Bekan nten und der Freundin Weisers dessen Persönlichkeit zu ergründen. Diese Aufgabe scheint zu groß für den Erzähler, und scheinbar kann er Weisers Geheimnis nicht lüften. An die Stelle der „Wahrheit“ um Weiser tritt das farbige Bild Danzigs zu dieser Zeit, wie es aus der Perspektive eines zwölfjährigen Schülers erscheint: Badeplätze an Flüssen, die Natur der Umgebung, der Alltag einer polnischen Familie und am Rande auch politische Szenen.

      Weiser Dawidek