Szczepan Twardoch ist ein polnischer Schriftsteller und Publizist, dessen Werk sich häufig mit komplexen Themen wie Identität, Geschichte und Gesellschaft auseinandersetzt. Seine Prosa ist bekannt für ihre Intensität und die tiefgründige Charakterpsychologie. Twardoch konzentriert sich auf die Erforschung der menschlichen Natur in turbulenten historischen Epochen und verwendet einen Stil, der sowohl roh als auch poetisch ist. Sein Schreiben bietet tiefe Einblicke in die Komplexität des menschlichen Daseins und des kollektiven Gedächtnisses.
Szczepan Twardoch thematisiert in seinem Buch Krieg und die dunklen Seiten des Menschen. Nach Reisen an die Front der Ukraine reflektiert er über seine Großväter und das 20. Jahrhundert, während er Fragen zu Leben, Freiheit und den Auswirkungen des Krieges auf die menschliche Seele aufwirft. Ein tiefgründiges und existenzielles Werk.
Der Kampf eines Mannes, der nichts zu verlieren hat. Gegen die Welt und sich selbst. Einst war Konrad Widuch begeisterter russischer Revolutionär, kämpfte in der Reiterarmee. Unter Stalins Herrschaft verliert er alles, den Glauben an die Sowjetunion, seine junge Familie, die Zukunft. Aus den Schrecken des Gulag kann sich Widuch mit äußerster Härte befreien – und steht vor dem Nichts: in den Weiten der Taiga, einer atemberaubend schönen wie tödlichen Welt. Zusammen mit der Russin Ljubow und dem mitgeflohenen Gabaidze wird er von den Ljaudis gefunden. Bei dem archaischen Volk entdeckt Widuch ein fremdes Leben voll arktischer Exotik, ungeahnter Stille, eine Welt mit unbegreiflichen Göttern; der versehrte Gabaidze wird zum Schamanen. Als ein russisches Flugzeug landet, müssen Widuch und die schwangere Ljubow sich wehren und sind bald wieder auf der Flucht, allein im höchsten Norden. Szczepan Twardoch schickt seinen Helden auf eine zum Zerreißen spannungsvolle Lebensreise, die Konrad Widuch immer wieder nur mit Gewalt bestehen kann. Russland, der hohe Norden, das 20. Jahrhundert in all seinen Abgründen prägen diesen Weg. Wie oft kann man sich selbst besiegen, ohne seine Menschlichkeit zu verlieren?
Jakub Shapiro ist ein hoffnungsvoller junger Boxer und überhaupt sehr talentiert. Das erkennt auch der mächtige Warschauer Unterweltpate Kaplica, der Shapiro zu seinem Vertrauten macht. Doch rechte Putschpläne gegen die polnische Regierung bringen das Imperium Kaplicas in Bedrängnis; er kommt in Haft, als ihm ein politischer Mord angehängt wird. Im Schatten dieser Ereignisse bricht ein regelrechter Krieg der Unterwelt los. Jakub Shapiro muss die Dinge in die Hand nehmen: Er geht gegen Feinde wie Verräter vor, beginnt – aus Leidenschaft und Kalkül – eine fatale Affäre mit der Tochter des Staatsanwalts, muss zugleich seine Frau und seine Kinder vor dem anschwellenden Hass schützen – und nimmt immer mehr die Rolle des Paten ein. Der Aufstieg eines Verbrecherhelden zwischen Gewalt, Eleganz und Laster, seine Verletzlichkeit als Jude im Vorkriegs-Warschau: «Der Boxer» ist grandios angelegt und fast filmisch erzählt, ein Panorama mit Sportlern und Schurken, einem Mann mit zwei Gesichtern, glamourösen Huren und charismatischen Gangstern. Ein überragender, thrillerhafter Roman, der eine eruptive Epoche geradezu körperlich erlebbar macht. Für die deutsche Übersetzung von «Der Boxer» wurde Olaf Kühl mit dem Helmut-M.-Braem-Preis 2018 ausgezeichnet.
Ein gewaltiger Roman über einen Mann im Strudel der Zeit, zwischen Emanzipation und Selbstzweifel, der in einer explosiven, ungeheuer freien Epoche seinen Weg sucht. Eben noch kämpfte Alois Pokora im Weltkrieg. Dann erwacht er im Krankenhaus in Berlin – und die Welt ist eine andere: das Jahr 1918, der Kaiser geflohen, die alte Ordnung zerbricht. Der Bergmannssohn Alois, der Erste in der Familie mit Schulbildung, sehnt sich nach seiner Liebe Agnes – lässt sich aber bald von der soghaften neuen Freiheit erfassen, geistig, revolutionär, auch erotisch. Er gerät in die Berliner Halbwelt, schult für die dubiose «Baronin» eine Kampftruppe, trifft Rosa Luxemburg. Nach einer Schießerei mit Kaisertreuen rund ums Berliner Schloss kann er gerade noch heim ins verwunschene Schlesien flüchten. Wo sich ebenfalls alles verändert hat. Unerwartet muss Alois sich der eigenen Herkunft stellen – und steht endlich Agnes gegenüber. Doch Alois ist zwischen alle Fronten geraten. Mit weltmalerischer Wucht erzählt Szczepan Twardoch vom Weltkrieg und vom umstürzlerischen Berlin mit seinen Kaputten, Geschlagenen und den feierwütigen Überlebenden, den Umbrüchen, die bald ganz Europa erfassen.
Der meisterhafte Roman des polnischen Literaturstars Szczepan Twardoch über das Überleben im Warschauer Ghetto. Kompromisslos erzählt, mit glänzender, eisiger Spannung. Warschau nach dem deutschen Angriff 1939. Jakub Shapiro, früherer Boxer und Unterweltkönig der Stadt, führt als Soldat einen aussichtslosen Kampf. Doch das luxuriöse Leben geht zu Ende, sein Reich zerfällt, auch seine Familie. Bald sorgt der halbwüchsige Sohn David unter Todesgefahr durch Schmuggel und Schwarzhandel für das Überleben von Mutter und Bruder. Gräuel, Hunger und Verrat beherrschen die Stadt, der Preis für ein Überleben ist unermesslich hoch. Als das Ghetto zerstört liegt, kämpft Jakubs Geliebte Ryfka bis aufs Blut für ihre und Jakubs Zukunft. Und David will Rache nehmen, an den Deutschen, an allen.
Szczepan Twardochs monumentaler, kühner Roman über eine schlesische Familie. Ausgezeichnet mit dem Brücke Berlin Literatur- und Übersetzerpreis 2016. Die Erde weiß alles. Sie kennt Josef Magnor, der 1906 als Kind den Geschmack von Wurstsuppe entdeckt und nie mehr vergisst. Der im Schützengraben landet und später im Bett der jungen Caroline. Nachdem er eine Tragödie angerichtet hat, bietet die Erde ihm ein Versteck in einem schlesischen Stollen. Sie sieht auch Josefs Urenkel, den Architekten Nikodem. Dem alles entgleitet, was er liebt: Frau und Tochter, die Geliebte, das Haus, das er sich gebaut hat – was wird er retten können? Die Erde kennt das Ende ... Szczepan Twardochs «Drach» entfesselt einen grandiosen Reigen von Werden und Vergehen – ein gewaltiges Panorama des 20. Jahrhunderts.
Ein faszinierender Held, ein gewaltiges Panorama. Warschau 1939: Leutnant Konstanty Willemann, vor dem Krieg ein Bonvivant und Dandy, streift durch die zerbombte Stadt, in der die deutsche Besatzung alle Freiheit erstickt. Konstanty, väterlicherseits selbst Deutscher, ist zerrissen zwischen seinem unsteten Leben mit rauschhaften Nächten und der Sorge um die Zukunft seiner Ehefrau und des kleinen Sohns. Doch dann schließt Konstanty sich dem Widerstand an. Gut getarnt und tadellos Deutsch sprechend, wagt er immer riskantere Aktionen – und lernt sich selbst als einen erschreckend anderen kennen. Eine konspirative Reise mit der undurchschaubaren Adeligen Dzidzia führt ihn durch eine Vorhölle verwüsteter Landschaften in das noch heile Budapest. Die Fahrt wird für Konstanty zur Prüfung, ob er sich dem Untergang, der Warschau ergriffen hat und ihn selbst mitzureißen droht, noch entziehen kann …
„Wale und Nachtfalter“ ist ein außergewöhnliches Denk- und Reisetagebuch. Große Erzählkunst – und zugleich ein lebenspralles Bild unserer Zeit. Szczepan Twardoch schreibt nicht nur aufregende Romane, sondern beobachtet die Welt intensiv, mit allen Sinnen und in unterschiedlichen Rollen: als Autor, als Vater und als Reisender in abenteuerlichen Weltgegenden. Sehr persönlich und stilistisch glänzend erzählt er von Krakau und Warschau, von Deutschland und seinen Autobahnen; vom Aufwachsen seiner Kinder; von Ernst Jüngers Haus in Wilflingen oder, ein Höhepunkt des Buchs, vom exotisch kargen Spitzbergen, dem seit langem großpolitisch begehrten Archipel im hohen Norden, wo sich die Dramen der menschlichen Existenz wie unter einem eisigen Brennglas zeigen.
Przekład Grzegorza Kulika budzi podziw! Drach stał się ważną książką dla wielu
Górnoślązaków również dla mnie. prof. Zbigniew Kadłubek Górny Śląsk Twardocha
jest prawdziwy bolesną wręcz brutalnością i nieraz wręcz wulgarnością
połączoną ze specyficznym etycznym kodeksem, z którego wychowani tutaj ludzie
nigdy nie rezygnują, nawet jeżeli znajdują się na granicy upodlenia. Gratuluję
autorowi odwagi. prof. Ryszard Kaczmarek
Drach wie. Wraz z kilkuletnim Josefem przygląda się świniobiciu. Jest
październikowy poranek 1906 roku i, choć chłopiec nie ma o tym pojęcia, ryk
zarzynanego zwierzęcia oraz smak wusztzupy powrócą do niego kilkanaście lat
później, gdy po zakończeniu wojny będzie powracał na Śląsk. Nikodem nigdy nie
był w wojsku. Jest za to wziętym architektem. Z poprzedniego związku ma
pięcioletnią córkę, a po samochodowym wypadku bliznę nad lewym uchem. Właśnie
rozstaje się z żoną, by ułożyć sobie życie z inną. Drach jest jednak świadomy,
że dziewczyna coraz bardziej wymyka się mężczyźnie. Między Josefem a Nikodemem
piękne, podłe, smutne i ostatecznie tragiczne losy dwóch rodzin; wiek wojen i
powstań, śmierci i narodzin, miłości, zdrad i marzeń, które nigdy się nie
spełnią. Drach o nich wie. Widzi przeszłość i zna przyszłość. Dla niego
wszystko jest teraz Saga rodzinna? Wielka opowieść o Śląsku? A może powieść
totalna, która wymyka się wszelkim kategoryzacjom? Autor Morfiny w szczytowej
formie.