Heute stehen islamische Gelehrte vor der Frage „Modernisierung oder Verwestlichung?“. Von der Möglichkeit eines eigenständigen Weges der Modernisierung hängt die Zukunft des Islam und seines Verhältnisses zum Westen ab. Lewis untersucht in seinen Vorlesungen das traumatische Verhältnis zwischen der muslimischen und der westlichen Welt. Einst eine politische Macht und eine Kultur, die ihren Nachbarn in fast jeder Hinsicht überlegen war, befindet sich der Islam seit dem Ende des 17. Jahrhunderts kulturell auf dem Rückzug. Lewis geht den Leitfragen nach, die sich die muslimischen Reformer im Laufe der Geschichte angesichts dieses Problems stellten – der nach den eigenen Fehlern: „Was haben wir falsch gemacht?“, der nach den Stärken des Gegners: „Was ist das Geheimnis des westlichen Erfolgs?“. Bernard Lewis gilt international als einer der besten Kenner des Nahen Ostens und der komplexen Beziehungen zwischen Orient und Okzident.
Bernard Lewis Bücher
Bernard Lewis war ein renommierter Historiker, der sich auf den Nahen Osten spezialisierte und dessen einflussreiche Werke die komplexe Geschichte und die gegenwärtigen Herausforderungen der Region untersuchten. Er näherte sich dem Thema mit einem tiefen Verständnis für dessen kulturelle und politische Dynamik und bot aufschlussreiche Analysen, die breite Resonanz fanden. Lewis' Schriften zeichnen sich durch wissenschaftliche Strenge und ihre Fähigkeit aus, komplizierte historische Erzählungen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Seine Beiträge prägten maßgeblich das globale Verständnis der nahöstlichen Angelegenheiten.







Vorträge des 25. Wolfenbütteler Symposions, das vom 11.-15. Juni 1989 in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel stattfand. Haben die „Dialoge“ und „Disputationen“ zwischen den Religionen und Religionsparteien im Mittelalter wirklich in der überlieferten Form stattgefunden? Oder sind die Disputations-Berichte lediglich Rechenschaftsberichte der Partei, die sie aufgezeichnet hat? Die 22 Vorträge – von denen hier nur wenige genannt werden können – sind 3 Gruppen zuzuordnen: I: Innerjüdische Auseinandersetzungen sowie jüdisch-christliche bzw. christlich-jüdische Disputationen und Gespräche: H. Ben-Shammai, The Karaite Controversy: Scripture and Tradition in Early Karaism W. Ch. Jordan, Marian Devotion and the Talmud Trial of 1240 R. Chazan, The Barcelona Disputation of 1263 A. S. Abulafia, Christians disputing disbelief: St. Anselm, Gilbert Crispin and Pseudo-Anselm II: Innerchristliche Auseinandersetzung sowie christlich-muslimische bzw. muslimisch-christliche Gespräche und Disputationen: G. G. Stroumsa, Anti-Cathar Polemics and the Liber De Duobus Principiis E. Sivan, Islam and the Crusades: Antagonism, Polemics, Dialogue E. A. Zachariadou, Religious Dialogue between Byzantines and Turks during the Ottoman Expansion III: Innermuslimische Auseinandersetzungen sowie zwei muslimische Untersuchungen über Juden bzw. Juden und Christen: F. Niewöhner, Ibn Kammūna’s historisch-kritischer Religionsvergleich aus dem Jahre 1280 Den Abschluß bildet der übergreifende Beitrag von B. Lewis: Perceptions of Identity and Difference in Islam.
Die Araber
- 287 Seiten
- 11 Lesestunden
Die Geschichte der arabischen Kultur und Zivilisation von den Anfängen bis in die Gegenwart von einem der besten Kenner des Nahen Ostens. Bernard Lewis gibt einen anschaulichen und fundierten Einblick in die Identität und in das kulturelle Erbe der arabischen Völker. Er zeichnet ihre Geschichte von den Anfängen in vorislamischer Zeit über die ersten Eroberungskriege, die Entstehung des osmanischen Weltreiches, den Zerfall der arabischen Macht bis zu den heutigen arabischen Nationalstaaten nach. Er zeigt einerseits, welchen Einfluss die arabische Kultur auf die europäische Geschichte hatte und verdeutlicht andererseits den Einfluss des Westens auf die islamischen Staaten in der Neuzeit.
Bernard Lewis, einer der bedeutendsten Islamisten, stellt mit diesem Buch die Geschichte der Beziehungen von Juden und Muslimen vom frühen Mittelalter bis in 20. Jahrhundert dar. Zumindest im Mittelalter und in der frühen Neuzeit, so der Autor, gab es eine jüdisch-islamische Symbiose von großer Bedeutung für beide Kulturen. Das heißt jedoch nicht, daß es zwischen Juden und Muslimen nicht gewaltige Spannungen gegeben hätte, die für die jüdischen Untertanen Diskriminierung und Demütigungen mit sich brachten, nie aber Mißhandlung oder brutale Verfolgung. Die Geschichte der Beziehungen wird hier im einzelnen souverän und mit großer Sachkenntnis beschrieben
Bernard Lewis macht eindringlich klar, dass islamischer Terror keineswegs die Sache einer isolierten Minderheit ist. Die Ressentiments gegen den Westen sind verbreitet und reichen zurück in eine lange Geschichte der Erniedrigungen. Lewis erklärt die Befindlichkeit der Muslime einfach und einleuchtend. Objektiv und verständlich wie kein anderer zeichnet er die großen Linien der Geschichte nach und benennt die Ursachen für die wachsende Wut auf den Westen.
Die politische Sprache des Islam
- 257 Seiten
- 9 Lesestunden
Politische Macht, Recht und Gesetz, herrscher und Untertan, Krieg und Fireden haben im muslimischen Kulturkreis eine eigene Semantik. Ihre Geschichte und gegenwart ist Bernard Lewis nachgegangen, um den spezifischen Radikalismus dieser Weltreligion verständlich zu machen. Zentrale Begriffe aus den Bereichen Religion, Politik, Gesellschaft und der Auseinandersetzung mit Andersgläubigen werden erklärt und in ihrem Entstehungszusammenhang verständlich gemacht. „Was also macht die Stärke und Attraktion des Islam aus, sowohl in seinem Anspruch auf Gefolgstreue als auch in seiner revolutionären Ausstrahlung? Es ist der Islam, der die grenzen bildet zwischen dem Eigentum und dem Fremden, zwischen dem Zugehörigen und dem Außenseiter. Nation und Vaterland sind natürlich auch in der islamischen Welt altbekannte Phänomene, doch als Bestimmungsgründe für politische Identität und Zugehörigkeit sind sie moderne und von außen eingedrungene Vorstellungen.“ (Bernard Lewis)
Der Untergang des Morgenlandes
- 256 Seiten
- 9 Lesestunden