Donna Tartt (* 23. Dezember 1963 in Greenwood, Mississippi) ist eine amerikanische Schriftstellerin. Neben einigen kleineren Arbeiten hat Tartt bisher drei Romane veröffentlicht, für die sie sich – was in der Literaturszene der Vereinigten Staaten gegenwärtig sehr ungewöhnlich ist – jeweils rund eine Dekade Zeit genommen hat. Für ihren Roman Der Distelfink wurde Tartt 2014 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
Als Theo Decker dreizehn Jahre alt ist, verliert er seine Mutter durch ein tragisches Unglück. Er versinkt in tiefer Trauer. Auch das Gemälde, das verbotenerweise in seinem Besitz ist und ihn an seine Mutter erinnert, kann ihm keinen Trost spenden. Ganz im Gegenteil: Mit jedem Jahr, das vergeht, kommt er immer weiter von seinem Weg ab und droht, in kriminelle Kreise abzurutschen. Es scheint geradezu, als würde ihn das Gemälde, das ihn auf merkwürdige Weise fasziniert, in eine Welt der Lügen und falschen Entscheidungen ziehen, in einen Sog, der ihn unaufhaltsam mit sich reißt ...
Alexandria, eine kleine Stadt in den Südstaaten in den 60er Jahren. Hier wächst Harriet Cleve als Tochter einer alteingesessenen Familie heran. Sie ist umgeben von Geborgenheit und Liebe, und doch lastet ein dunkler Schatten über ihrer Kindheit. Denn zwölf Jahre zuvor wurde Harriets neunjähriger Bruder Robin erhängt an einem Baum im Garten aufgefunden. Die Umstände von Robins rätselhaftem Tod blieben für immer ungeklärt, und in all den Jahren hat die Familie das entsetzliche Ereignis nie überwunden. Doch dann entschließt sich die zwölfjährige Harriet, den Schrecken der Vergangenheit auf die Spur zu kommen – und endlich Robins Mörder ausfindig zu machen.
Richard Papen stammt aus einfachen Verhältnissen. In einem kalifornischen Provinznest geboren, träumt er von nichts anderem, als fortzukommen. Endlich gelingt es ihm, ein Stipendium für das College von Hampden in Vermont zu erhalten, und die Welt, der er dort begegnet, zieht ihn vom ersten Augenblick an. Besonders fasziniert ist Richard von einer Gruppe fünf junger Studenten, die sich zusammen mit ihm bei dem verschrobenen Griechischprofessor Julian Morrow eingeschrieben haben. Da ist Henry, der Sohn reicher Eltern und heimliche Kopf des Zirkels, da ist Francis, ein leicht dekadenter und blasierter Gelderbe, das sind Charles und Camilla, die Zwillinge, die seit dem Tod ihrer Eltern von den Zuwendungen ihrer Grossmutter leben., und schliesslich Edmund, von allen „Bunny“ genannt, der liebenswürdige Schnorrer, der stets auf grossem Fusse lebt, ohne je einen Pfennig in der Tasche zu haben. Gemeinsam mit ihnen paukt Richard Griechisch, zusammen mit ihnen huldigt er dem täglichen Alkohol, in ihrem Kreis verbringt er wunderbare Wochenenden auf Francis feudalem Landsitz. Doch bald spürt er, dass unter der Oberfläche unverbrüchlicher Freundschaft auch Spannungen bestehen und dass ein furchtbares Geheimnis auf seinen Freunden lastet - ein Geheimnis, das auch ihn mehr und mehr in seinen dunklen, mörderischen Sog zieht.