Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,5, Ludwig-Maximilians-Universität München (Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: 2. Einleitung Für die Interpretation eines Textes setzt Schlegel das Missverstehen voraus. Das heißt, dass literarische Texte vielfach gedeutet werden können und die Unverständlichkeit des Textes zur Interpretationsmaxime wird. Die Interpretation ist demnach ein fortlaufender Prozess, der nicht final ist. Durch diese Theorie in der romantischen Hermeneutik, wird der Rezipient literarischer Texte enorm aufgewertet. In der rezeptionsästhetischen Schule stellt die Text- Leser- Auseinandersetzung den wichtigsten Bezugspunkt für die Konstitution von Sinn im Konsumieren der textlichen Grundlage dar. Von Konsumenten, als Leser, wird ein Vorwissen erwartet, auf das er zurückgreifen kann. Nur durch Konsultieren seines Weltwissens oder literarischer Vorkenntnis kann sich die Strategie eines Textes für den Rezipienten erfassen und lässt ihn den Text selbst für sich interpretieren und somit hermeneutisch aktiv werden. Im Gegenzug zu den Aussagen eines Sachtextes, benötigt der literarische Text ebenjenes Vorwissen des Lesers, dass er mit den geschilderten Ereignissen und Geschehnissen verbinden muss, um seine eigenen Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Das Konsumieren eines literarischen Textes ist also eine aktive Beschäftigung bei der die offenen Bezügen mit seiner eigenen Erfahrung und Vorwissen gefüllt werden. Wolfgang Iser nennt diese offenen Bezüge Leerstellen . Nehmen wir hingegen die Wirkungsästhetische Seite, so müssen wir uns fragen ob bei dramatischen Texten nicht eher die Produktionsmechanismen untersucht werden sollten, um einen Text zu interpretieren. Gegenwärtig räumt man ein, dass sowohl die Produktion als auch die Rezeption eines literarischen oder theatralen Werkes erfasst werden sollen und dass man die Produktion von Wirkungen und die Art, wie sie vom Leser bzw. Zuschauer aufgenommen werden, nicht voneinander trennen sollte. Die vorliegende Arbeit soll sich mit Wolfgang Isers oben erwähnten Leerstellen und seinen ästhetischen Modellen, wie er sie in Der Akt des Lesens3 entwickelt hat, aber auch damit, welch große Rolle seine Leerstellen in seiner Rezeptions- bzw. Wirkungsästhetik spielen, beschäftigen. Diese Fragen und Modelle möchte ich anhand des im Seminar behandelten Stückes Bartsch, Kindermörder von Oliver Reese überprüfen. Meine Bemühungen werden hierbei besonders sein, Isers Leser auf einen Theaterrezipenten zu übertragen um dadurch den Umgang des Zuschauers mit den Leerstellen zu verdeutlichen. [...]
Greta Schmidt Bücher






Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Theaterwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Könnte man doch für immer in ein Reich aus Schönheit, Klängen und Worten treten. 1 Dies schreibt Ingeborg Bachmann Ende der Fünfziger Jahre an ihren engen Freund und Komponisten Hans Werner Henze und enthüllt eine ihrer großen Leidenschaften: Die Musik. Die folgende Seminararbeit soll eine Annäherung auf das Bachmann'sche Werk, unter besonderer Berücksichtigung ihrer Beziehung zur Musik und der Verarbeitung derer in ihrem Werk werden. Um mich an das Thema anzunähern, habe ich mich auf ein exemplarisches Werk, das Hörspiel Die Zikaden, festgelegt. Einige Exkurse, zum Beispiel in die Zeitgeschichte: Wie las man früher vor? oder Begriffsdefinitionen Was ist ein Hörtext? waren für die Herangehensweise fundamental. Ebenso einen kleinen Exkurs in die Geschichte des Hörspiels hielt ich für maßgeblich um mich an das Thema heranzutasten. [...] 1 Ingeborg Bachmann, Hans Werner Henze: Briefe einer Freundschaft. Hg. Und kommentiert von Hans Höller. München 2004, S. 124.
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 2,3, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Zunächst als Marstallgebäude und herzogliche Kunstkammer erdacht, liess Herzog Albrecht V. die spätere Alte Münze zwischen 1563 und 1567 von einem unbekannten Architekten errichten. Seit 1986 befindet sich im Gebäude das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege. Das Gebäude steht in der Pfisterstrasse 1 hinter der nördlichen Stadtmauer, wo es an der Südseite durch einen Hofgang mit dem alten Hof, der ersten Residenz der Wittelsbacher, verbunden ist. Bei der Alten Münze handelt sich um eine dreigeschossige Vierflügelanlage unter einem Walmdach, einer schräge[n] Dachfläche an der Stirnseite [ ] anstelle eines Giebels. 1 Das Gebäude ist nicht rechtwinklig, der Südflügel steht zum Westflügel leicht schräg, gleichzeitig folgt der Ostflügel der schräge des Pfisterbachs. Dies liegt nicht nur daran, dass es sich zur Zeit der Erbauung zwischen Stadtmauer und Altem Hof einpassen musste, sondern auch daran, dass bereits vorhandene Häuser mit verbaut wurden. [...] 1 Kleines Wörterbuch der Architektur, Reclam. S. 139.
Die Liebeskonzeption ex negativo der Lassie Singers
- 60 Seiten
- 3 Lesestunden
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: So wie Martin Parr in seinen Fotografien seine Bored Couples abbildet, so mag Christiane Rösinger; Frontfrau und Sprecherin der Lassie Singers die ihr so verhassten Pärchen sehen; kleinbürgerlich, spiessig, antisozial ein längst überholtes Modell oder auch Menschen, die wie Steine nebeneinander sitzen, die in Pizzerien verzweifelt das Besteck streicheln, um sich nicht anschauen und miteinander sprechen zu müssen. 1 In einer Gesellschaft in der eine Paarbindung -vor allem heterosexueller Natur- das Alltägliche, ein Singledasein eher ungewöhnlich erscheint, hält Rösinger mit ihrer Band und Texten dagegen. Diese Texte klingen meist so locker leicht und ironisch, wenn man jedoch genau hinhört entdeckt man darin die eigentlich recht eindeutige Botschaft: Liebe ist nicht so wichtig wie man denkt 2. [...] 1 Rösinger, Christiane: Liebe wird oft überbewertet. Frankfurt am Main 2012. S. 21ff. 2 Dra (Sony BMG) (Label): Liebe wird oft überbewertet (Track 2), In: Lassie Singers (Band): Hotel, Hotel (CD), 1996.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1+, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Nachdem ich mich etwas mit dem Film Romance XXX von Catherine Breillat beschäftigt habe, war es mir schier unmöglich den Film wirklich einzuordnen. Weder handelte es sich um Pornographie, noch um einen Spielfilm im klassischen Sinne. Auch hatte ich das Gefühl, dass der Film im weitesten Sinne politisch oder feministisch motiviert ist, gerade was die sexuellen Unterschiede zwischen den konstruierten Geschlechtern angeht, ohne das ich dieses weiter begründen konnte. Der Film stellt nicht bloß klischeebehaftete weibliche Körper zur Schau - langbeinig, blond und großbusig - Marie, die Hauptfigur, ist keineswegs eine dieser Frauen. Der Blick den Breillat auf den weiblichen Körper hat ist weniger fetischisierend und daher radikal. Der Film bemüht sich aber auch nicht ernsthaft, das Vorurteil der sexhungrigen, identitätslosen Frau zu vernichten und ist demnach auch kein blosser feministischer Film. In dieser Hausarbeit möchte ich daher versuchen durch dies beiden Vermutungen, der Film sei einerseits Pornographie und andererseits aber auch ein feministischer Film, einen Zugang zu Romance XXX zu bekommen und auch die Frage klären inwiefern Romance XXX die Themen Pornographie und Feminismus aufgreift und behandelt. Unter anderem möchte ich aufzeigen wieso dieser Film für so viel Aufsehen und Empörung gesorgt hat und mich daher mit der Sexualisierung der Medien in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten befassen. Ich werde außerdem auf die feministische Pornokritik von Andrea Dworkin eingehen und die andersartigkeit von Romance XXX zu verdeutlichen. Breillat trifft nämlich keineswegs einen unter Feministinnen akzeptierten Ton, sie beschreitet einen ganz eigenen Weg um die Emanzipation der Frau zu zeigen. Beginnen möchte ich allerdings zunächst mit einem kleinen Diskurs zur Sexualisierung des Films und der Medien. Außerdem sind Begriffserläuterungen für diese Hausarbeit unabdingbar.
Goethe. Lenau. Faust. Erkundung eines Mythos.
Vorstellung und Analyse der Fassung der Badischen Landesbühne Bruchsal in Kooperation mit dem Deutschen Staatstheater Temeswar
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu Beginn dieser Arbeit habe ich mich mit diversen Faust Inszenierungen der letzten Jahre beschäftigt und mir die Frage über die Entwicklung der Inszenierungsansätze und -möglichkeiten gestellt. Ein Stück, dessen Mythos bereits in so unterschiedlicher Weise behandelt wurde wie Faust, gerät dennoch nie an seine Interpretationslimits. Zum einen liegt das natürlich an den diversen Variationen und Bearbeitungen des Mythos verschiedener Autoren, von Marlowe angefangen, es mag aber natürlich auch an dem Umfang liegen, die der Mythos birgt. Bei der Recherche über zeitgenössische Inszenierungen, vor allem des Goetheschen Faust, fiel mir auf, dass der Fokus sich ständig verschiebt. Mal liegt er stärker auf der Gelehrtentragödie des Protagonisten, mal auf der cleveren Verführung Fausts durch Mephisto. Einen Trend zu Letzterem konnte ich genauso entdecken, wie den, mehrere Texte einander gegenüber zu stellen. So stiess ich auf eine Inszenierung aus Berchtesgaden in Kooperation mit dem Deutschen Theater Temeswar, die meine Aufmerksamkeit erregte; Es wurde der Faust Goethes dem Faust Lenaus gegenübergestellt. Es ergaben sich bei der ersten Überlegung rasch Fragen, beispielsweise über das Warum einer solchen Inszenierung, die Funktion und Umsetzung.
Dualität und Zuschauerpartizipation: Schlingensiefs Koketterie und Spiel mit der Wirklichkeit
Bitte liebt Österreich erste europäische Koalitionswoche
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Theaterwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem Live Art Projekt im Rahmen der Wiener Festwochen kritisierte Christoph Schlingensief im Jahr 2000 nicht nur die immer noch starke Fremdenfeindlichkeit in Gestalt der FPÖ und Jörg Haider, die das erste Mal als Koalitionspartner der ÖVP die Regierung übernahm, sondern spielt vor allem mit der Frage, wie viel von seinem Projekt echt ist und wie viel nur Show . Zwölf als echt bezeichnete Asylbewerber zogen zu Beginn der Aktion in einen Container. Zuschauer konnten entweder per Internet TV oder über die Peep Show das Geschehen im Container beobachten. Der von der europäischen Union >als recht eingestufter Österreicher< konnte seinen Lieblingskandidaten dann über Telefon oder Internet direkt aus dem Land wählen. In dieser Hausarbeit möchte ich mich vornehmlich mit den grenzüberschreitenden Mitteln und Inszenierungselementen beschäftigen die Schlingensief gebraucht. Dazu gehören in erster Linie die Zuschauerpartizipation und die Koketterie. Dadurch schafft er eine neue Realität sowohl in der Kunst als auch der Wirklichkeit. Weiter werde ich einige Begrifflichkeiten klären und mich mit dem gewählten Rahmen, der Containersituation, beschäftigen, einige Inszenierungsmittel neben den oben genannten herausarbeiten die Schlingensief benutzt um die Echtheit seines Projekts selbst in Frage zu stellen. Er lässt (u.a. durch kokettieren) immer wieder Zweifel an der Echtheit der Aktion aufkommen, stiftet so Verwirrung unter den Rezipienten. Immer wieder erklärt er zwar echt zu sein, aufgrund dieser fast schon ungeheuerlichen Vermischung aus Politik und Unterhaltung, Kunst und Realität, stellt sich die Frage über Authentizität dennoch. Diese ungläubigen Reaktionen sind bei Schlingensief Aktionen fast schon Programm. Allerdings: Abschiebungslager in Containern und Fremdenhass ( im Jahre 2000 sogar innerhalb der Österreichischen Regierung) existieren unleugbar, Big Brother boomte im selben Jahr und war ungemein populär und allgegenwärtig. Aber kann es so öffentliche Abschiebungsshows wirklich geben? Ist so etwas überhaupt legal? Ich arbeite hauptsächlich mit der Dokumentation über die Aktion von Matthias Lilienthal und Claus Philipp. Sie bietet über alles einen sehr guten Überblick und hat eine DVD mit Material zur Aktion (Videoausschnitte und Interviews etc.) beiliegen: Auch der dokumentierende Film von Paul Poet ist mir eine wichtige Quelle.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Reichsverächter oder Onkel Deutschlands ? Friedrich der Große und die Reichspolitik, Sprache: Deutsch, Abstract: Eternal Sunshine Of The Spotless Mind (deutscher Titel: Vergissmeinnicht) ist Michel Gondrys zweiter Spielfilm der nach dem Drehbuch von Charlie Kaufman inszeniert wurde. Der Film kam am 19. März 2004 in die amerikanischen Kinos und spielte seitdem 72,2 Millionen US Dollar ein. Die Hauptrollen spielen Jim Carry und Kate Winslet, Kirsten Dunst. Mark Ruffalo und Elijah Wood spielen, unter anderem, in Nebenrollen mit. Im Jahre 2005 gewann der Film einen Academy Award für das Beste Drehbuch und Kate Winslet wurde als beste Schauspielerin nominiert. Der Titel entstammt aus dem Gedicht Eloisa to Aberlard von Alexander Pope1 in dem Pope die tragische Liebesgeschichte erzählt, in der das Vergessen der einzige Trost ist. [...] 1 How happy is the blameless vestal's lot! The world forgetting, by the world forgot. Eternal sunshine of the spotless mind! Vgl: BOWLES, William Lisle: The Works of Alexander ope.Charlston: Nabu Press. S. 24 ff.