Max Frisch befasst sich in seinem Werk mit tiefgreifenden Fragen der Identität und Entfremdung in der modernen Gesellschaft. Seine Werke untersuchen kritisch den Schweizer Nationalismus und das trügerische Bild der Demokratie, wobei sie menschliche Ängste vor der Freiheit und eine Besessenheit von Kontrolle hervorheben. Frisch verbindet meisterhaft persönliche Reflexionen mit politischen Kommentaren und nutzt paradoxe Techniken sowie einen fragmentarischen Stil, um die spirituelle Krise der Welt zu erforschen.
Mit seinen Romanen Stiller und Homo faber führte Max Frisch in den fünfziger Jahren ein Thema in die deutsche Literatur ein, das bis heute von großer Aktualität ist: die Frage nach der Identität des Menschen des 20. Jahrhunderts. Auch seine Stücke sind Versuche, diese Grundfrage zu beantworten, die sein ganzes Werk bestimmt und ihm seine Einheit gibt.
Peter Noll erfährt im Dezember 1981, im Alter von 56 Jahren, dass er an Blasenkrebs erkrankt ist. Eine - möglicherweise lebensverlängernde - Operation lehnt er ab; er will sich vielmehr bewußt mit dem Sterben auseinandersetzen. Mit Aufzeichnungen, die er von Dezember 1981 bis kurz vor seinem Tod im Oktober 1982 führt, will er seine Erfahrungen an die Lebenden weitergeben: „Wir leben das Leben besser, wenn wir es so leben, wie es ist, nämlich befristet.“ „Nolls Diktate sind sympathisch, mutig, ängstlich und gedankenschnell; freiheitsliebend, kritisch, frivol, kokett, eitel, auch gekränkt, kurz: menschlich und so lebendig, daß wir dabei an den Tod am allerwenigsten denken.“ FAZ
„Der Band enthält eine repräsentative Sammlung von Max Frischs Schriften, die auch bisher Ungedrucktes oder nur schwer Zugängliches umfasst: Porträts von Bertolt Brecht, Friedrich Dürrenmatt; Peter Suhrkamp, Günter Eich, Henry Kissinger u. a.; Skizzen und Analysen uns dem Nachkriegseuropa und den USA; die großen Reden (zur Verleihung des Büchner-Preises, des Schiller-Preises, des Friedenspreises, zum SPD-Parteitag u. a.).“
Max Frischs Tagebuch ist eine Bestandsaufnahme. Seine Berichte aus dem Europa der Jahre 1946 bis 1949, die Protokolle seiner Begegnungen in der Nachkriegszeit haben ebenso historische wie aktuelle Bedeutung. Darüber hinaus nimmt das Tagebuch eine zentrale Stelle in der Genese des dichterischen Werkes von Max Frisch ein. Es enthält bereits erzählerische Anläufe, Skizzen, Strukturmodelle, aus denen sich später die großen Dramen und Romane entwickeln konnten.
Das Tagebuch 1966-1971 steht in der Kontinuität des ersten. Die Aufzeichnungen, ob Erzählung oder Bericht, Fiction oder Analyse, Verhöre, Fragbogen oder Handbuch, Reisebericht oder Erinnerung, protokollieren unsere Zeit und die Situationen des einzelnen in ihr.
Das Tagebuch 1966-1971 steht in der Kontinuität des ersten. Die Aufzeichnungen, ob Erzählung oder Bericht, Fiction oder Analyse, Verhöre, Fragbogen oder Handbuch, Reisebericht oder Erinnerung, protokollieren unsere Zeit und die Situationen des einzelnen in ihr.
Stiller ist ein hochbegabter Schilderer, Erzahler und Fabulant. Gerade, dab er sein schweres Malise nicht nach einem existenialistischen Schema darstellt, sondern ganz und gar individuell, gibt ihm diesen Mehrwert uber das Literarische hinaus.
»Ein großer Teil dessen, was wir erleben, spielt sich in der Fiktion ab, das heißt, daß das wenige, was faktisch wird, nennen wir’s die Biographie, die immer etwas Zufälliges bleibt, zwar nicht irrelevant ist, aber höchst fragmentarisch, verständlich nur als Ausläufer einer fiktiven Existenz.« Was diese Existenz und damit die Person eigentlich ausmacht, und ob ein Mensch überhaupt zu beschreiben ist, hat Max Frisch ein ganzes Schriftstellerleben lang beschäftigt. Besonders sein Prosawerk – seine Romane, Erzählungen, Tagebücher – geben davon Zeugnis. Sie sind in diesem Band versammelt, vom literarischen Debüt Jürg Reinhart des Dreiundzwanzigjährigen über die längst kanonisch gewordenen Romane Stiller, Homo faber und Mein Name sei Gantenbein bis zu den späten Erzählungen Montauk und Blaubart. Volker Hage beschreibt Entstehung, Relevanz und Wirkung der Prosa Max Frischs in einem ausführlichen Nachwort. Dieser Band bietet im Vergleich zu den Einzelbänden eine Preisersparnis von 65%.
Bereits Max Frischs erste Stücke sind Versuche, die Frage zu beantworten, die sein ganzes Werk bestimmt und ihm seine Einheit gibt: die Frage nach der Identität. "Santa Cruz", das ist die Spannung zwischen dem leben, das zu sich selbst kommen will, und der Erwartung, die Liebende einander abfordern. "Nun singen sie wieder", das ist ein Stück, in dem die Sieger auf den Gräbern der Gefallenen Rache schwören, nach der die Toten kein Verlangen haben. "Die Chinesische Mauer", das ist die Farce über eine Welt, in der die Sintflut herstellbar wurde. Dieses Stück wird in der 1972 geschriebenen Version für Paris abgedruckt. "Als der Krieg zu Ende war", das sind die mörderischen Bilder einer Welt, die auf Schablonen verhext ist. "Graf Öderland", das ist der Revolutionär und Ankläger, der mit seiner Axt zum Schuldigen wird und doch Ankläger einer verrückten Wirklichkeit bleibt.