Gratis Versand in ganz Österreich
Bookbot

Marie Tolkemit

    Kriminalität und Delinquenz als Lebenslagebereich?
    Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr - Bildungschancen im Kontext sozialer Ungleichheit
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,3, Justus-Liebig-Universität Gießen, Veranstaltung: Haushalts-und Dienstleistungswissenschaften, Sprache: Deutsch, Abstract: Bildung ist eine zentrale, individuelle und gesellschaftliche Ressource des 21. Jahrhunderts (Quenzel/ Hurrelmann 2010: 13). Der Bildungsgrad eines Menschen entscheidet über dessen Chancen auf einen guten Lebensstandard, beruflichen Erfolg, soziale Sicherheit, auf soziale, kulturelle, gesellschaftliche und politischen Teilhabemöglichkeiten sowie auf gesellschaftliches Ansehen, Gesundheit, Selbstbestimmung und Freiheit (Solga/ Dombrowski 2009: 7; Geißler/ Weber-Menges 2009: 155). Die Bereitstellung gleicher Bildungschancen für alle Mitglieder der Bevölkerung ist folglich Voraussetzung für soziale Gerechtigkeit in einer Gesellschaft (Geißler/ Weber-Menges 2009: 155). In Deutschland ist diese Voraussetzung jedoch nicht erfüllt. Dies ist lange bekannt und durch verschiedene Studien zum wiederholten Mal nachgewiesen (Mindermann/ Schmidt/ Wippler 2012: 11). Denn in Deutschland sind soziale Herkunft und Bildungschancen stark korreliert (Geißler/ Weber-Menges 2009: 155). Mit der Geburt gelangt ein Kind in seine Herkunftsfamilie, welche über einen bestimmten Pool an Ressourcen verfügt der schließlich einen großen Einfluss auf die Sozialisation des Kindes hat, hier beginnt die Chancenungleichheit. Institutionen der Erziehung und Bildung (Kindergarten und Schule) mit denen Kinder im Laufe ihres Lebens in Berührung kommen schaffen es in Deutschland meist nur unzureichend, Herkunft und Bildungschancen zu entkoppeln (Bos/ Schwippert/ Stubbe 2007: 225; Lankes 2009: 153). Der erste Teil dieser Ausarbeitung wird daher die Ursachen sozi¬aler Ungleichheit im Bil-dungsbereich betrachten und die aktuellen Situation darstellen. Als Deutschland im Jahr 2000 den Spitzenplatz im Bereich der Chancenungleichheit im Bereich Lesen erzielte, wurden zahlreiche Stimmen laut, die Strategien zur Herstellung gleicher Bildungschanen forderten. Eine Maßnahme wird exemplarisch in Kapitel drei vorgestellt und hinsichtlich ihrer Eignung zur Entkopplung von Herkunft und Bildungschancen untersucht: die Lesekompetenzförderung. Denn Lesen ist die grundlegende Voraussetzung für den Bildungserwerb. Lesen eröffnet den Zugang zur Medienwelt, die Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben und befähigt so nicht zuletzt zum lebenslangen Lernen (Bundesministerium für Bildung und Forschung (im weiteren BMBF) 2007: 6; Bartnitzky 2006: 8; Klieme et al. 2010b: 23; Artelt et al. 2001: 133).

      Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr - Bildungschancen im Kontext sozialer Ungleichheit
    • Kriminalität und Delinquenz als Lebenslagebereich?

      Konzepte, Methoden und Ergebnisse der Ungleichheits- und Armutsforschung (BP 18)

      Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Recht und Kriminalität, Note: 1,0, Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Wirtschaftslehre des Haushalts und Verbrauchsforschung), Veranstaltung: Konzepte, Methoden und Ergebnisse der Ungleichheits- und Armutsforschung , Sprache: Deutsch, Abstract: Es gibt viele Gründe für Kriminalität, Armut ist nur eine Ursache. Kriminalität ist nicht ohne weiteres als Indikator für benachteiligte Lebenssituationen interpretierbar, da es laut statisti-schen Erfassungen auf regionaler Ebene keine Korrelationshäufigkeiten zwischen Kriminalität und benachteiligten Lebenssituationen gibt. Sonderauswertungen der Jugendgerichtsverfahren zufolge ist jedoch bei Jugendlichen ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Kriminalität und Armut erkennbar. Generell vermitteln und festigen urbane Raumentwicklungen delinquente Strukturen. Sie prägen die verschiedenen Kriminalitätsformen mit, indem sie als Lernfelder, als Kontrast-Erfahrungsfelder, als Ettikettierungs- und Verfestigungsfelder sowie als Räume mit desintegrierenden und desorientierenden Impulsen auf Heranwachsende einwirken (Kilb 2002, S. 48). Generell ist die Kriminalitätsbelastung in Arealen mit sozialen Risikofaktoren, die in räumlicher oder verkehrsbezogener Nähe von Stadtarealen liegen, welche über vielfältige Konsum- und Freizeitmöglichkeiten verfügen, höher als in isoliert ge-legenen Brennpunkten (Kilb 2002, S. 47). Empirische Daten deuten auf einen Zusammenhang zwischen benachteiligten Lebenssituationen und Kriminaität hin. Auslösend und verstärkend wirken allerdings erst ganz bestimmte sozialräumliche Kontrast-, Konflikt- und Gelegenheits-situationen (Kilb 2002, S. 45). Die unterschiedlichen Ursachen für Kriminalität, erfordern differenzierte Präventionsstrategien und ansätze. Eine aktive Einbeziehung der Betroffenen ist wünschenswert. Dazu sind flexible und innovative Institutionen nötig (Kilb 2002, S. 49).

      Kriminalität und Delinquenz als Lebenslagebereich?