Diese ungewöhnliche Einführung in die Evolutionsbiologie vermittelt in sehr verständlicher Form einen Überblick über die Grundlagen dieser Disziplin. Nicht Fossilien und Erdgeschichte stehen hier im Mittelpunkt, sondern die Prozesse und Mechanismen der Evolution und der konzeptionelle Rahmen, in dem man sie heute erklärt. Die Herausgeber Hynek Burda und Sabine Begall haben die Inhalte angepasst an hiesige Curricula und für die deutsche Ausgabe mit zahlreichen didaktischen Elementen angereichert.
Graumulle sind afrikanische, mit Stachelschweinen verwandte Nagetiere, die unterirdisch in Familien leben und dank ihrer außergewöhnlichen Biologie stets die Aufmerksamkeit der Medien und Laien anziehen. Anders als bei monogamen Säugetieren üblich, verbleiben die meisten Nachkommen lebenslang bei ihren Eltern, pflanzen sich selbst nicht fort, arbeiten zum Wohl der Familie und verteidigen das gemeinsame Gangsystem. Aufgrund ihrer zahlreichen Anpassungen eignen sich Graumulle hervorragend zur Erläuterung der Evolutionsmechanismen und ökologischen Regeln in (Hoch)Schulseminaren. Prof. Hynek Burda und Privatdozentin Sabine Begall haben zusammen mit ihren MitarbeiterInnen wesentlich zur Erforschung der Graumulle beigetragen. In diesem Buch stellen sie diese hochinteressanten Tiere und die Geschichte ihrer Erforschung vor. Sie zeigen, wie sich Graumulle an ihre dunkle, reiz- und sauerstoffarme Umwelt, in der eine sonderbare Tunnelakustik herrscht, angepasst haben. Sie erläutern, wie ihre Verbreitung und Stammesgeschichte mit der geologischen und klimatischen Vergangenheit Afrikas korrelieren und welches Potential sie als Modelle für die biomedizinische Forschung haben. Mit dieser Monografie wird LehrerInnen, Studierenden, JournalistInnen und allen an Graumullen Interessierten erstmals ein topaktuelles und spannend zu lesendes Referenzwerk über diese faszinierenden Tiere präsentiert.