Michael Geyer Bücher






Zeitalter der Gewalt
Zur Geopolitik und Psychopolitik des Ersten Weltkriegs
Im Ersten Weltkrieg suchten die westlichen Demokratien ihre liberalen Errungenschaften gegen die Mittelmächte zu verteidigen. Der Krieg wurde jedoch zur elementaren Zäsur für das 20. Jahrhundert und wies voraus auf spätere totalitäre Gewaltexzesse. Die Autorinnen und Autoren beleuchten die vielfältigen Verwerfungen im Zeitraum von 1900 bis 1930: die politisch-räumliche und ethnische Neuordnung Europas, die daraus resultierenden gesellschaftlichen Umwälzungen auch über Europas Grenzen hinaus und die Neumodellierung von Identitäten. Denn die Schlachtfelder des „Großen Krieges“ gerieten zu Geburtsstätten „neuer Menschen“ - von Pazifisten wie emanzipierten Frauen, Bolschewisten wie Faschisten. Man erwartete nichts weniger als eine radikal umgestaltete Gesellschaft und einen historischen Zeitenbruch.
Psychotherapie in Ostdeutschland
- 951 Seiten
- 34 Lesestunden
This is the first book to systematically study the development of psychotherapy methods in East Germany in the years 1945 to 1995 based on archival materials and eyewitness reports. The six chapters treat the various periods in this era. They are structured to allow insight into the events that shaped East German life. An overview of the respective period with the most important social and scientific occurrences is followed by a chronicle of the psychotherapeutic background of that period. Then the author describes the development of individual methods such as individual and dynamic group psychotherapy, client-oriented psychotherapy, behavioural therapy, guided affective imagery, communicative movement therapy, concentrated relaxation techniques and music therapy. The integration of psychotherapy into medicine (for example, the Balint method) is also mentioned. Each chapter concludes with stories from the everyday life of psychotherapists as well as interviews and reports from eyewitnesses. The Appendix reproduces important documents, educational and training guidelines, and provides complete indices. The question how most psychotherapists under the East Germany regime managed to retain their integrity in the midst of Stasi and political indoctination of all sorts and also keep abreast of international developments is another motif that pervades this volume.
Psychodynamische Psychotherapie und ihre Therapeuten
Lebenswirklichkeiten und Identitäten von Psychotherapeuten
Die Psychodynamische Psychotherapie verdankt ihre Grundlegung Rainer Krause durch seine moderne psychoanalytische Affektforschung. Er veranschaulicht im ersten Teil auf spannende Weise deren modernes Wirkkonzept und die Methodik des Verfahrens. Die Umwelt und die Befindlichkeit des Psychotherapeuten, durch sozioökonomische Herausforderungen und Identitätswandel geprägt, stehen im Vordergrund des von erfahrenen Fachvertretern verfassten zweiten und dritten Kapitels. Dass Psychotherapie-Patienten die psychodynamischen Verfahren außerordentlich hoch bewerten, verdeutlicht eine Untersuchung im letzten Teil des Buches. Am Beispiel wichtiger Praxisfelder werden Veränderungen im Denken und Handeln gezeigt, mit denen Psychotherapeuten aktuell auf die Herausforderungen der Zeit reagieren: der psychosomatische Einstieg in die somatische (Transplantations-)Medizin, die stationäre Psychotherapie, die Kinderpsychotherapie u. a. Mit Beiträgen von A. Bauer, B. Bergmann, W. Bergmann, E. Brähler, M. Geyer, A. Gumz, A. Hessel, R. Krause, C. Machold, G. Plöttner, B. Schmidt, B. Sprenger, B. Strauß, M. Venner, T. Villmann und U. Wutzler
Bevor ein Stadtteil oder eine Stadt wissenschaftlich analysiert wird, ist es wichtig, den Forschungsgegenstand genau zu betrachten und zu definieren. Was meint man, wenn man über einen Stadtteil spricht? Ist es ein geografischer Punkt mit einem Namen, oder bezieht es sich auf einen emotionalen Wohnort, den die Bewohner als ihre Heimat empfinden? Es könnte auch um einen Arbeitsplatz gehen, den jemand täglich aufsucht, oder um einen romantischen Ort, der Erinnerungen weckt. Diese unterschiedlichen Perspektiven zeigen, dass eine klare Definition des Begriffs „Stadtteil“ schwierig ist. Wenn ein Stadtteil im Fokus einer Analyse steht, wird ein spezifischer Raum untersucht, der verschiedene Erscheinungsformen vereint: geografisch, lebensweltlich, ökonomisch und sozial. Raum wird oft als bloße materielle Umwelt betrachtet, was zu einem unzureichenden Verständnis führt und den Anstoß für ein neues Raumverständnis gibt. Um finanzielle Mittel für einen Stadtteil zu erhalten, müssen Verantwortliche oft die Schwächen des Gebiets benennen, ohne es dabei negativ darzustellen, da dies das Selbstwertgefühl der Bewohner beeinträchtigen könnte. Sozialwissenschaftler sollten daher kritisch über die einseitige Betonung von Defiziten nachdenken und einen Perspektivenwechsel hin zu den Stärken des Stadtteils anstreben.