Es war das künsterlisch radikale Umfeld der Nachkriegszeit, das den Boden für neue, originäre Filmformen bildete: die Wiener Gruppe, die informelle Malerei, die Aktionisten; auch die Wiener Schule Schönbergs und Weberns wirkte nach. In dieser Umgebung entwickelte sich in den fünziger Jahren eine filmische Tradition, die bis heute fortgesetzt wird. Ihre Radikalität und Qualität hat weltweit Anerkennung gefunden und großen Einfluß genommen. Der spezialisierten, internationalen Fangemeinde steht jener Teil des cineastisch interessierten Publikums gegenüber, dem diese Filme immer noch rätselhaft erscheinen: Den avantgardistischen Film umrankt der Reiz des Mythischen. Mit detaillierten Analysen, Interviews und einer umfassenden Darstellung der ästhetischen Entwicklungsphasen will dieses Buch grundlegende Einblicke in sein vielschichtiges Thema möglich machen.
Alexander Horwath Bücher





Ruth Beckermann
- 180 Seiten
- 7 Lesestunden
Ruth Beckermann arbeitet seit vierzig Jahren als Dokumentarfilmerin, ihr Name steht weit über die Grenzen Österreichs hinaus für politisches Kino. Aus durchaus persönlicher Sicht reflektiert sie in ihren Werken über Geschichte und Gegenwart wie auch über das ambivalente Verhältnis zwischen Österreichertum und Jüdischsein, vom ersten eigenen Regiefilm „Die papierene Brücke“ bis zuletzt dem Meisterwerk „Die Geträumten“. Was sie einmal über eine ihrer künstlerischen Wahlverwandten – Chantal Akerman – geschrieben hat, gilt programmatisch auch für Beckermann selbst: „Sie flüchtet sich nie in experimentelle Spielereien. Hinter ihren Filmen steht eine Autorin, welche das Bedürfnis hat, ihre Zeit auszudrücken.“ Das vorliegende Buch stellt Ruth Beckermann und ihr vielfältiges Schaffen erstmals vor. Es versammelt Originalbeiträge von Bert Rebhandl, Ina Hartwig, Georg Stefan Troller, Olga Neuwirth, Christoph Ransmayr, Cristina Nord, Armin Thurnher, Christa Blümlinger, Jean Perret und Alice Leroy sowie seltene Fotos, Dokumente und eine kommentierte Filmografie. Eine Auswahl ihrer eigenen (Film-)Texte – z. B. über ihr aktuelles Projekt, Kurt „Waldheims Walzer“ – und ein ausführliches Gespräch der Herausgeber mit der Filmemacherin beschließen den Band.
Eine facettenreiche, üppig illustrierte Anthologie von Texten und Dokumenten zur Geschichte des Österreichischen Filmmuseums: fünfzig Jahre intensiver Ausstellungstätigkeit und lebendiger Auseinandersetzung mit Film, begleitet von einer Chronik der Programme und Gäste des Hauses seit 1964. Der Bogen der Texte reicht von Briefen und blitzlichthaften Erinnerungen bis zu literarischen Essays und Glanzstücken der Filmpublizistik. Neben dreißig Originalbeiträgen zeitgenössischer Autoren und Autorinnen treten in diesem Band zahlreiche Ikonen der Filmgeschichte und Filmkritik ins Rampenlicht: von Groucho Marx bis Frieda Grafe, von Peter Kubelka bis Danièle Huillet, von Serge Daney bis Sergio Leone. Mit einem Vorwort von Martin Scorsese.