An einem heißen Sommertag, gleich nach der Frühmesse, liefert ein Vater seine kleine Tochter bei entfernten Verwandten auf einer Farm im tiefsten Wexford ab. Seine Frau ist schon wieder schwanger, noch ein Maul wird zu stopfen sein. Sollen die kinderlosen Kinsellas die Kleine also ruhig so lange dabehalten, wie sie wollen … So findet sich das Mädchen an einem seltsam fremden Ort wieder: Hier gibt es einen Brunnen, der nie austrocknet, Milch und Rhabarber und Zuwendung im Überfluss. Hier gibt es aber auch ein trauriges Geheimnis, das einen Schatten auf die leuchtend leichten Tage wirft, auf diesen einen glücklichen Sommer, in dem das Mädchen lernt, was Familie bedeuten kann. Das dritte Licht ist eine kleine, große Geschichte darüber, was ein Kind zum Leben braucht.
Claire Keegan Bücher
Claire Keegan gestaltet Geschichten, die sich mit der komplexen Landschaft menschlicher Beziehungen auseinandersetzen und die stillen, oft unbewussten Triebkräfte unseres Handelns erforschen. Ihre Prosa ist bekannt für ihre Präzision und Ökonomie und offenbart tiefgreifende psychologische Wahrheiten selbst in den einfachsten Umgebungen. Keegan fängt meisterhaft die Atmosphäre und das Innenleben ihrer Charaktere ein und verankert ihre Erzählungen häufig in der irischen Landschaft. Ihr Schreiben ist scharf, einprägsam und hinterlässt einen bleibenden Eindruck beim Leser.







Wer etwas auf sich hält in New Ross, County Wicklow, und es sich leisten kann, lässt seine Wäsche im Kloster waschen. Doch was sich dort hinter den glänzenden Fenstern und dicken Mauern ereignet, will in der Kleinstadt niemand so genau wissen. Denn es gibt Gerüchte. Dass es moralisch fragwürdige Mädchen sind, die zur Buße Schmutzflecken aus den Laken waschen. Dass sie von früh bis spät arbeiten müssen und daran zugrunde gehen. Dass ihre neugeborenen Babys ins Ausland verkauft werden. Der Kohlenhändler Billy Furlong hat kein Interesse an Klatsch und Tratsch. Es sind harte Zeiten in Irland 1985, er hat Frau und fünf Töchter zu versorgen, und die Nonnen zahlen pünktlich. Eines Morgens ist Billy zu früh dran mit seiner Auslieferung. Und macht im Kohlenschuppen des Klosters eine Entdeckung, die ihn zutiefst verstört. Er muss eine Entscheidung treffen: als Familienvater, als Christ, als Mensch. Mit wenigen Worten erschafft Claire Keegan eine ganze Welt. Auf unnachahmliche Weise erzählt Kleine Dinge wie diese von Komplizenschaft und Mitschuld, davon, wie Menschen das Grauen in ihrer Mitte ignorieren, um in ihrem Alltag fortfahren zu können – davon, dass es möglich ist, das Richtige zu tun.
Mit Verlust kennen sie sich aus: der Priester, der seine Geliebte mit einem anderen verheiraten muss; der Bruder, der seine Schwester nicht beschützen kann; der Förster, der einen Hund verschenkt, der ihm nicht gehört; das Mädchen, das sich von ihrem Jugendfreund schwängern lässt. Liebe und Nähe sind rar: Die Männer verstehen zwar etwas vom Land, von Moor und Vieh; ihre Frauen aber, die »Regen riechen können und das Gras wachsen hören«, bleiben ihnen eher fremd. Auf kleinstem Raum entfaltet Claire Keegan ganze Lebensdramen und lässt uns an dem Augenblick teilhaben, der vielleicht alles verändert.
Freitag, der 29. Juli in Dublin. Das Wetter ist wie vorhergesagt, die Stadt vor Cathals Bürofenster liegt in gleißendem Sonnenschein. Nach einem scheinbar ereignislosen Tag mit Budgetlisten und Bürokaffee nimmt Cathal den Bus nach Hause. Die Landschaft zieht an ihm vorüber, die waldigen Hügel, auf denen er noch nie gewesen ist, und er denkt an Sabine. Die ein bisschen schielt und die gut kochen kann, die auch im Winter barfuß am Strand spazieren geht, die die Hügel besteigt. Die zu viel Geld ausgibt und zu viel Raum einnimmt und zumindest über die Hälfte von allem bestimmen will. Die Frau, mit der er hätte sein Leben verbringen können, wäre er ein anderer Mann gewesen. In dieser kleinen Geschichte eines gescheiterten Paares erzählt Claire Keegan vom großen Thema Misogynie. Und wie sie das tut: kein Wort überflüssig, jeder Satz von durchscheinender Klarheit. Meisterhaft!
Wo das Wasser am tiefsten ist
- 240 Seiten
- 9 Lesestunden
Claire Keegans Erzählungen handeln von einer Frau, die ihrem eintönigen Leben entfliehen will, einem heranwachsenden Mädchen und einem schuldbeladenen Mann. Jede Geschichte offenbart Abgründigkeiten und ist so fesselnd wie ein Thriller.
Liebe im hohen Gras (Steidl Pocket)
Gesammelte Erzählungen
Sie leben auf einer Farm in Irland, in den Sumpfgebieten von Louisiana oder in einem englischen Vorort und mit Verlust kennen sie sich aus: der Priester, der seine Geliebte mit einem anderen verheiraten muss; der Bruder, der seine Schwester nicht beschützen kann; der Förster, der einen Hund verschenkt, der ihm nicht gehört; das Mädchen, das sich von ihrem Jugendfreund schwängern lässt. Liebe und Nähe sind rar: Die Männer verstehen zwar etwas vom Land, von Moor und Vieh; ihre Frauen aber, die »Regen riechen können und das Gras wachsen hören«, bleiben ihnen eher fremd. Claire Keegans meisterhaft komponierte Geschichten erzählen von vielfältigen Enttäuschungen, großer Einsamkeit und nie nachlassender Hoffnung. Auf kleinstem Raum entfaltet Keegan ganze Lebensdramen und lässt uns an dem Augenblick teilhaben, der vielleicht alles verändert. Mit dieser Sonderausgabe, der die Erzählungen der Bände Wo das Wasser am tiefsten ist und Durch die blauen Felder vereint, lässt sich die großartige irische Autorin neu oder wieder entdecken und natürlich auch weiterempfehlen.
So Late in the Day
The Sunday Times Bestseller
The Forester's Daughter
- 80 Seiten
- 3 Lesestunden
The evening is fine. In the sky a few early stars are shining of their own accord. She watches the dog licking the bowl clean. This dog will break her daughter's heart, she's sure of it. Claire Keegan's mesmeric story takes us into the heart of the Wicklow countryside, and of the farming family of Victor Deegan, with his 'three teenagers, the milking and the mortgage'. When Deegan finds a gun dog and gives it as a present to his only daughter, his wife is filled with foreboding at this seeming act of kindness. As the seasons pass, long-buried family secrets threaten to emerge.
Antarktida
- 264 Seiten
- 10 Lesestunden
Prvotina Claire Keeganové Antarktida vzbudila u čtenářů i kritiky globální ohlas a příběhy v ní obsažené byly označeny za "jedny z nejlepších současných povídek napsaných v angličtině" (The Observer). Autorčin rukopis s jasnou vizí odvážně zkoumá svět, kde mají sny, vzpomínky a náhoda fatální následky pro všechny zúčastněné. Vyprávění jsou často temná a čtenář cítí jejich hutnou atmosféru, stejně jako skutečnost, že se v každém z těchto pečlivě vymodelovaných příběhů děje pod povrchem něco „velkého“.



