Esther Tusquets wurde am 30.8.1936 in Barcelona geboren. Dort besuchte sie die Deutsche Schule. Später studierte sie in Barcelona und Madrid Philosophie, Geschichte und Literatur. 1960 übernahm sie den Verlag Lumen, den sie bis zum Jahr 2000 leitete. Mit 42 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Roman El mismo mar de todos los veranos (dt. Aller Sommer Meer, Reinbek, 1981, Berlin, 2002), es folgten die Romane El amor es un juego solitario (dt. Die Liebe ein einsames Spiel, Reinbek, 1982), Varada tras el último naufragio, Para no volver, Con la miel en los labios und mehrere Erzählbände sowie das hoch gelobte Kinderbuch La reina de los gatos. 2001 erschien ihr Briefroman Correspondencia privada (dt. Abschied von Don Juan, Frankfurt, 2003), der in Spanien große Anerkennung fand. Ihre Bücher sind in mehrere Sprachen übersetzt worden. Ester Tusquets verstarb am 23.07.2012 im Alter von 75 Jahren in Barcelona.
Esther Tusquets Bücher
Diese Autorin brachte eine stark erotisierte Frauenstimme in die spanische Nachkriegsliteratur. Ihre Werke, die sich durch eine syntaktisch verschlungene und vielschichtige Prosa auszeichnen, verwenden einen unaufhaltsamen Bewusstseinsstrom, der an Proust und Woolf erinnert. Indem sie den Lesbismus erstmals in der Geschichte der spanischen Erzählung offen thematisierte, nutzte ihr metafiktionaler Ansatz oft emblematische lesbische Charaktere, um die Grenzen und Möglichkeiten weiblicher sexueller Autonomie aufzuzeigen, was sie zu einer Vorreiterin in dieser Hinsicht machte.






Esther Tusquets erkundet die Beziehung dreier Menschen zueinander: Da ist die ironische Erzählerin Elia, der reichen Oberschicht Barcelonas entstammend, zehn Jahre älter als ihre gefügige Freundin Clara, die keinen Mann spüren kann, ohne in Ängste und Verzweiflung zu verfallen, aber eine phantasievolle Mittlerin ist, und der Aufsteiger Ricardo. Für alle drei sind Erotik und Literatur benachbarte Bereiche, wenn nicht gar ein und dasselbe – «eine Illusion, zu fühlen durch das Fühlen eines andern».
Die Universitätsdozentin Ariadna, eine konventionell verheitratete Frau mittleren Alters aus dem Patriziat von Barcelona, in dem Sexualität noch ein Machtmittel ist, zieht sich aus der von ihr verachteten grossbürgerlichen Gesellschaft und aus der Ehe mit ihrem ungeliebten Mann in das alte, unbewohnte Haus ihrer Grossnutter zurück. Die Erfahrung einer für sie neuartigen Liebesbeziehung in der Begegnung mit der Studentin Clara führt einen Umschwung in ihrem von Erstarrung bedrohten Leben herbei. In phantasievoll-poetischer Sprache schildert Ariadna den Zauber des mit Clara erlebten Frühsommers ...
Poetic and erotic, El mismo mar de todos los veranos (The Same Sea As Every Summer) was originally published in Spain in 1978, three years after the death of Franco and in the same year that government censorship was abolished. Now its complex moods and rhythms have been caught in an English translation by Margaret E. W. Jones that has won the Kayden National Translation Award.
Un intenso y lírico volumen de cuentos -que podría considerarse una novela- unificado por las miradas de una niña-adolescente al mundo de los adultos. Unas miradas que nos proporcionan algunos de los más intensos y exquisitos momentos del erotismo femenino contemporáneo y una ácida visión de la sociedad burguesa catalana de
Frauen, die lesen, sind gefährlich
- 149 Seiten
- 6 Lesestunden
Stefan Bollmann zeigt in seinem Bestseller die schönsten Bilder lesender Frauen aus neun Jahrhunderten. Mit kenntnisreichen und unterhaltsamen Erläuterungen verdeutlicht er den Kampf der 'gefährlichen' Frauen um Wissen und Bildung. Lesende in einem Moment der Intimität zu zeigen, faszinierte Künstler aller Epochen. Doch bis Frauen erlaubt ist zu lesen, was sie möchten, dauert es viele Jahrhunderte. Zunächst dürfen sie sticken, beten, Kinder hüten und kochen. In dem Moment aber, indem sie das Lesen als Möglichkeit begreifen, die enge Welt des Heims mit der unbegrenzten Welt der Gedanken, der Phantasie, aber auch des Wissens einzutauschen, werden sie zur Bedrohung. Lesende Frauen konnten sich durch die entsprechende Lektüre Wissen und Erfahrungen aneignen, die ursprünglich nicht für sie bestimmt waren. Diesem spannenden Kapitel der Lesegeschichte von Frauen geht Stefan Bollmann mit einem Blick fürs Detail nach. Die ausgewählten Gemälde, Zeichnungen und Fotografien werden in kurzen Begleittexten vorgestellt. Auf diese Weise erfährt die geschätzte Leserin oder der geneigte Betrachter mehr über einen Künstler, den Zeitgeist und eine ganze Epoche. 'Frauen, die lesen, sind gefährlich' funktioniert wie ein imaginäres Museum. Vor- und zurückblätternd kann darin flaniert, können Augenblicke erhascht und Zusammenhänge 'ersehen' werden. Die Bilder stammen von bekannten wie noch (oder wieder) zu entdeckenden Künstlern.
I ve druhé části volné trilogie španělské spisovatelky Esther Tusquets, kriticky nejvíce oceňovaného a čtenářsky nejoblíbenějšího autorčina díla stojícího na počátku její spisovatelské kariéry, se setkáváme s postavou Elii. Podobně jako v první části, Stejné moře jako každé léto, také zde reflektuje ve způsobu volného nepřerušovaného, až manického toku myšlenek své dětství a svůj současný život. Krásná, elegantní, duchaplná a finančně zajištěná Elia se v útěku před zoufalou nudou svého prázdného života a před spalujícím létem ve městě zaplete do milostného trojúhelníku se dvěma studenty. S nemotorným Ricardem trpícím mindráky z dětství a zakřiknutou Clarou rozehrávají hru na lásku a nelásku, osahávají si své hranice, aby zjistili, kam až jsou ochotni zajít, vzájemně se využívají a zasvěcují, zrcadlí se v sobě a projektují si do sebe svá přání ve snaze se skrze druhého vyléčit ze svých traumat a pocitů ublíženosti. Je možné něčeho dosáhnout pomocí hry, v partii šachů hraných s ďáblem, anebo je lepší řídit se spíše instinkty, jako opičáci v říji putující jarním pralesem za vůní svých družek? Vyhrají pradávné biologické pudy nebo sofistikovaná hra kdo s koho? A není toto uzamčení mezi pouhými dvěma možnostmi vůbec naše prokletí?

