Ippolito Nievo war ein einflussreicher italienischer Schriftsteller und politischer Aktivist, dessen Werk seine leidenschaftlichen Überzeugungen hinsichtlich der italienischen Unabhängigkeit und Einigung widerspiegelt. Seine frühe Entscheidung, eine juristische Laufbahn abzulehnen, die eine Unterwerfung unter die österreichische Herrschaft bedeutet hätte, unterstreicht seinen starken Sinn für persönliche Integrität und Patriotismus. Tief inspiriert von politischen Ideen, nahm Nievo aktiv an den Kämpfen für die italienische Unabhängigkeit teil. Sein literarisches Erbe liegt in seinem leidenschaftlichen Engagement für die politischen Strömungen seiner Zeit und seinem Bestreben, durch sein Schreiben und Handeln zur Formung eines modernen Italiens beizutragen.
In diesem historischen Roman erzählt Carlo Altoviti, ein über achtzigjähriger Italiener, von seinem abenteuerlichen Leben von 1775 bis zu den napoleonischen Kriegen. Ippolito Nievos Werk, meisterhaft ins Deutsche übersetzt, bietet ein bewegendes Zeugnis von Menschlichkeit und dem Streben nach einem vereinten, republikanischen Italien.
Die Wiederentdeckung des bedeutendsten italienischen Romantikers§§In seinen
Dorfgeschichten, den Novelle paesane, beschreibt Ippolito Nievo die herbe
Schönheit Friauls und stellt dem idyllischen Leben auf dem Lande die Dekadenz
des Adels gegenüber. Er erzählt von der Lebensgeschichte zweier Müllerskinder
und ihren wilden Spielen am Flussufer des Varmo; von einem beherzten Mädchen
auf der Reise zu ihrem cholerakranken Bruder nach Brescia oder von zwei
Liebenden, die am Hochmut eines italienischen Felix Krull fast zerbrechen.
Große Oper: ein Roman voll tiefer Gefühle und zauberischer Betörungen Was vermag menschliche Güte angesichts einer Welt, in der die Unmoral regiert? Dieser venezianische Bilderbogen erzählt von den Prüfungen einer edlen Seele inmitten des liederlichen Settecento. Er entführt uns in eine hinreißend märchenhafte Welt, wo indes Gut und Böse selten klar voneinander zu scheiden sind. «Was Verdi für die Musik, ist dieser Autor für Italiens Literatur.» (Lothar Müller) Ein Frühlingsabend im Venedig des Jahres 1749: An der Riva di San Pieretto drängen sich die Gondeln, auf jeder Brücke lauert ein parfümierter Cavaliere, und die Serenissima gefällt sich in ihrer ganzen schwülen Pracht und Verkommenheit. Morosina, ein Engel an Güte und von vollendetem Liebreiz, fiebert dem Tag entgegen, an dem man sie aus dem Mädchenpensionat der Seraphinerinnen ins Leben entlässt. Noch ahnt sie nichts von den Leimruten der Galanterie, von Heuchelei, Tücke, Liebesverrat, die hinter den malerischen Fassaden der Palazzi lauern. Ippolito Nievo (1831–1861) inszeniert in seinem Romanerstling eine Opera buffa vor der zauberhaften Kulisse des historischen Venedig. Mit souveräner Hand bringt er zur Aufführung, was fühlende Herzen höher schlagen lässt: große Gefühle, dramatische Wendungen, Grandezza und nicht zuletzt das mondäne Flair des 18. Jahrhunderts. Spielt das heitere moralische Lehrstück doch in jener Epoche, in der die Dogenrepublik – politisch wie kulturell längst im Niedergang begriffen – noch einmal eine späte Blüte dekadenter Prachtentfaltung erlebt. Die Geschichte der schönen Seele Morosina, eine Parabel auf die Macht der Liebe, kann als Prolog zu Nievos Hauptwerk «Bekenntnisse eines Italieners» verstanden werden. In dieser Neuübersetzung, die mit dem deutsch-italienischen Übersetzerpreis 2010 ausgezeichnet wurde, liest sie sich ebenso vergnüglich.
Nievos Roman schildert Italiens Weg zur nationalen Einigung durch das Leben des kleinen Carlo Altoviti, der sich in einer rauen Welt behaupten muss. Seine Leidenschaft für die selbstbewusste Pisana und die Auseinandersetzung mit politischen Idealen prägen seinen Werdegang. Die erste vollständige deutsche Übersetzung lädt zur Entdeckung dieses Klassikers ein.