Übers. u. mit e. Nachw. von Fischer, Helmar Harald ( Luchterhand Theater) 126 S. N.-A.
John Osborne Bücher
John Osborne war ein englischer Dramatiker, dessen Werk das englische Theater maßgeblich veränderte. In seiner produktiven Karriere erforschte er zahlreiche Themen und Genres für Bühne, Film und Fernsehen. Bekannt wurde er für seine blumige und oft gewalttätige Sprache, die er sowohl zur Kritik politischer Themen als auch in persönlichen Beziehungen einsetzte. Osborne gehörte zu den ersten Schriftstellern, die die Rolle der Monarchie offen in Frage stellten und Großbritanniens postimperiale Identität thematisierten, womit er die komplexen Realitäten der Nachkriegszeit auf die öffentliche Bühne brachte.







Fontanes Kriegsbücher haben in letzter Zeit verstärktes Interesse geweckt, doch seine Aussage, dass er erst durch diese Werke und seinen ersten Roman zum Schriftsteller wurde, ist bislang kaum eingehend untersucht worden. Seine „Trilogie“ über die deutschen Einigungskriege von 1864, 1866 und 1870/71 zeigt, dass Fontane den Kern der Geschichtsschreibung in der Interpretation sieht. Es ist entscheidend zu analysieren, wie der Kriegshistoriker seine Geschichte konstituiert und inwiefern das Material („die Wirklichkeit“) den Anforderungen der narrativen Kunst angepasst wird. Osbornes Analysen weichen grundlegend von früheren Darstellungen ab, die sich hauptsächlich mit Fontanes ideologischen Positionen und den faktischen Inhalten seiner Kriegsbücher beschäftigten. Er untersucht als Literaturwissenschaftler die schriftstellerische Organisation des Stoffes und die Formung des historischen Materials, was als Fiktionalisierung des Faktischen verstanden werden kann. In Fontanes autobiografischen „Wanderbüchern“ zeigt er zudem die zunehmend selbstbewusste Reflexion Fontanes über sein schriftstellerisches Verfahren, während die Schriften zur Kunst zeitgleich einen poetologischen Kommentar liefern.
