»Es ging um nichts weniger als um Vollkommenheit.« »Bist du auch fleißig, Felix?«, fragt Lea Mendelssohn häufig ihren Zweitgeborenen. Oh ja – das ist Felix und er bleibt es sein nur 38 Jahre währendes Leben lang. Er wird einer der größten Musiker und Musikförderer der Romantik und trägt wesentlich zur Wiederentdeckung von Bach und Händel bei. Für die bezaubernde Betty Pistor komponiert der Jugendliche ein Streichquartett. Doch während diese erste große Liebe sich nie erfüllt, wird eine andere – die Liebe zu England – erwidert und bleibt bestehen: Als der zwanzigjährige Felix zum ersten Mal nach London reist, wird er dort enthusiastisch aufgenommen und so berühmt, dass ihn die Leute auf der Straße mit »Good Morning, Mr. Mendelssohn« begrüßen.
Rosemarie Marschner Bücher






Die Insel am Rande der Welt
- 454 Seiten
- 16 Lesestunden
»Ich werde getragen von einer gigantischen Kraft, die mich unüberwindlich macht.« Diese Worte spricht Napoleon Bonaparte auf dem Höhepunkt sei-ner Macht. Nur wenige Jahre später, im Oktober 1815, wird er mit einer kleinen Schar ihm treu Ergebener für den Rest seines Lebens auf eine karge, sturmumtoste Insel verbannt: St. Helena, »Käfig, dessen Gitter das Meer bildet«. Wie ist einem Mann zumute, der sich zwischen Ratten und Ungeziefer, in tropischer Hitze, geplagt von den ununterbrochen wehenden Passatwinden, eingestehen muss, dass seine unendlich scheinende Macht endgültig gebrochen ist? Der verbittert ist, schon zu Lebzeiten bedroht vom Vergessen? Der seines Lebens nicht mehr sicher ist? Der im neuen englischen Gouverneur, seinem »Gefängniswärter«, ein Werkzeug sieht, dessen er sich bedient, um seinen Nachruhm zu festigen? Zu spät durchschaut der pflichtbewusste Sir Hudson Lowe die Absichten des einst mächtigsten Kaisers. »Dass die Welt mich nicht vergisst!« – Ein genau recherchierter historischer Roman über die letzten Jahre Napoleons: der Niedergang des einst mächtigsten Mannes Europas, dem es dennoch gelungen ist, sich seine eigene Legende zu schaffen.
1683 nimmt er als mittelloser Freiwilliger an der Befreiung Wiens von der zweiten Türkenbelagerung teil. Zehn Jahre später ist er Prässident des Hofkriegsrates: Prinz Eugen von Savoyen, der "edle Ritter"
Mädchenjahre einer begnadeten Pianistin Leipzig, September 1819: Als man dem Klavierlehrer und Musikalienhändler Friedrich Wieck seine Zweitgeborene Clara entgegenhält, bewundert er begeistert die »Klaviertatzen« des Säuglings. »Du wirst sie alle überflügeln, meine süße Clara!«, flüstert er. Ehrgeizig und mitunter tyrannisch verfolgt Vater Wieck den Plan, aus seiner Clara ein musikalisches Wunderkind zu machen, und sie hat sowohl die Begabung als auch den Willen dazu. Mit acht Jahren tritt sie zum ersten Mal öffentlich auf, mit zwölf Jahren spielt sie in Paris. Sie ist eine Virtuosin am Klavier, hat Erfolg in den Salons, wird schnell berühmt, reist mit ihrem Vater wochenlang durchs Land. Als Clara sechzehn ist, verliebt sie sich in einen Klavierschüler ihres Vaters, von dessen charmantem Rebellentum sie begeistert ist: Robert Schumann. Vater Wieck ist strikt gegen diese Verbindung, doch inzwischen plagen ihn auch andere Sorgen: Clara ist kein Kind mehr – und damit auch kein Wunderkind ...
Wien am Abend des 13. September 1983. die Türken sind geschlagen und Kara Mustafa, von dem man gestern noch dachte, er sei mit dem Teufel im Bunde, geflohen. Eugène hat als Freiwilliger für den Kaiser gekämpft. Noch ist er nicht der "edle Ritter", sondern ein mitteloser Kavallerieoffizier, der überraschenderweise seine erste Schlacht überlebt hat.Der spannende und psychologisch raffinierte Roman eines außergewöhnlichen Menschen, der sein Schicksal selbst in die Hand nahm...
Clara Schumann – ein beeindruckendes Frauenleben Am Tag vor ihrem 21. Geburtstag heiratet Clara, das Wunderkind am Klavier, den Mann, den sie liebt, seit er als Musikschüler ins Hause Wieck Robert Schumann. Von Beginn an bewegt sich die Ehe, aus der acht »Schumännchen« hervorgehen, in einem steten Auf und Ab. Clara begnügt sich nicht mit der Mutterrolle, energisch treibt sie ihre musikalische Karriere voran. Ihre anhaltende Popularität, die ihr berühmter Ehemann nicht gut verträgt, führt sie auf Konzertreisen quer durch Europa und bessert nicht zuletzt die Haushaltskasse auf. Bodenständig ist sie und lebenstüchtig, ehrgeizig und vital. Ihren Robert überlebt sie um 40 Jahre. Als Clara Schumann mit 76 stirbt, spiegelt sich in ihrem Leben fast das gesamte 19. Jahrhundert.
Das Jagdhaus
- 459 Seiten
- 17 Lesestunden
Linz im Jahre 1939. Antonia hat ihrem Mann, dem Rechtsanwalt, zum zweiten Mal eine Tochter geschenkt, Elisabeth soll sie heißen. Die Taufe soll eine freudige Familienfeier werden, doch dann gibt Antonias Vater einen Entschluss bekannt, der ihm nicht leicht gefallen sein dürfte. Als Hochschullehrer in Wien fühlt er sich von den neuen Machthabern bedroht. Er will sich mit seiner Frau nach Italien zurückziehen. Antonia ist entsetzt. Die Zukunft wird sie allein meistern müssen, mit zwei Kindern und einem Mann, der als Rechtsanwalt den Nazis kaum ausweichen kann. Wie sich die Frauen durch das Festhalten an der Familie gegen die Vereinnahmung durch die Nazis gewehrt haben, ist nicht immer heroisch, aber allemal spannend zu lesen.
Ein anrührendes und überzeugendes Frauenbild vor dem Hintergrund einer widrigen Zeit. Einem unehelichen Kind stehen nicht alle Türen offen in der österreichischen Provinz. Die vierzehnjährige Marie muss froh sein, dass sie Dienstmädchen in der großen Stadt Linz werden darf. Aber am leichten Leben der Stadtmenschen, die ihre Tage mit Zeitunglesen, Tennisspielen und Reisen zubringen, darf das Mädchen nicht teilhaben. Ihr Leben ist von harter Arbeit und strengen Regeln geprägt, die von der betagten Haushälterin eisern durchgesetzt werden. Nur ganz allmählich eröffnen sich Freiräume, nur ganz allmählich zeigen die »gnädige Frau« und der »gnädige Herr« auch einmal menschliche Züge. Und dann beginnt sich der Franz für das junge Mädchen zu interessieren, ein fescher Bursche, der Sohn eines gutverdienenden Bäckers, der sogar ein Motorrad besitzt. Nach zähem Ringen mit den Eltern wird Marie seine Frau. Die Hochzeitsreise führt nach Wien, und nun könnte eigentlich alles gut werden, wenn da nicht die Politik wäre. Man schreibt das Jahr 1938, Österreich ist annektiert worden, in Linz wird ein riesiges Stahlwerk gebaut und alle, die den neuen Herren im Weg stehen, werden beseitigt. Da wird dann auch manche private Rechnung beglichen ...