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Erwin Mortier

    28. November 1965

    Erwin Mortier ist ein flämischer Dichter und Schriftsteller. Sein Werk zeichnet sich durch scharfsinnige Einblicke in die menschliche Psyche und soziale Beziehungen aus. Mortiers Stil wird oft als lyrisch und introspektiv beschrieben, wobei er sich häufig mit Themen wie Erinnerung, Identität und Vergänglichkeit beschäftigt. Leser schätzen seine Fähigkeit, komplexe Emotionen und Atmosphären mit einem feinen sprachlichen Gespür zu evozieren.

    While the Gods Were Sleeping. Götterschlaf, englische Ausgabe
    Berlinde De Bruyckere: Angel's Throat
    Meine zweite Haut
    Belichtungszeit
    Götterschlaf
    Marcel
    • 2010

      Der neunzigjährigen Helena drängen sich die Bilder ihres Lebens auf. Eine letzte Inventur, die sie in der Obhut ihrer Pflegerin Rachida vornimmt. Orte suchen sie im Halbschlaf auf, Requisitenkammern vom Schauspiel ihrer Existenz. Da ist die Kindheit in Flandern, in der sie nur handarbeiten und Konversation betreiben durfte. Oder die Jahre des Ersten Weltkriegs kehren wie ein Echo zu Helena zurück. In ihren Reflexionen über Zeit, Erinnerung, soziale Klasse, Krieg und Liebe entsteht die exemplarische Geschichte eines Frauenlebens im 20. Jahrhundert. ›Götterschlaf‹, Erwin Mortiers hochgelobter und vielfach ausgezeichneter Roman, spielt auf der Grenze zwischen großer Geschichte und kleinem Menschenleben, zwischen Sprache und Welt, Fantasie und Wirklichkeit. Zu entdecken ist ein Autor von europäischem Rang, der in seiner Heimat längst die Bestsellerlisten anführt. »Erwin Mortier besitzt ein hochfeines Gespür für die Risse und Verwerfungen in den Seelen seiner Figuren.« Frankfurter Rundschau

      Götterschlaf
    • 2007

      Joris wächst bei Onkel und Tante auf; sein Vater ist früh gestorben, die Mutter nach Spanien gezogen – viel mehr weiß Joris nicht über sie. In Stuyvenberghe, seinem Dorf, geht es beschaulich zu; der Kirchturm schaut seit Jahrhunderten schläfrig auf die Häuser herunter, und selbst das Schloß mit den hohen, dunklen Zypressen verfällt auf pittoreske Weise. Bis der Gemeinderat eines Sommers bekanntgibt, daß die Gräber auf dem Kirchhof wegen Umbauten verlegt werden müssen. Das heißt: auch das Grab von Joris’ Vater. Von dem hat Joris die allerschönste Vorstellung – und eine alte Keksdose mit wenigen Fotos, der Rest ist: unscharfe Erinnerung, Wunsch, Erfindung und die Geschichten der Verwandtschaft. Als Joris sich in diesem Sommer zum ersten Mal verliebt, wird das Unterscheiden von Erträumtem und Erlebtem, von Wunsch und Realität noch schwieriger. Erwin Mortier erzählt Joris’ Suche nach der eigenen Geschichte, der eigenen Identität mit einem feinen Ohr für Stimmungen und psychologische Details; beschreibt mit meisterhafter Eleganz, wie Joris seine Kindheit anhand von alten Fotos zu rekonstruieren versucht – und nach und nach die feinen Risse in den Bildern erkennt, die er sich von seinem Vater, dem Dorf und der Liebe gemacht hat.

      Belichtungszeit
    • 2004

      Ein kleiner, feiner Roman über die Pubertät eines Jungen.

      Meine zweite Haut
    • 2001

      Marcel

      • 118 Seiten
      • 5 Lesestunden
      3,5(21)Abgeben

      Wenn die Lehrerin in die Dorfschneiderei kommt, um sich von der Großmutter "was Neues" nähen zu lassen, sitzt deren Enkel im Stoffballenversteck und sieht gebannt zu. Es wäre sterbenslangweilig auf dieser Welt, gäbe es die Anproben nicht - und nicht die Geburtstage und Besuche der Verwandtschaft, bei denen mit Leidenschaft Nachbarn, Müllers Kuh, Kartoffelernte und Familienmitglieder durchgenommen werden. Oder, nach drei Gläschen, Marcel. Marcel, der nie heimgekehrt ist nach Flandern in seiner schwarzen Uniform und im Silberrahmenfoto einmal die Woche sorgfältig abgestaubt wird, ruiniert die Feststimmung gründlich. Schnell werden Rechnungen aufgemacht, wer wen damals "an die Deutschen verkauft" hat und "deswegen heute Mercedes fährt" - aber warum lasst ihr Marcel nicht in Ruh, fragt der Enkel die Großmutter, und die sagt, ach, das ist eine ganz besondere Geschichte mit meinem Bruder. Erwin Mortiers preisgekrönter Roman erzählt von einer Familie, die nicht zueinanderkommt wegen "di eser schiefen Vergangenheit", und von einem Jungen, der alles tut, um hinter Marcels Geheimnis, hinter die Geheimnisse der Erwachsenen zu kommen. Mit Marcel ist Mortier ein "sprachliches Meisterwerk" gelungen und das Kunststück, ein verschlafenes Dorf und eine sehr wache Großmutter auf 150 Seiten zum Mittelpunkt der Welt zu machen.

      Marcel