Männer, Mythen und Mensuren
Geschichte der Corps und Burschenschaften
Eines vereint Konservative wie Otto von Bismarck und Sozialisten wie Karl Marx: Sie alle gehörten Corps und Burschenschaften an. Die Geschichte dieser Verbindungen zeigt zwei Gesichter – ein progressives und ein reaktionäres. Aus den Rebellen des Vormärz wurden Untertanen des Kaiserreichs. Viele Corpsstudenten und Burschenschafter unterstützten die nationalsozialistische Diktatur, während einige wenige sie bekämpften. Heute stehen die Marginalisierung aller Verbindungen und die Radikalisierung rechter Burschenschaften gegenüber. Die Kultur der Corpsstudenten und Burschenschafter wird unterschiedlich bewertet: Früher bewundert, heute kritisiert, zeigen sie ihre Männlichkeit durch Duelle, exzessives Saufen und besondere Kleidung. Diese Verbindungen waren ausschließlich männlich und kamen aus verschiedenen politischen Lagern. Sie repräsentieren sowohl positive als auch negative Aspekte der deutschen Geschichte. In Anlehnung an Gustav Heinemann lässt sich sagen, dass wir ein „schwieriges Vaterland“ haben. Der Autor, ein kritischer Fachhistoriker und überzeugter Corpsstudent, hat das Buch als weder Anklage- noch Verteidigungsschrift verfasst. Es ist gründlich recherchiert und gut lesbar, und richtet sich an historisch Interessierte, die mehr über die Corps und Burschenschaften in Deutschland und seinen Nachbarländern erfahren möchten.








