Ein Freund aus Kindertagen, ein Krampf beim Schwimmen im Meer, die Angel des Großvaters, die Erinnerung an die längst verstorbene Mutter - das sind die Momente, um die Gao Xingjians Erzählungen kreisen. Ausgehend vom Konkreten evoziert Gao Xingjian das Glück der Liebe und der Freundschaft, das alte China, aber auch die Tragödie politischer Verfolgung. Der Nobelpreisträger spiegelt die Realität nicht einfach wider, sondern ertastet im Schreiben Träume, Gerüche, Landschaften und Gedanken. So entstehen vor unseren Augen Erzählungen, in denen jedes Wort wahr klingt, wir tauchen ein in eine andere Welt. 'Gao ist ein sinnlicher, starker Erzähler.' taz
Gao Xingjian Bücher
Gao Xingjian ist ein chinesisch-französischer Schriftsteller, Dramatiker und Maler, dessen Werk in die Tiefen menschlicher Existenz, Identität und Freiheit im Kontext der modernen Gesellschaft eintaucht. Seine Schriften erforschen oft universelle Themen und verwenden eine minimalistische, aber eindringliche Sprache, die östliche und westliche literarische Traditionen verbindet. Gao's unverwechselbare Stimme und seine tiefgründigen Einblicke haben ihm Anerkennung als bedeutende literarische und künstlerische Persönlichkeit eingebracht.






Hongkong zur Zeit der chinesischen Kulturrevolution. Durch die leidenschaftliche Liebe zu einer deutschen Jüdin wird der Erzähler zur Auseinandersetzung mit seiner schwierigen Heimat China gezwungen. Ein farbenprächtiges Wechselspiel von Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend, dem Wunsch nach Vergessen und einem neuen Leben entsteht. Fragen über seine chinesische Identität, die Emigration und die Bewältigung traumatischer Erfahrungen durch politischen Terror sowie die Möglichkeiten und Grenzen literarischen Schreibens, aber auch seine zahlreichen Liebesbeziehungen bilden den Kern des sinnlichen und zugleich reflektierten Romans. Ein beeindruckendes Buch von zarter melancholischer Stille, eine überwältigende Sichtung des unbekannten China.
Der Berg der Seele ist der große autobiographische Roman des Nobelpreisträgers Gao Xingjian. Den Fluss Yangtze hinab von der Quelle bis ans Meer führt ihn eine epische Reise in das Herz eines unbekannten China. 1983 diagnostiziert ein Arzt bei Gao Lungenkrebs und gibt ihm nur noch wenige Monate. Dies stellt sich bald als falsch heraus und mit dem Gefühl, dem Tod durch Finger geschlüpft zu sein, beschließt er, der sich abzeichnenden politischen Repression in der Hauptstadt zu entgehen. Lingshan, der von Legenden umwobene Berg der Seele, wird zum Fluchtpunkt einer Reise, auf der er die leuchtenden Farben einer vom offiziellen Peking an den Rand gedrängten Welt entdeckt. Unterwegs wie Bruce Chatwin in Australien ist er auf der Spur einer anderen, einer sinnlichen Geschichte, begegnet er weisen Frauen, skurilen Helden und den letzten Schamanen.
Auf dem Meer. Erzählungen
- 93 Seiten
- 4 Lesestunden
"Auf dem Meer" präsentiert vier Erzählungen von Gao Xingjian, die bedeutende Wegmarken der chinesischen Literatur darstellen. In einem repressiven politischen Umfeld sucht der Autor nach Worten, um grundlegende Werte zu rehabilitieren. Mit Ernst, Ironie und skurrilen Wendungen entfalten die Erzählungen den einzigartigen Resonanzraum seines Schaffens.
Was hat uns das Exil gebracht?
Ein Gespräch zwischen Gao Xingjian und Yang Lian über chinesische Literatur
Ein Gespräch zwischen Gao Xingjian und Yang Lian über chinesische Literatur. Aus dem Chinesischen von Peter Hoffmann.
Die Seelenwanderung des Herrn Gao
Das literarische Werk des Gao Xing Jian
Der Nobelpreisträger für Literatur im Jahr 2000 ist neben seiner literarischen Arbeit auch und mit gleichem Gewicht als Maler tätig. Der 1940 in der Provinz Jiangxi geborene Künstler ging nach den Vorgängen auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989 ins Exil nach Frankreich. In China hatte er seine Arbeit nach vielen Repressionen nicht fortsetzen können. Dieser sorgfältig gestaltete Band stellt den Künstler als Schöpfer von Tuschbildern vor, die in einer der größten Sammlungen von Gaos Malerei, der Sammlung F. A. Morat, versammelt sind. Die 60 abgebildeten der mehr als 100 Bilder der Sammlung erlauben einen Einblick in das bildnerische Schaffen dieses Künstlers, der sich zwar traditioneller Mittel – Pinsel, Tusche, Reispapier – bedient, dessen Bildsprache aber von dem abweicht, was wir als chinesische Malerei kennen. In seinem Beitrag „Thoughts on Painting”, der hier zum ersten Mal auch in deutscher Sprache vorliegt, nimmt er Stellung zu seinem malerischen Werk.