Schauplatz des Romans ist eine kleine Stadt im östlichen Europa Anfang der 60er Jahre. Für die 11-jährige Ich-Erzählerin Jana gibt es zwei Welten: die Welt der Schule, die mit ihrem sozialistischen Heldenpathos eine große Anziehungskraft auf Jana ausüben, und die Welt des Elternhauses. Der Vater, ein Anwalt, wird als „bürgerliches Element“ zum Brückenbau abkommandiert, die erfinderische und schöne Mutter verschwindet im Gefängnis, doch darüber spricht man nicht. Aus der bedrohlich wirkenden und politisch grauen Umgebung zaubert sich das phantasievolle Mädchen ihre eigene Welt, die darin gipfelt: Das Schreckliche ist dazu da, um das Schöne noch schöner zu machen.
Irena Brežná Bücher
Irena Brežná widmet sich in ihren Werken den Themen Exil, Heimatverlust und der Suche nach Identität in fremder Umgebung. Ihr Schreiben ist von einem tiefen Verständnis für menschliches Leid durchdrungen, insbesondere im Kontext politischer Konflikte und Unterdrückung. Mit einem feinen Gespür für Details und einem starken empathischen Ansatz beleuchtet sie die komplexen Schicksale von Menschen am Rande der Gesellschaft. Brežná verbindet ihren sprachlichen und psychologischen Einblick, um fesselnde und zum Nachdenken anregende Texte zu schaffen.







Schuppenhaut : ein Liebesroman
- 111 Seiten
- 4 Lesestunden
In einer bildhaften und poetischen Sprache e rzählt Irena Brežná – im Wechsel zwischen Nähe und Distanz – von einer aufwühlenden, radikalen Liebe
Irena Brezná gibt Menschen eine Stimme, die entwurzelt sind, sich an Traditionen klammern oder mit ihnen brechen, ihr Leben meistern oder darum bangen müssen. Im Porträt einer Tschetschenin, die den Westen aufrütteln will, in den Reportagen über eine polnische Goralenhochzeit, über Bauern und Nonnen in Siebenbürgen oder Moldawien und über Flüchtlinge aus dem Kosovo, in grotesken Skizzen und Tagebuchnotizen variiert sie ihr Grundthema Heimat und Fremde. Ihre faktenreichen und wahrhaftigen Texte, die über den Realismus der Details und des Alltags hinausweisen, erschließen die Fülle und Vielfalt der Dinge und ermutigen zu Freiheit und Menschlichkeit. Ein lebenbejahendes Buch.
»Amüsant, temperamentvoll und wunderbar ungerecht« Die Zeit Auf der Suche nach einer besseren Welt verschlägt es 1968 eine Jugendliche in die Schweiz, das Land des harten Käses, wo sie, so lernt sie im Sprachkurs, dennoch keinen Käse reden soll. Zuhause ist da, wo man motzen darf, hier aber soll sie dankbar sein. Die neue Umgebung scheint ihr sperrig, distanziert, sie rebelliert gegen das Gastland, das sie unter seine Regeln zwingt und sie nicht sie selbst sein lässt. Aber sie trifft auch auf viele andere Gestrandete, die hoffen, etwas aus ihrem Leben machen zu können: kleine Diebe, Depressive, Schlawiner, Kriegsflüchtlinge, Ausgebeutete, Überangepasste und Naive. Und sie lernt, Exil und Fremdheit als Reichtum zu erfahren, sie wird Brückenbauerin zwischen den Kulturen.
A novel that offers a timely and important viewpoint on the immigration experience about the need for resistance to blind assimilation in a host country. In 1968, in search of a better world, a young person flees her country and ends up in Switzerland, the land of hard cheese. There she's told not to talk nonsense, or not to "talk cheese," as they say in the local dialect. Home is where you can grumble, but here you have to be grateful. Her new environs seem unwieldy, aloof, and she rebels against this host country that insists on her following its rules, that won't let her be herself. But as an interpreter, she meets many others who have ended up here--petty criminals, depressives, hustlers, refugees, victims of exploitation, and others who have gone out of their way to assimilate, people who share a hope that they can make something new of their lives. Gradually she learns to experience the richness of exile and foreignness, to build bridges between cultures. A brilliantly written novel about the search for identity between assimilation and resistance, Irena Brezná's The Thankless Foreigner is a significant addition to the important literature of immigrant experience.



