Julio Llamazares ist eine bedeutende Stimme der zeitgenössischen spanischen Literatur, bekannt für seinen tiefgründigen Fokus auf das ländliche Spanien und den Niedergang vergessener Bergdörfer. Er fängt meisterhaft die Essenz von Welten ein, die sonst im Rausch der Modernisierung untergehen könnten, und nutzt unscheinbare, aber überzeugende Erzählungen des täglichen Lebens. Seine Werke befassen sich oft mit Themen wie Erinnerung, Vergessen, Tod und Einsamkeit, wobei er aus persönlichen Erfahrungen und scharfer Beobachtung schöpft, um eindringliche Geschichten zu schaffen.
Julio Llamazares erinnert sich in seinem Fotoalbum an die 60er Jahre in einem abgelegenen Bergarbeiterdorf Asturiens. Er schildert das harte Leben in der kalten, grünen Region, die Entbehrungen der Nachkriegszeit und das wöchentliche Freilichtkino, dessen Töne er hört, während er die Bilder selbst erfindet.
Spaniens gotische Kathedralen gehören zu den schönsten Kirchen Europas. Der Schriftsteller und passionierte Reisende Julio Llamazares führt uns durch bekannte und weniger bekannte Gotteshäuser und erzählt deren wechselvolle Geschichte. Von Barcelona bis Burgos, von Santiago bis Segovia - er besucht Orte voller Geschichten und Geheimnisse, die er Sonntagsmalern, penetranten Fremdenführern und mitteilsamen Priestern entlockt. Melancholisch sinniert er über die Pracht, aber auch über Leere und Funktionslosigkeit der steinernen Giganten. Ironisch und illusionslos blickt er dabei auf Spaniens Kathedralen wie auf Inseln aus einer anderen Zeit.
Julio Llamazares wurde 1955 als Sohn des Dorfschullehrers in Vegamián, in der nordspanischen Provinz León, geboren. Mit 12 Jahren wurde er in ein Internat nach Madrid geschickt. Er studierte zunächst Jura, arbeitete jedoch nur kurze Zeit als Rechtsanwalt. Statt dessen begann er in Madrid für verschiedene Medien journalistisch tätig zu werden. Seine erste literarische Veröffentlichung war der Gedichtband La lentitud des los bueyes von 1979, der den „Premio de Poesía Antonio G. de Lama“ erhielt. Eine Essay-Sammlung El entierro de Genarín. Evangelio apócrifo del último heterodoxo español folgte 1981 und ein Jahr später weitere Gedichte unter dem Titel Memoria de la nieve , die mit dem „Premio Jorge Guillén“ ausgezeichnet wurden. Neben den drei Romanen, Luna de lobos (1985, dt. Wolfsmond, 1991), La lluvia amarilla (1988, dt. Der gelbe Regen , 1991) und Escenas de cine mudo (1994, dt. Stummfilmszenen , 1998) sind von Llamazares auch journalistische Arbeiten und Reiseberichte in Buchform erschienen. Luna de lobos , der erste Roman, war in Spanien ein großer literarischer Erfolg und wurde zwei Jahre später unter demselben Titel, nach einem von Llamazares verfaßten Drehbuch, verfilmt. Die Erfahrung des Verlustes seines Geburtsortes - 1968 mußte das Dorf einem Stausee weichen - war prägend für das literarische Schaffen von Julio Llamazares. Die verlassene, vom Aussterben bedrohte ländliche Bergregion Leóns und Asturiens bildet immer wieder den Hintergrund seiner Werke. Im Zentrum steht das Verschwinden von Traditionen und eine Sensibilität, die die Natur als vom Menschen unabhängige Einheit betrachtet. In der Gegenüberstellung von ländlichem und städtischem Leben wird jedoch die Natur nicht idyllisch verklärt - sie ist vielmehr bestimmt von Einsamkeit, Überlebenskampf und Sterben. Sein literarisches Werk, das auch als poetische Reflexion über die Einsamkeit gelesen werden kann, hat Julio Llamazares zu einem herausragenden Vertreter der jüngeren Schriftsteller-Generation im postfranquistischen Spanien gemacht.
Julio Llamazares wurde 1955 als Sohn des Dorfschullehrers in Vegamián, in der nordspanischen Provinz León, geboren. Mit 12 Jahren wurde er in ein Internat nach Madrid geschickt. Er studierte zunächst Jura, arbeitete jedoch nur kurze Zeit als Rechtsanwalt. Statt dessen begann er in Madrid für verschiedene Medien journalistisch tätig zu werden. Seine erste literarische Veröffentlichung war der Gedichtband La lentitud des los bueyes von 1979, der den „Premio de Poesía Antonio G. de Lama“ erhielt. Eine Essay-Sammlung El entierro de Genarín. Evangelio apócrifo del último heterodoxo español folgte 1981 und ein Jahr später weitere Gedichte unter dem Titel Memoria de la nieve , die mit dem „Premio Jorge Guillén“ ausgezeichnet wurden. Neben den drei Romanen, Luna de lobos (1985, dt. Wolfsmond, 1991), La lluvia amarilla (1988, dt. Der gelbe Regen , 1991) und Escenas de cine mudo (1994, dt. Stummfilmszenen , 1998) sind von Llamazares auch journalistische Arbeiten und Reiseberichte in Buchform erschienen. Luna de lobos , der erste Roman, war in Spanien ein großer literarischer Erfolg und wurde zwei Jahre später unter demselben Titel, nach einem von Llamazares verfaßten Drehbuch, verfilmt. Die Erfahrung des Verlustes seines Geburtsortes - 1968 mußte das Dorf einem Stausee weichen - war prägend für das literarische Schaffen von Julio Llamazares. Die verlassene, vom Aussterben bedrohte ländliche Bergregion Leóns und Asturiens bildet immer wieder den Hintergrund seiner Werke. Im Zentrum steht das Verschwinden von Traditionen und eine Sensibilität, die die Natur als vom Menschen unabhängige Einheit betrachtet. In der Gegenüberstellung von ländlichem und städtischem Leben wird jedoch die Natur nicht idyllisch verklärt - sie ist vielmehr bestimmt von Einsamkeit, Überlebenskampf und Sterben. Sein literarisches Werk, das auch als poetische Reflexion über die Einsamkeit gelesen werden kann, hat Julio Llamazares zu einem herausragenden Vertreter der jüngeren Schriftsteller-Generation im postfranquistischen Spanien gemacht.