Die Auseinandersetzung mit dem christlichen Menschenbild steht im Mittelpunkt, wobei die Notwendigkeit betont wird, die Frage nach dem Menschen neu zu stellen. Angesichts der Bedrohung durch einen zerstörerischen Antihumanismus wird die Relevanz des Humanismus hervorgehoben. Das Buch bietet eine tiefgehende Reflexion über die fundamentalen Werte und Überzeugungen, die das Verständnis des Menschen im christlichen Kontext prägen.
Rémi Brague Reihenfolge der Bücher
Bragues Werk befasst sich mit der intellektuellen Landschaft des Mittelalters und konzentriert sich auf die komplexen Verbindungen innerhalb des arabischen, jüdischen und christlichen Denkens. Er beleuchtet, wie diese vielfältigen Traditionen den philosophischen Diskurs prägten und mit ihm interagierten. Seine Schriften untersuchen tiefgreifende Fragen bezüglich des Zusammenspiels von Philosophie und Religion und suchen nach universellen Wahrheiten, die kulturelle Grenzen überschreiten. Brague bietet den Lesern durch seine sorgfältige Forschung ein reiches Verständnis einer prägenden Ära der Geistesgeschichte.







- 2021
- 2018
Metaphysik ist kein Phantom. Sie bewohnt kein Wolkenschloss, sondern hat ihren Platz mitten im Alltag der Menschen und ist zu einer unverzichtbaren Lebensnotwendigkeit geworden. Denn nachdem der Mensch das Projekt der Moderne in die Tat umgesetzt und sein Geschick selbst in die Hand genommen hat, kann er frei entscheiden, zu sein – oder auch nicht zu sein: Die Entscheidung über Fortbestand oder Auslöschung der Menschheit liegt in seinen Händen. Damit aber stellt sich unausweichlich die Frage nach der Rechtmäßigkeit unseres Daseins. Es genügt nicht, das Leben immer angenehmer zu machen für diejenigen, die schon auf der Welt sind – das zu tun stellt niemand in Abrede. Die Frage heute lautet sehr viel grundsätzlicher: Ist menschliches Leben ein so großes Gut, dass man selbst das Recht hat, andere in dieses Leben zu rufen? Wer behauptet, das Sein sei mehr wert als das Nichts, trifft eine metaphysische Entscheidung. Man braucht eine starke Metaphysik, um die Frage zu beantworten, ob es rechtmäßig ist, dass der Mensch auch zukünftig die Erde bevölkert. Der AutorDr. Rémi Brague ist Professor em. für Philosophie an der Paris I Panthéon-Sorbonne und der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Bücher sind in 18 Sprachen übersetzt. Der HerausgeberDr. Christoph Böhr ist ao. Professor am Institut für Philosophie der Hochschule Heiligenkreuz/Wien.
- 2006
Die Weisheit der Welt
Kosmos und Welterfahrung im westlichen Denken
- 1993
Europa besitzt keine Identität im Sinne eines kulturellen oder religiösen Erbes, sondern definiert sich durch seine Spannung zwischen einer Klassik der Anderen, die es anzueignen, und einer Barbarei im Inneren, die es zu überwinden gilt. Das Besondere der europäischen Identität liegt in ihrer ‚kulturellen Zweitrangigkeit‘: in dem Wissen, nicht ursprünglich zu sein, sondern vor sich Anderes, Früheres zu haben – kulturell die griechische Antike, religiös das Judentum. ‚Römisch‘ ist die Haltung der Aneignung, der Überlieferung und der Weitergabe: Europas exzentrische Identität ist die Quelle aller Renaissancen, deren dieser Kontinent fähig gewesen ist, von der karolingischen Renaissance bis zur Renaissance des Hellenismus der deutschen Klassik. Das ‚Römertum‘ der Europäer ist zum Ursprung ihres kulturellen Reichtums geworden. Und heute stellt sich die Frage, ob wir noch ‚Römer‘ sind und sein wollen: aneignend, überliefernd, weitergebend. Wer Europa verstehen lernen will, muss zu diesem Buch, das inzwischen in dreizehn Sprachen übersetzt wurde, greifen.