Steve Mcqueen
- 191 Seiten
- 7 Lesestunden
In dem Bildband Claxography zeigt der amerikanische Fotograf William Claxton seine sehr persönliche Bildauswahl aus fast 50 Jahren fotografischer Präsenz im Umfeld des Jazz. Joel E. Siegel schrieb in Washingtons City Paper: »... Claxography is the Rolls Royce of jazz photography books.« William Claxton war maßgeblich an dem visuellen Image des West Coast Jazz der 50er beteiligt und zugleich auch Mitbegründer des Labels Pacific Jazz. Er kann zu den bedeutendsten (Jazz-) Fotografen dieses Jahrhunderts gezählt werden. Manche Musikgrößen verliehen ihm ihre höchste Auszeichnung – sie widmeten ihm ihre Kompositionen. Im Erscheinungsjahr des Werkes 1997 präsentierte das Amerika Haus in Berlin drei Legenden der Jazzfotografie: Herman Leonhard, William Gottlieb und ... William Claxton. Eine echte Ergänzung zu JAZZ SEEN, dem Kino-Film über William Claxton.
Das Leben und die Karriere des Jazz-Trompeters Chet Baker (1929-1988) endeten tragisch. In Vergessenheit geraten, gezeichnet von Heroin und erfolglosen Entziehungskuren, starb er nach wiederholten Comeback-Versuchen in einem Hotelzimmer in Amsterdam. Dabei hatte alles so vielversprechend begonnen: Chet Baker war gerade 22 Jahre alt, als Charlie Parker ihn 1951 entdeckte und mit Stars wie Stan Getz und Gerry Mulligan zusammenbrachte. Das war der Anfang seines kometenhaften Aufstiegs am kalifornischen Jazz-Himmel, dem bald die Eroberung der amerikanischen Charts und schließlich der Weltruhm folgen sollten. Unser Buch, zum 5. Todestag 1993 erstmals erschienen, handelt von den glanzvollen Jahren zwischen 1952 und 1957, als Chet Baker noch der „James Dean des Jazz“ genannt wurde. Jazz-Photograph William Claxton begleitete damals den Wunderknaben des „West Coast Cool“ bei Konzerten, Auftritten und Studio-Sessions. Seine Bilder aus dieser Zeit zeigen einen verträumt introvertierten Chet Baker, dessen charismatische Ausstrahlung der Suggestivität seiner Kunst in nichts nachstand.
Im Jahre 1960 reisten der Fotograf William Claxton und der renommierte Musikkenner Joachim Berendt auf den Spuren des Jazz durch die Vereinigten Staaten. In Konzertsälen und neben Marschkapellen, in Seitenstraßen und in U-Bahnhöfen versuchten sie dieses lebendige, atmende, pulsierende Musikphänomen zu dokumentieren, das Amerika über alle Klassen- und Rassenschranken hinweg in seinen Bann zog. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit zwischen Claxton und Berendt war Jazzlife , ein bei Sammlern überaus begehrter Bildband, der fernab klischeehafter Vorstellungen von verrauchten Jazz-Kaschemmen zu ergründen versuchte, was diese originärste aller amerikanischen Kunstformen eigentlich ausmachte. Ob in New Orleans und New York, in St. Louis, Biloxi, Jackson, LA oder Newport – Claxton und Berendt waren zur rechten Zeit am rechten Ort, um der „Kunst des Moments“ Gesichter zu geben. Mit Bildern von Charlie Parker, Count Basie, Duke Ellington, Muddy Waters, Gabor Szabo, Dave Brubeck, Stan Getz, Billie Holiday, Ella Fitzgerald, Miles Davis, Charles Mingus, Thelonious Monk, John Coltrane und vielen anderen ist dieses Buch Dokument einer großartigen Epoche und eine liebenswerte persönliche Hommage an eine einzigartige Kunstform – ein Klassiker.