Über eine Ehebrecherin und Selbstmörderin »Das Erscheinen von ›Madame Bovary‹ war eine Umwälzung für die gesamte Literatur. Die neue Kunst hatte ihre Grammatik gefunden.« Emile Zola Die reiche Bauerntochter Emma Rouault – schön, jung und von romantischer Sinnlichkeit – heiratet den biederen Landarzt Charles Bovary und geht mit ihm in ein armseliges Nest. Vor der Monotonie des Alltags und der dumpfen Betriebsamkeit ihres Mannes flieht sie in die Scheinwelt der Bücher und Tagträume, die bald zum Lebensersatz wird. Die erste reale Berührung mit der vermeintlich schöneren Welt bei einem festlichen Diner löst denn auch eine Nervenkrise aus. Damit beginnt eine Entwicklung, die Emma in amouröse Abenteuer und zum Ehebruch treibt und vom nur geträumten zum wirklichen Doppelleben führt: Unlösbar in Schuld und Schulden verstrickt, vergiftet sie sich. Mit ›Madame Bovary‹ schuf Flaubert den modernen realistischen Roman, der bei seinem Erscheinen 1856 den Staatsanwalt auf den Plan rief und noch heute durch seine Radikalität herausfordert.
Geoffrey Wall Bücher
Geoffrey Wall ist ein renommierter Literatur-Biograph und Übersetzer, der sich insbesondere französischen Autoren wie Flaubert und George Sand widmet. Seine Arbeit zeichnet sich durch eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit deren Leben und Schriften aus, wobei er Themen, Stil und literarisches Erbe erforscht. Walls Interesse an Oral History bereichert seinen Beitrag zusätzlich, indem er Vergangenheit und Gegenwart verbindet, um die kreativen Prozesse bedeutender literarischer Persönlichkeiten zu beleuchten.


The enlightened physician
- 219 Seiten
- 8 Lesestunden
Geoffrey Wall’s narrative biography of Achille-Cléophas Flaubert, the father of the author of Madame Bovary , follows him from his birth in a French provincial town a few years before the Revolution through to his distinguished career as a physician in an industrial city. Growing up under the corrosive anguish of the Terror, he emerged as a talented schoolboy who read Voltaire and imbibed the radical materialism of the 1790s. As an aspiring medical student in Paris, he embraced the new scientific medicine and climbed the ladder of his profession by avoiding military service. As a young doctor animated by humanitarian ideals, he was appointed to run a large hospital in Rouen where too many factory workers were dying young, the most insidious public health problem of the new age. He was to remain there for thirty years. Drawing on archival sources in Paris, Rouen and Sens, the book includes meticulous period details, such as an account of postoperative care in the age before anaesthetics. The author asks what happened to Enlightenment ideals in the age of industry and examines the conflict between science and religion.This is not only a biography of an eminent nineteenth-century physician but a collective moral history of the Napoleon generation.