Kann man philosophieren ohne zum Philosophen zu werden? Nichts war Lew Schestow mehr zuwider als die Selbsteinkerkerung des Denkens in fest definierten Begriffswerken – eben jenes Denken, das klassischerweise zum Philosophen adelt. »Weshalb zu einem Schluss kommen? Wozu ein letztes Wort? Wozu eine Weltanschauung?« fragt er in seiner Apotheose der Grundlosigkeit und begibt sich damit entgegen allen wissenschaftlichen Gepflogenheiten in eine Weltbetrachtung, die ebenso widerspruchsoffen wie subjektiv verfährt. Als sarkastischer Meister »gelehrter Ignoranz« wirbelt Schestow spielerisch durch einen Maskenball der Geistesgeschichte. Keine Philosophie, sondern ein Philosophieren jenseits der systematischen Orientierungspfade. Doch Vorsicht: Nur für Schwindelfreie.
Lev Shestov Bücher
Lew Schestow war ein ukrainisch-russischer existenzieller Philosoph. Sein Werk befasste sich mit tiefgreifenden existenziellen Fragen und erforschte die menschliche Freiheit und den Glauben. Schestow betonte die Irrationalität der menschlichen Existenz und kritisierte rationale Lebensansätze. Seine Philosophie hebt die Bedeutung der persönlichen Bekehrung und des Glaubens angesichts des Unvermeidlichen hervor. Er ließ sich schließlich in Paris nieder, nachdem er den Folgen der Oktoberrevolution entkommen war.







Athen und Jerusalem
Versuch einer religiösen Philosophie
Athen oder Jerusalem? Philosophie oder Religion? Man sucht den Sinn der Geschichte, und man findet den Sinn der Geschichte. Aber warum muss die Geschichte eigentlich einen Sinn haben? Danach wird nicht gefragt. Wenn jedoch jemand danach fragt, so würde er vielleicht zunächst daran zweifeln, ob die Geschichte einen Sinn haben müsse, und sich dann überzeugen, dass die Geschichte überhaupt keinen Sinn zu haben brauche, dass die Geschichte ein Ding für sich und der Sinn hinwiederum ein Ding für sich sei. Durch die Sechserkerze ist seinerzeit Moskau eingeäschert worden, Rasputin und Lenin indes - ebenfalls Sechserkerzen - haben ganz Rußland niedergebrannt. Leo Schestow
Siege und Niederlagen
Für eine Philosophie der Literatur von Shakespeare zu Tschechow
Tolstoi und Nietzsche
Die Idee des Guten in ihren Lehren
Professor Riehl hat festgestellt, dass Nietzsche nicht als Lehrer geeignet ist, da er ständig mit sich selbst experimentiert. Die Philosophie sollte jedoch nicht nur für Schüler gedacht sein. Die Jugend benötigt zwar Anleitung und Antworten auf die Frage: Was soll man tun? Dennoch gibt es keinen Grund, sich an Nietzsche, Dostojewski oder Tolstoi zu wenden, da diese aus dem gewohnten Lebensweg herausgerissen wurden. Ihre wechselnden Überzeugungen sprechen gegen sie als Lehrmeister. Wie kann man ihnen eine junge Seele anvertrauen, wenn sie selbst nicht für die Zukunft garantieren können? Graf Tolstoi, der Lewins Familienleben in „Anna Karenina“ feierte, schrieb Jahre später Werke wie „Der Tod des Iwan Iljitsch“ und die „Kreuzersonate“, die eine andere Sichtweise präsentieren. Während Lewins Leben als vorbildlich gilt, beschreibt Posdnyschow es als „wir haben wie die Schweine gelebt“. Für Nietzsche war die zentrale Frage: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Diese Worte sind einfach, doch sie sind von tiefem Leid und Bitterkeit geprägt. Auf diese Frage gibt es nur eine Antwort: Die menschliche Wissenschaft und Moral, die sich dem durchschnittlichen Leben anpassen und das Mittelmaß als Grundlage heiligen, sind erlogen.
Penultimate Words, and Other Essays
- 222 Seiten
- 8 Lesestunden
Anton Tchekhov and Other Essays
- 108 Seiten
- 4 Lesestunden
Fusing existential philosophy with literary narrative, this imaginative work explores the interplay between Lev Shestov's profound insights and Anton Chekhov's masterful storytelling. Characters shaped by Chekhov's understanding of humanity navigate Shestov's existential inquiries, creating a narrative that challenges conventional boundaries. The story invites readers to reflect on life's uncertainties, the search for meaning, and the tension between individuality and societal norms, resulting in a thought-provoking and emotionally resonant exploration of the human experience.
All Things are Possible
- 100 Seiten
- 4 Lesestunden
This philosophical exploration by Lev Shestov invites readers to engage with profound existential questions about freedom, religion, and the human spirit. Through a series of essays, Shestov challenges conventional thought, advocating for an intuitive understanding of reality over rigid logic. He draws on diverse philosophical traditions, encouraging a confrontation with life's uncertainties and paradoxes. Emphasizing the significance of embracing the unpredictable, the work inspires a reevaluation of assumptions about existence, making it a compelling read for those interested in the depths of human consciousness.
Noc v Getsemanech – Pascalova filosofie
- 90 Seiten
- 4 Lesestunden
Utrpení francouzského myslitele a přitom svěží originalita jeho životních paradoxů v každé době rekrutují historiky filosofie ke stále novému přeinterpretování jeho odkazu. Šestovovův styl hutných aforismů jako by byl ve své kůži.
Athény a Jeruzalém
- 548 Seiten
- 20 Lesestunden
Co má společné antické, jakoby „profánní“ dědictví s myšlením biblickým? Tuto otázku si křesťanští myslitelé stavěli v každé době. Krajně nezařaditelný ruský myslitel-existencialista hledá odpověď ve svých upřímně hledačských exkurzech.
Autor zaujímá svérázné místo v evropském existenciálním myšlení. Zaměřuje se především na kritiku racionalismu jak ve filosofii, tak v theologii.


