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Georges Perec

    7. März 1936 – 3. März 1982

    Georges Perec war ein französischer Romanautor, Filmemacher und Essayist, der für seine spielerische Auseinandersetzung mit Sprache und Struktur gefeiert wurde. Als Mitglied der Oulipo-Gruppe zeichnen sich seine Werke oft durch experimentelles Wortspiel, Listen und Klassifizierungsversuche aus, die häufig von einer melancholischen Grundstimmung durchdrungen sind. Perecs Schreiben ist durch formale Zwänge gekennzeichnet, wie zum Beispiel einen Roman, der vollständig ohne den Buchstaben 'e' verfasst wurde und als kraftvolle Metapher für seine jüdische Erfahrung während des Zweiten Weltkriegs dienen kann. Er erforschte Themen wie Erinnerung, Verlust und Identität und verknüpfte dabei oft Fiktion mit autobiografischen Elementen, um die Komplexität der menschlichen Existenz zu beleuchten.

    Georges Perec
    Die Maschine.
    Das Leben Gebrauchsanweisung
    Was für ein kleines Moped mit verchromter Lenkstange steht dort im Hof?
    Träume von Räumen
    Die Winterreise
    Das Leben Gebrauchsanweisung. Romane
    • Georges Perecs Roman „Das Leben Gebrauchsanweisung“ begeistert durch seine Vielfalt und Kreativität. In einem Mietshaus mit 99 Zimmern entfalten sich 107 Geschichten, die zusammen ein einzigartiges Leseerlebnis bieten. Kritiker loben das Buch als Meisterwerk der Fabulierkunst, das tiefgründig und unterhaltsam ist.

      Das Leben Gebrauchsanweisung. Romane
    • Wie alle Texte, die Georges Perec im Laufe seiner kurzen, aber doch so intensiven Schaffenszeit verfasst hat, ist auch diese Novelle, mit dem so romantischen Titel Die Winterreise zu einem Klassiker ihres Genres avanciert. Sie ist im Jahre 1979 erschienen, dem Jahr, da Perec sein Hauptwerk Das Leben Gebrauchsanweisung vorlegte. Inzwischen zählt man nicht weniger als ein gutes Dutzend Variationen auf diese erstaunliche Erzählung. Was bei Perec Le Voyage d’hiver war, wurde im Laufe der Jahre – und insbesondere nach seinem Tod im Jahre 1982 – wieder aufgegriffen unter Titeln wie Le Voyage d’Hitler (Hervé Le Tellier), die Hinterreise (Jacques Jouet), Le Voyage du ver (Die Reise des Wurms, François Caradec), usw. Der Titel ist romantisch, der Inhalt ist es in höchstem Grade. Erzählt wird, wie ein junger Literaturwissenschaftler am Vorabend des Zweiten Weltkriegs in der Bibliothek eines Freundes im Laufe einer schlaflosen Nacht auf ein Buch stößt, das ausschließlich aus Zitaten der großen Lyriker des 19. Jahrhunderts, der Gründerväter der Moderne zu bestehen scheint: Victor Hugo, Baudelaire, Rimbaud, Charles Cros… Ist der unbekannte Autor, Hugo Vernier, ein genialer Plagiator? Mitnichten! Sein Buch, Die Winterreise , ist lange vor den Werken der genannten Autoren erschienen. Beruht also die neuere Literaturgeschichte auf dem geheim gehaltenen, okkultierten Plagiat eines großen Unbekannten? Stehen wir hier an den verborgenen Quellen der Moderne? Ist dieser Hugo Vernier der große plagiateur par anticipation , der »Plagiator durch Vorwegnahme«, wie die Autoren des Oulipo illustre Vorläufer nennen, die ihnen mit brillanten Ideen zuvorgekommen sind? Für den Literaturwissenschaftler Vincent Degraël beginnt eine lange und aufreibende Suche…

      Die Winterreise
    • Vom leeren Blatt Papier über das Bett, die Treppe, die Wand, das Mietshaus, die Straße über das Land und die Welt ins Universum: Träume von Räumen durchmisst spielerisch Raum und Räume, vom Allernächsten bis hin ins Fernste. Sogenannte praktische Übungen (»Durchqueren Sie Paris, aber nur durch Straßen, in deren Name ein C vorkommt!«) unterbrechen die Anordnung mit federleichter Konkretheit, und sehr persönliche Miniaturen sorgen dafür, dass das Spiel niemals im Unverbindlichen verbleibt. Kein anderes Buch kann wohl als so typisch für Perecs Werk bezeichnet werden: ein Panorama literarischer Schnipsel, Sprachspiele, Kurzessays, Glossen und Experimentalanordnungen. Lange vergriffen, ist einer der programmatischsten und wirkmächtigsten Texte des großen Experimentators Georges Perec in einer neuen Ausgabe endlich wieder auf Deutsch zugänglich. Ein idealer Einstieg in die Lektüre Georges Perecs.

      Träume von Räumen
    • Das Moped gehört dem Unteroffizier Pollak Henri, der damit allabendlich von der Kaserne in den heimatlichen Montparnasse knattert, um sich durch Entledigung der Uniform in einen offenkundigen Zivilisten zu verwandeln und zu seinen Spezis zu stoßen, die bei reichlich Rotwein über Hegellius und Lukasch diskutieren. Da wird eines Tages sein Freund Kara- wie heißt er noch? Karasek? Karamalz? Karabambuli? in den Krieg nach Algerien einberufen – und will nicht. Was tun? Man tüftelt ein Drückebergerprogramm aus, das von der komplizierten Armfraktur über das Verrücktstellen bis zum vorgetäuschten Selbstmord reicht. Aber Karasowieso geht seine eigenen Wege. Ein fröhlicher Anarcho-Text, in dem unter Aufbietung von Perecs gesamtem Arsenal an rhetorischen (Quatsch-)Figuren dem Pazifismus gehuldigt wird. Die kongeniale, einzigartig komische Übersetzung von Eugen Helmlé macht die Lektüre zu einem besonderen Vergnügen.

      Was für ein kleines Moped mit verchromter Lenkstange steht dort im Hof?
    • Dreh- und Angelpunkt von Georges Perecs Kult­klassiker ist ein Pariser Mietshaus, das in 99 Kapiteln ebenso viele Zimmer vorstellt, und deren exakt 1467 Figuren zählendes Personal (Bewohner und Besucher, Vorgänger und Liebhaber, Verwandte und Verflossene…) an einem Roman sondergleichen weben, an Romanen im Plural. Unwiderstehlich hineingezogen in ergreifende, tragische, witzige, unwahrscheinliche, verrückte Erzählungen lesen wir von Einsamkeit und Verstrickung, Scheitern und Glück und dabei stets große Literatur. Das Leben. Gebrauchsanweisung entwirft ein kaleidoskopisches Panorama, ein kunstvoll gestaltetes Puzzle der menschlichen Existenz.

      Das Leben Gebrauchsanweisung
    • Der Obstgarten

      Erinnerungen an Georges Perec

      4,0(2)Abgeben

      Den Stil von dessen Buch »Je me souviens« wählend erinnert sich Harry Mathews an seinen verstorbenen Freund Georges Perec und zeichnet ein zärtliches Bild gemeinsam erlebter Tage und Stunden. Die von großer Intimität getragene Trauer­arbeit macht den Text zu einem literarischen Juwel, das nahe Einblicke in die Person des großen Autors und Freundes gewährt.

      Der Obstgarten
    • Ein Kunstkabinett

      Geschichte eines Gemäldes

      4,2(16)Abgeben

      »Ein Kunstkabinett«, ein Bild des deutsch-amerikanischen Künstlers Heinrich Kürz, zeigt den steinreichen Bierbrauer Hermann Raffke inmitten seiner Gemäldesammlung. Unter diesen Bildern befindet sich, abermals, »Ein Kunstkabinett«, was dazu einlädt, vom Bild ins Bild ins Bild ins Bild zu steigen. Dass es in der unendlichen Wieder­holung Abwandlungen, Brüche und Fehler zu entziffern gibt, weckt im Publikum einen Ehrgeiz, der sich zur Hysterie aufschaukelt. Unweigerlich folgt darauf ein Kunst­skandal. Fakten und Fiktion, Spiel und Fallstrick, Fälschung und Replik, Biographie und Anekdote, Beglaubigtes und wild Erfundenes finden sich lustvoll ineinander verwoben, und wie stets bei Perec blitzt die höchste Erzählkunst mitten in der vermeintlichen Statik der ­Bildbeschreibung auf.

      Ein Kunstkabinett
    • Ein freundlicher, dichter Meistertext Vom 18. bis 20. Oktober 1974 lässt sich Perec zu unterschiedlichen Tageszeiten in Cafés und am Brunnen an der Place St. Sulpice nieder und notiert, was sich Touristen oder Reiseschriftsteller aufschreiben. Er schaut dem chaotischen Durchgangsleben rund um die Kirche zu, er registriert auch, was geschieht, wenn eigentlich nichts passiert. Unermüdlich neugierig darauf, wie die Wahrnehmungsbilder sein Denken verändern. Perec lesend, schärfen wir unseren eigenen Blick.

      Versuch, einen Platz in Paris zu erfassen
    • In der winzigen Pariser Mansarde klingelt wie jeden Morgen der Wecker. Heute gälte es, das Examen anzutreten – doch der junge Mann steht nicht auf. Er beschließt, an diesem Leben, das ihm nichts mehr zu geben hat, keinen Anteil mehr zu nehmen. Während über den Dächern von Paris die Sommerhitze brütet, überlässt er sich einem gefährlichen Selbstexperiment. Georges Perecs drittes Buch ist die Geschichte einer radikalen Verweigerung. Noch vor der Oulipo-Zeit entstanden, ist dieser ganz in der Du-Perspektive geschriebene Roman eine Meditation über den Stillstand, eine Etüde über die Leere. Die brüchige Schönheit, die Perec der Selbstisolation verleiht, und die außergewöhnliche literarische Qualität machen »Ein Mann der schläft« (1967) zu einem modernen Urtext der Melancholie, der eine ganze Schriftstellergeneration inspirierte. Perec adaptierte »Ein Mann der schläft« 1974 zusammen mit Bernard Queysanne für das Kino und erhielt dafür den ­Jean-Vigo-Preis.

      Ein Mann der schläft