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Alphonse Daudet

    13. Mai 1840 – 16. Dezember 1897

    Alphonse Daudet war ein französischer Romanautor, dessen Werke sich oft mit der Komplexität der menschlichen Natur und gesellschaftlichen Illusionen auseinandersetzen. Mit einem meisterhaften Blick für Details und einer ironischen Distanz schafft er Charaktere, die mit Ehrgeiz, Verlangen und den alltäglichen Schwierigkeiten des Lebens ringen. Sein Stil zeichnet sich durch Lebendigkeit, Musikalität und die Fähigkeit aus, den Rhythmus der französischen Sprache einzufangen. Daudets Schriften erforschen Themen wie Einsamkeit, sozialen Auf- und Abstieg sowie schwer fassbare Träume und enthüllen dabei oft die bittersüßen Wahrheiten der Existenz.

    Alphonse Daudet
    Tartarin von Tarascon
    Briefe aus meiner Mühle
    Im Land der Schmerzen
    Meistererzählungen
    Eine kleine Weihnachtsgeschichte und andere Erzählungen um die Heilige Nacht
    Jack
    • Jack

      Sitten der Zeit

      4,5(2)Abgeben

      »Dieses Buch des Mitleids, der Wut und der Ironie widme ich Gustave Flaubert, meinem Freund und meinem Lehrmeister.« — Alphonse Daudet 1840–1897, 125. Todestag im Jahre 2022 In Deutschland ist Daudet nie angekommen. Von Caroline Vollmann 125 Jahre nach seinem Tod ins Deutsche übersetzt, erscheint nun sein 1876 veröffentlichter voluminöser Roman Jack: »Mit einem ›ck‹! Der Name wird englisch geschrieben und ausgesprochen …« So beginnt im Dezember 1858 die dramatische Erzählung von einem Heranwachsenden, dessen Leben zu einer grausamen Odyssee gerät und die »Sitten der Zeit« anklagt. »J’accuse« – es war schließlich Émile Zola, der dem Freund Daudet die Grabrede hielt. Jack, die Hauptfigur, ist ein charmantes, liebenswürdiges und waches Kind, das den Vater nie kennengelernt hat und nicht seinen Namen trägt. Seine Mutter, Ida de Barancy, ist eine falsche Gräfin und eine echte Kokotte. Aus der Provinz nach Paris in ein Palais gezogen, wird sie reich ausgehalten von einem vornehmen »BonAmi«. Jack, das »arme Kind«, stört den Traum von Adel, Glück und Geld und erleidet trostlose Verlassenheit in einem Gymnasium, das eine Erziehung à la française für Kinder reicher Potentaten aus Afrika oder Asien anbietet. Verkannte Genies und gescheiterte Gestalten unterrichten hier. Unter ihnen der ruinierte Vicomte Amaury d’Argenton – ein pomadisierter Salonliterat, dessen »Credo der Liebe« die sentimentale Mutter von Jack während einer literarischen Soiree betört. Das Kind erfasst schnell, dass es seine Mutter verloren hat und in Paris zurückgelassen werden soll. Es ist der Beginn eines langen Leidensweges in einem kurzen Leben, zugrunde gerichtet von der tragischen Unbekümmertheit einer renommiersüchtigen Mutter und der sadistischen Boshaftigkeit eines »Stiefvaters«. Jack wird seine »Maman, maman« mit ihrem gescheiterten Literaten in der Nähe von Paris in einem Landhaus wiederfinden, aber das Wiedersehen des mittlerweile elfjährigen Sohnes mit seiner Mutter, vom Goetheverehrer an ihrer Seite mittlerweile Charlotte genannt, währt nur kurz. Trotz der liebevollen Erziehung durch einen benachbarten Landarzt, der seine Begabung erkennt, trotz der jugendhaft scheuen Liebe zu dessen Enkeltochter Cécile: Der Hass des Vicomte treibt Jack erneut aus dem Haus. »Der Arbeiter ist der Mann der Zukunft«, zitiert Alphonse Daudet, der immer zugleich ein Bild der französischen Gesellschaft zeichnet, eine Parole der Zeit. Weit weg in einem Eisenhüttenwerk am Ufer der Loire in der Bretagne lernt Jack als Lehrling des Schmiedehandwerks die Hölle einer Fabrik im frühindustriellen Kapitalismus kennen, in einer »Stadt aus Eisen«. Deren Qual wird nur noch überboten von der unmenschlichen Fron als Heizer im Maschinenraum eines Transatlantikdampfers, ein dreijähriger Alptraum, aus dem Jack nur der Alkohol erlösen kann. Noch einmal wird Jack seine Mutter in Paris wiederfinden und mit Hilfe des liebevollen Landarztes und Cécile versuchen, als Tagelöhner in der Pariser Vorstadt mit ihren kleinen Handwerksbetrieben den Weg in eine Zukunft zu finden – aber die von Daudet liebevoll geschilderte Odyssee von Jack endet in seinem zwanzigsten Lebensjahr im Hospital. Ein Alphonse Daudet macht sich nur wenig Illusionen über die menschliche Natur. 

      Jack
    • Nikolaj Gogol (1809-1852) gilt als eigentlicher Begründer des sozialkritischen Realismus der russischen Literatur. Für Gogols Werk kennzeichnend ist einerseits die auf seine russische Mutter zurückgehende abgründige, apokalyptische Mystik und andererseits die auf die ukrainische Herkunft des Vaters fußende skurrile Leichtigkeit und Sinnfreudigkeit. Dabei tritt bei Gogol alle sinnliche Problematik als buntes äußeres Geschehen hervor. Eine sehr lesenswerte und gleichzeitig amüsante wie zu Herzen gehende Sammlung von Erzählungen und Kurzgeschichten des großen russischen Klassikers der Abgründe der menschlichen Seele, Nikolaij Gogol. Der Jahrmarkt von Sorotschinzy, Die Johannisnacht, Der verlorene Brief, Die Mainacht, Die Nase.

      Meistererzählungen
    • Im Land der Schmerzen

      Eingeleitet und kommentiert von Julian Barnes

      3,6(7)Abgeben

      »Daudet hatte den kalten Blick – aber auch ein mitfühlendes, leidendes Herz.« Julian Barnes Zwischen 1887 und 1895 protokollierte der Romancier Alphonse Daudet frei von jedem Selbstmitleid die Etappen seiner Syphiliserkrankung. Zwischen den Zeilen schimmert eine fast ungebrochene Schaffenskraft eines Wortkünstlers auf, der mit Hilfe von Morphium und Chloral täglich nur noch wenige Stunden schreiben konnte. Daudets Notizen, ergänzt durch die medizinisch-biografisch-historischen Anmerkungen des Herausgebers Julian Barnes, sind ein kleines Meisterwerk. Die Originalausgabe von La Doulou erschien erst 1930 in Paris; die deutsche Erstausgabe 2003 im Bremer manholt verlag. »Der Faszination, die von diesem schmalen Band ausgeht, kann man sich schlecht entziehen. Ein seltsam heller, eisklarer Ton durchdringt hier alles. Schmerz lässt den einen schreien, den anderen verstummen, Daudet aber versucht, sich im Moment der Pein zum Sprechen zu zwingen. Die Reise ins Land der Schmerzen wird eine Suche nach einer Wahrheit jenseits der Sprache. Kreisend, bohrend, wie der Schmerz selbst, so sucht Daudet nach Bildern, wenigstens sein Erscheinen zu erfassen.« Benedikt Erenz, DIE ZEIT

      Im Land der Schmerzen
    • Unter den Erzählungen sind so köstliche wie »Des Papstes Maultier«, »Der Pfarrer von Cucugnan«, »Balladen in Prosa«, »Die drei stillen Messen« und »In der Camargue«.

      Briefe aus meiner Mühle
    • Die Buchreihe TREDITION CLASSICS widmet sich der Wiederveröffentlichung von literarischen Klassikern aus zwei Jahrtausenden, die oft vergriffen sind. Ziel ist es, 100.000 Werke der Weltliteratur in gedruckter Form anzubieten und damit den Zugang zu diesen Schätzen zu erleichtern. Die Inhalte stammen überwiegend von gemeinnützigen Literaturprojekten, deren Arbeit durch die Buchverkäufe finanziell unterstützt wird. Damit fördert tredition nicht nur das Lesen klassischer Literatur, sondern auch kulturelle Initiativen.

      Tartarin von Tarascon