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Raymond Roussel

    20. Jänner 1877 – 14. Juli 1933

    Ein Dichter, Erzähler, Dramatiker und französischer Essayist. Sein Werk zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Originalität und eine blendende Vorstellungskraft aus. Seine Experimente mit deskriptiven Techniken verfolgte er mit geradezu obsessiver Hartnäckigkeit und entwickelte eine Art des automatischen Schreibens, was ihn zu einer der brillantesten Figuren der surrealistischen Bewegung machte.

    Raymond Roussel
    Michel Foucault
    In Havanna
    Der Anblick
    Locus Solus
    Eindrücke aus Afrika
    • Locus Solus, der 1914 erschienene legendäre Roman von Raymond Roussel, ist ein herausragendes Werk des exzentrischen französischen Autors. Nach Jahrzehnten der Abwesenheit ist der Roman nun wieder verfügbar, ergänzt durch Kommentierungen, Abbildungen, eine Chronologie und ein Nachwort. Diese Neuausgabe wird durch Episoden aus einer «Urfassung» bereichert, die bisher auf Französisch unveröffentlicht blieben. Stefan Zweifel, ein versierter Übersetzer und Kenner der französischen Literatur, hat diese Texte entschlüsselt und übertragen. Locus Solus ist ein Wortuniversum, das den Surrealismus in Literatur und Kunst vorwegnimmt und der Sprache neue Dimensionen eröffnet. Roussel selbst erklärte: «Bei mir ist die Phantasie alles», und in diesem Werk verwandelt er seine Imaginationen in ein visionäres Sprachschauspiel. Michel Leiris bemerkte, dass niemand den Geheimnissen des menschlichen Lebens so nahe kam wie Roussel, während André Breton ihn als den «größten Magnetiseur der modernen Zeit» bezeichnete. Bewunderer wie Jean Cocteau, Francis Picabia, Marcel Duchamp und viele andere, darunter auch Salvador Dalí und Michel Foucault, schätzten sein Genie und seine kreative Reinheit.

      Locus Solus
    • Bekannt ist Raymond Roussel als Ingenieur delirierend-phantastischer Wortwelten, bekannt sind seine Romane voller exotischer Rituale, theatraler Maschinen und blutiger Szenen. Ein anderer Roussel bleibt in seinen frühen Versdichtungen zu entdecken: ein Zeitgenosse Marcel Prousts, ein scharfer Beobachter der Gesellschaft, ein Meister der Ekphrasis und ein großer Humorist. Ob es sich um die Photographie einer Strandszene, das illustrierte Etikett einer Mineralwasserflasche oder die Zeichnung eines Hotelbriefbogens handelt: Stets dringen die drei in Der Anblick versammelten Versepen in immer neue Dimensionen des Winzigen vor. Ihre minutiöse Beschreibungskunst hat die Ästhetik des Nouveau Roman vorweggenommen.

      Der Anblick