Sam Shepards geschriebene Werke werden für ihre Offenheit und ihre oft absurde Sicht auf die Realität gefeiert. Sein Schreiben fängt den authentischen Geist und die Sensibilität des rauen modernen amerikanischen Westens ein. Shepard war ein vielseitiger Künstler, bekannt für seine Beiträge als Dramatiker, Schriftsteller und Schauspieler. Seine Prosa zeichnet sich durch seinen einzigartigen Stil und sein tiefes Verständnis für den amerikanischen Westen aus.
Tijuana, Yucatán, der Grand Canyon oder Wounded Knee: nur einige der Orte, die Sam Shepard in »Drehtage« Anlass geben, von seiner Vision des amerikanischen Westens zu erzählen. Kurze Erzählungen, Gedichte und Gespräche fügen sich zu einem Cinemascope-Mosaik aus Erinnerung, Mythos und Gesang. Shepards Geschichten sind wie Shortcuts, die eine von Cowboys, Traumfängern und ruhelosen Wanderern bevölkerte Welt wachrufen – der amerikanische Westen, wie er einst war, und wie er jetzt ist.
Sam Shepards Short Stories entführen in den amerikanischen Westen und thematisieren das Verlieren in endlosen Weiten, von Pferden und Söhnen bis hin zu vergeblichen Träumen. Mit minimalen Mitteln bietet die Sammlung 18 Geschichten voller Sehnsucht, Absurdität, Leid und bitterer Komik.
Nach zwanzig Jahren drehen Sam Shepard und Wim Wenders wieder einen Film und sprechen über Hintergründe und Arbeitsweisen, schreiben über ihre Erfahrungen und Gedanken in unveröffentlichten Texten und Gedichten. Sie erzählen die Geschichte dieses Films anhand von Photos von Wim und Donata Wenders, nehmen den Leser mit backstage und führen Sie hinter die Kulissen des Filmemachens. Zum Film: Der Film handelt von einem Hollywoodstar, der schon bessere Zeiten gesehen hat und der nur noch von seinem früheren Ruhm lebt. Nach einer (weiteren) durchzechten Nacht flieht er eines Morgens vom Set des Westerns, den er gerade dreht, und reitet auf und davon, wie einer der Helden, die er sein Leben lang gespielt hat. Als er kurz darauf erfährt, dass er womöglich ein Kind hat, von dem er nie etwas wusste, erscheint ihm das wie ein Hoffnungsstrahl. Vielleicht war sein Leben doch nicht völlig sinnlos, vielleicht gibt es doch irgendwo einen Ort, wo er hingehört. So lässt er alles hinter sich und macht sich auf die Suche nach diesem Sohn oder dieser Tochter – und entdeckt ein ganzes Leben, das er bisher verpasst hat - und eine Liebe, die er verloren glaubte.
Sam Shepard wollte gerade die Pferderanch, auf der er mit Jessica Lange lebt, neu einzäunen, als Bob Dylan anrief: er solle Drehbuchautor der Rolling Thunder Revue werden, seiner legendären Come-back-Tournee von 1975. Dylan zog in drei Bussen mit Freunden und Roadies durch die USA, bis er schließlich in New York den Madison Square Garden zum Sieden brachte. Im Duett mit Joan Baez sang er Blowin' in the Wind und gemeinsam mit Mohammad Ali holte er den schwarzen Boxer Hurricane aus dem Gefängnis. Allen Ginsberg rezitierte Gedichte und gemeinsam besuchten sie das Grab Jack Kerouacs. Der Film, der mit zwei Kamerateams all das von Tag zu Tag festhalten sollte, entstand erst Jahre später als „Renaldo und Clara“. Doch Shepards Tagebuch ist das wahre amerikanische Roadmovie, eine Suche nach dem Beginn des Beat, eine Odyssee in das Reich des großen Songmagiers.
Kurzgeschichten, knappe Prosastücke, Auszüge aus dem Tagebuch eines Schauspielers und Notizen aus dem Alltag des Filmgeschäfts, die in einer ebenso kargen wie poetischen Sprache den Mythos des amerikanischen Westens wachrufen: leere Wüsten und Canyons, staubige Highways und schäbige Motels. In dieser Welt, die stark an Paris, Texas erinnert, erleben Sam Shepards Figuren kleine Leidenschaften, große Enttäuschungen und allerhand Skurriles.