Was du nicht erzählt hast
Meine Familie im 20. Jahrhundert
Als sein Vater stirbt und er die Bestattung seiner Großeltern erforschen möchte, beginnt Mark Mazower, als Historiker in Archiven nachzuforschen. Dabei wird ihm schnell bewusst, wie wenig er über seine eigene Familie weiß. Er taucht ein in die bewegten Biografien seiner Vorfahren, darunter sein Großvater Max, der als Mitglied des Allgemeinen Jüdischen Arbeiterbundes in Vilnius revolutionäre Schriften verbreitete und vor dem russischen Bürgerkrieg nach Großbritannien floh. Trotz seiner vier Sprachen verlor Max nie ein Wort über seine Vergangenheit. Auch das Leben von Max’ unehelichem Sohn André, dem schwarzen Schaf der Familie, wird beleuchtet. André wechselte mehrfach seine Nationalität, lebte zeitweise im faschistischen Spanien und verfasste eine verschwörungstheoretische Abhandlung über einen angeblichen jüdischen Geheimbund. Mit großer Einfühlsamkeit zeichnet Mazower die Lebenswege seiner Angehörigen nach, die über die historische Landkarte Europas verlaufen – von der Sowjetunion während des Großen Terrors bis ins besetzte Paris und schließlich in den Norden Londons. So gelingt ihm ein berührendes Familienmemoir, das gleichzeitig die wechselhafte Geschichte eines ganzen Jahrhunderts erzählt.






