30 Jahre nach "Sarajevo Marlboro" kehrt Miljenko Jergović in seinem neuen Werk zurück nach Sarajevo. Er erzählt bewegend von den Schrecken des Krieges, dem Überleben und der Solidarität der Menschen. "Das verrückte Herz" enthält 29 neue Erzählungen und bietet ein berührendes Porträt des Lebens in der belagerten Stadt.
Miljenko Jergović Reihenfolge der Bücher
Miljenko Jergović ist ein bosnischer Prosaautor, der für seine einzigartige Fähigkeit gefeiert wird, jedes Thema in eine fesselnde Erzählung zu verwandeln, wobei er dessen innere Logik bewahrt. Er hat sich als bedeutende literarische Stimme in Bosnien und Kroatien etabliert. Seine Werke fesseln die Leser durch ihren unverwechselbaren Stil und tiefe Einblicke in die menschliche Verfassung. Jergovićs meisterhaftes Erzählen und tiefes Verständnis von Erfahrung machen ihn zu einem herausragenden zeitgenössischen europäischen Autor.






- 2024
- 2021
Der rote Jaguar
Roman
Auf einer traumhaften Küstenstraße kreuzen sich zwei Lebenswege auf verhängnisvolle Weise: Zoran ist ein Serbe, der keiner sein will, seiner Heimatstadt Sarajevo den Rücken gekehrt hat und inzwischen in Wien lebt. Seit er nach einem Punkkonzert der Staatssicherheit berichten musste, verfolgt ihn die Scham über seine Schwäche. Erstmals nach langer Zeit ist er mit seiner Frau in einem roten Jaguar wieder in der alten Heimat unterwegs. Der Kroate Ante Gavran dagegen, der aus einfachen Verhältnissen zum General aufgestiegen ist, hält große Stücke auf sein Land. Voller Stolz verhilft er dem faschistischen Erbe der Ustascha mit Gewalt zur Geltung. Mitten in einem aufgeheizten Fußballspiel zwischen den beiden Nationen, das alle im Fernsehen verfolgen, läuft der Sohn des Generals auf die Straße. Direkt vor den Jaguar.Mit unbändiger Erzähllust und gewohnt kritischem Geist braust Miljenko Jergovic in seinem neuen Roman in eine nahe Zukunft, in der die Geister des Nationalismus, die der Balkan rief, mithilfe von Fake News außer Rand und Band geraten sind.
- 2019
Ruth Tannenbaum
Roman
Salomon Tannenbaum bezieht 1920 Prügel auf die Fußsohlen, weil er nicht mit den Empfindlichkeiten des noch jungen Königreichs Jugoslawien rechnet. Seither sitzt ihm die Angst in den Knochen. 1928 heiratet er die Frau mit den größten Augen, die Zagreb je gesehen hat, und wenig später wird Töchterchen Ruth geboren, deren Augen noch größer sind und die eines Tages wegen dieser Augen zum Kinderstar am Zagreber Nationaltheater wird. Als kroatische Shirley Temple feiert sie wahre Triumphe, Triumphe, die nicht nur ihr, sondern der ganzen Familie zu Kopf steigen. Als die Deportationen beginnen, ist es aus mit dem Ruhm und bald auch mit dem Leben. Miljenko Jergović gelingt mit »Ruth Tannenbaum« ein fantastischer Roman über eins der finstersten Kapitel nicht nur der jugoslawischen Geschichte. Er setzt damit zugleich Lea Deutsch ein Denkmal, deren totgeschwiegenes Schicksal ihm den Anstoß zum Schreiben gab. Es ist das international erfolgreichste Buch dieses innerhalb wie außerhalb seiner Heimat bedeutenden Erzählers.
- 2017
Der große europäische Gegenwartsautor Miljenko Jergović begibt sich auf die Spuren seiner aus den unterschiedlichsten Kulturen zusammengewürfelten Familie. In dieser Geschichte voller unerhörter Begebenheiten zieht er alle Register seines Könnens und ergründet, was das Menschsein ausmacht, »weil in jeder Familiengeschichte alles Wichtige der Weltgeschichte steckt«.
- 2015
„Wir standen uns nicht nah, obwohl es immer hieß, ich sei ganz der Vater.“ Das letzte Telefonat zwischen Vater und Sohn löst eine Flut von Erinnerungen aus: In seinem neuen Buch taucht Miljenko Jergović in die Abgründe seiner eigenen Familie ein und beleuchtet die tragischen Verwicklungen seiner Heimat. Er beschreibt den Lebensweg seines Vaters, eines angesehenen Arztes und Experten für Leukämie, dessen Einsatz für die ländliche Bevölkerung und politische Haltung. Zugleich bezieht er kritisch Stellung zur kroatischen Geschichte und dem Umgang mit der faschistischen Vergangenheit. Ohne Pathos, mit Witz und einer Portion Sarkasmus schildert Miljenko Jergović die jugoslawische Lebenswirklichkeit, die das Schicksal seines Vaters bestimmte und damit auch den Sohn prägte. Vater ist das literarische Dokument seiner Familie: Leidenschaftlich und pointiert erzählt er anhand ihrer Lebensstationen von den historischen Auseinandersetzungen auf dem Balkan und deren Auswirkungen bis heute.
- 2011
Von Krieg und von SeelenfriedenVom Kommunismus der Siebzigerjahre enttäuscht, sucht Dželal Pljevljak Trost im islamischen Glauben. Regelmäßig fährt er mit seinem schwarzen Wolga von Split an der dalmatischen Küste nach Livno ins benachbarte Bosnien-Herzegowina, um in der Moschee zu beten. Als er einer ebenfalls muslimischen Familie begegnet, beginnt seine Einsamkeit in einem Land voller Bespitzelung und Verrat gerade zu schwinden. Doch da nimmt sein Leben plötzlich eine tragische Wendung …
- 2010
Freelander
Roman
Freelander nimmt den Leser - wie schon der Roman Buick Rivera - mit auf eine rasante Fahrt. Der pensionierte Gymnasiallehrer für Geschichte Karlo Adum erhält ein Telegramm, das ihn zu einer Testamentseröffnung in seine Geburtsstadt Sarajevo zitiert. Widerwillig und eigens mit einer Pistole bewaffnet, verlässt er Zagreb und begibt sich auf eine abenteuerliche Reise. Je näher er in seinem treuen alten Volvo dem Ziel seiner Reise kommt, desto mehr Erinnerungen steigen in ihm auf: an seine hübsche, grausame »Mama Cica«, die gern mit deutschen und italienischen Offizieren flirtete; an den verrückt gewordenen Vater; an die von der Ustascha erhängten Kommunisten vor der Kathedrale; an die Fahrt zum Meer in einem Bus mit geistig behinderten Kindern und an seine eigenen Verfehlungen in einer Welt voller nationaler Animositäten. Miljenko Jergovic zeigt sich erneut als Sprachkünstler von fulminanter Erzählfreude. Inspiriert von der Landschaft, durch die die Reise geht, sinniert er mal melancholisch, mal urkomisch über die menschliche Dummheit und den Sinn des Lebens.
- 2008
- 2008
Im Jahr 1905 erhält der Holzschnitzer August Liščar einen ungewöhnlichen Auftrag: Er soll ein passendes Spielzeug für das ungeborene Enkelkind eines Mannes aus Dubrovnik anfertigen. Eine schwierige Aufgabe: Aus Walnussholz fertigt der Schnitzer schließlich das verkleinerte Abbild des Hauses der Familie seines Auftraggebers, samt Einrichtung und Bewohnern. Ein großartiges Geschenk für die kleine Regina ... Doch halt, das alles erzählt Miljenko Jergovic erst viel später! Denn die Geschichte um das Walnusshaus beginnt in der Gegenwart, auf einer Polizeistation, wo sich eine gelangweilte Beamtin mit den ungewöhnlichen Umständen des Todes der »verrückten Manda« konfrontiert sieht - die keine andere ist, als jene 1905 geborene Regina Sikiric.



