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Bookbot

Paul Verhaeghe

    5. November 1955
    Does the Woman Exist?
    What about Me?
    Liebe in Zeiten der Einsamkeit
    Narziss in Trauer
    Und ich?
    Autorität und Verantwortung
    • 2016

      Wie konnten sich westliche Normen und Werte derart wandeln? Wie konnte Solidarität zum Unwort werden, Geiz zur Tugend und Genuss zur Pflicht? Warum wir eine neue Form von Autorität brauchen und wie sie funktionieren kann. In einer verunsicherten Gesellschaft wird der Ruf nach Autorität immer lauter: nach dem starken Staat und klar definierbaren Werten und Normen – die nicht zuletzt in der Kindererziehung wieder für klare Verhältnisse sorgen sollen. Doch haben wir uns nicht gerade von autoritären Strukturen losgesagt, von der Macht der Patriarchen, moralischen Zwängen, religiösen Dogmen? Wie in seinem bahnbrechenden Buch Und ich? Identität in einer durchökonomisierten Gesellschaft geht der belgische Psychoanalytiker dem rasanten Wertewandel unserer westlichen Gesellschaften unter dem Diktat der neoliberalen Ökonomie auf den Grund. Er beschreibt jedoch auch neue, ermutigende Beispiele von Netzwerken und Gruppen mit flachen Hierarchien, sei es in Bürgerinitiativen, Elternvereinigungen oder Aktionärsversammlungen. In Umweltbewegungen und Stadtverwaltungen, in Erziehung und Pflege ist der Wandel zu dieser neuen Form von »horizontaler Autorität« bereits erfolgreich auf dem Weg.

      Autorität und Verantwortung
    • 2015

      Narziss in Trauer

      Das Verschwinden des Patriarchats

      1,0(1)Abgeben

      Eine Methode, einen Begriff zu verstehen, ist die Gegenüberstellung mit seinem Gegenteil. Für den Psychoanalytiker Verhaeghe bildet Narzissmus den Gegenpol zu Melancholie. Narzissmus bedeutet Vollständigkeit und Omnipotenz und greift zurück auf die Identifikation mit der allmächtigen Mutter. Allmächtig deshalb, weil sie dem Kind alles geben kann, was es benötigt. Während der ödipalen Phase löst sich diese Identifikation auf. Melancholie resultiert aus Verlust und Hilflosigkeit. Wir sind es gewohnt, diese Ideen auf der Ebene des Individuums zu interpretieren – das Kind mit seinen Eltern, der Ödipuskomplex usw. Als Freud seine Texte »Zur Einführung des Narzissmus« und »Trauer und Melancholie« schrieb, ereignete sich dieser Konflikt auf globaler Ebene. Der Erste Weltkrieg erschütterte den phallischen Narzissmus auf brutale Art und Weise, worauf eine Phase des allgemeinen Trauerns folgte: Trauer über den Verlust des Vaters: »des« Vaters. Nach Verhaegehe kündigte diese Trauer das Ende des Patriarchats bzw., mit anderen Worten, das Ende traditioneller Autorität an. Dies zwingt uns, das Konzept der Autorität als solches zu überdenken.

      Narziss in Trauer
    • 2013

      Noch nie, heißt es, ging es uns so gut – doch noch nie haben wir uns so schlecht gefühlt. Die neoliberale Ideologie durchdringt unser Leben inzwischen bis in den letzten Winkel: Sie prägt unsere Selbstwahrnehmung, unsere Beziehung zu unserem Körper, unseren Partnern und Kindern – in anderen Worten, unsere Identität. Offenbar hat die neue Freiheit und Selbstverantwortung eine dunkle Kehrseite. Ihre implizite Botschaft lautet: Jeder kann perfekt sein, jeder kann alles haben. Wer versagt, hat sich nicht genug angestrengt; wer scheitert, ist allein schuld. Beschämung und Schuldgefühle sind die Folge, Wut, Aggression und diffuse Trauer, Selbstzweifel und »bipolare Störungen« – oder gar Täuschung und Betrug, wenn es gilt, die ausufernden Leistungskataloge der modernen Arbeitswelt zu erfüllen. Keineswegs zufällig werden sie uns im Gewande objektiver, wissenschaftlich geprüfter Erfordernisse präsentiert, gegen die aufzubegehren zwecklos ist. In einer furiosen Anklage zeigt der Psychoanalytiker Paul Verhaeghe, welche Auswirkungen das Selbstverständnis einer Gesellschaft, die jeden Lebensbereich unter das Diktat der Ökonomie stellt, auf die Psyche der Menschen hat.

      Und ich?
    • 2004

      Warum gibt es Anziehung zwischen Frauen und Männern, warum verfehlen sie sich? Warum verlieben wir uns, warum gehen Beziehungen auseinander? Einfache Fragen, die zu einer komplexen Auseinandersetzung führen, weil sie schwierige Bereiche wie Weiblichkeit, Männlichkeit, Leidenschaft, Einsamkeit, Sex und Tod berühren – vielschichtige Phänomene, die zur menschlichen Existenz gehören. Kulturelle Einflüsse verändern die Strukturen der Mann-Frau-Beziehung, wie zum Beispiel der Zerfall von patriarchalisch-monotheistischen Autoritätsverhältnissen, und damit der Funktion des Vaters, oder (neue) perverse Über-Ichs: statt Lust einzuschränken, wird diese zum absoluten Gebot. Paul Verhaeghe verbindet diese Fragen mit einer breit angelegten Analyse „unserer Kultur“. Er verknüpft psychoanalytische Konzepte und Alltagspraxis und kommt damit näher an die Fragen des Lebens – und des Todes – heran, als es mit gängigen wissenschaftlichen Ansätzen oder allzu vereinfachenden Ratgebern möglich ist.

      Liebe in Zeiten der Einsamkeit