Angesichts der bekannten Problematik, dass Fichte die Wissenschaftslehre in mehr als zehn Fassungen vortrug, selbst jedoch allein die frühe Darstellung der grundlegenden Prinzipien der Wissenschaftslehre von 1794 (PhB 246) zum Druck brachte, ist die hier erstmalig edierte Erlanger Fassung von Bedeutung. Im Unterschied zu der Berliner Fassung von 1804 (PhB 284), die bis dato als die höchstentwickelte und damit verbindlichste Darstellung der Wissenschaftslehre gewertet wird, ist der Text von 1805 im Originalmanuskript von Fichtes Hand erhalten.
Johann Gottlieb Fichte Bücher
Johann Gottlieb Fichte war ein deutscher Philosoph und eine Schlüsselfigur des deutschen Idealismus. Seine Arbeit bildet eine wichtige Brücke zwischen den Ideen von Immanuel Kant und Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Fichte widmete sich tiefgründig der Natur des Selbstbewusstseins und der Erkenntnis, was ihn in den Dialog mit Denkern wie Descartes und Kant stellte. Seine Beiträge erstreckten sich auch auf die politische Philosophie, wobei seine Gedanken zum Nationalbewusstsein das deutsche Denken maßgeblich beeinflussten.







Versuch einer neuen Darstellung der Wissenschaftslehre
Vorerinnerung, Erste und Zweite Einleitung, Erstes Kapitel (1797/98)
Der 1797/1798 begonnene Versuch, dem Zeitgenossen eine „wohltuende Faßlichkeit“ zugebilligt hatten, liefert innerhalb der einleitenden Standpunkts- und Methodenkritik einen Schlüssel zur Wissenschaftslehre, der auf die Grundlage von 1794/95 passt, dessen Brauchbarkeit für die neue Darstellung jedoch durch deren Tendenz zu einem neuen Systemstandpunkt verhindert wird. So reiht er sich in die Folge jener Übergangswerke ein, die für Fichtes Arbeit zwischen 1794 und 1804 charakteristisch sind.
Mit seiner zweifellos wichtigsten religionsphilosophischen Abhandlung unternahm Fichte den Versuch, seine Wissenschaftslehre einem breiteren Publikum wenigstens in ihren zentralen Aussagen zugänglich zu machen und das Verhältnis von gelebtem Glauben und wissenschaftlicher Reflexion klar zu bestimmen.
Die erst im Juli 1980 gefundene, bis dahin gänzlich unbekannte Kolleghandschrift von Krause aus dem Wintersemester 1798/99 erweitert den Wissensstand um die Entwicklung der Philosophie Fichtes zwischen den Jahren 1795 und 1800 in einem erheblichen Maße und markiert eine Zäsur: Fichte scheidet die Philosophie nicht mehr in Theorie und Praxis, sondern fasst sie als eine, als Philosophie überhaupt.
Der geschlossene Handelsstaat (Großdruck)
- 140 Seiten
- 5 Lesestunden
In "Der geschlossene Handelsstaat" entwirft Johann Gottlieb Fichte eine visionäre Idee eines wirtschaftlichen Systems, das auf nationaler Selbstgenügsamkeit basiert. Er argumentiert für eine staatlich regulierte Wirtschaft, die den Handel innerhalb der Grenzen fördert und gleichzeitig die Abhängigkeit von ausländischen Märkten verringert. Fichte betont die Bedeutung von Bildung und moralischer Erziehung für die Bürger, um ein harmonisches und produktives Zusammenleben zu gewährleisten. Sein Werk reflektiert über die sozialen und politischen Implikationen einer solchen Wirtschaftsordnung im Kontext der damaligen Zeit.
In diesen von ihm selbst zum Druck gegebenen Vorlesungen gibt Fichte eine „an ein größeres Publikum“ gerichtete Darstellung seiner Staats- und Geschichtsphilosophie vor einem alles überlagernden religiösen Hintergrund. Religion besteht darin, „dass man alles Leben als notwendige Entwicklung des Einen, ursprünglichen, vollkommen guten und seligen Lebens betrachte und anerkenne“.
Der geschlossene Handelsstaat
Ein philosophischer Entwurf als Anhang zur Rechtslehre und Probe einer künftig zu liefernden Politik
- 96 Seiten
- 4 Lesestunden
Mit dem Entwurf eines merkantilistischen, autarken und sozialen Ständestaates liefert Fichte eine der geschlossensten Konkretisierungen seiner rechtspolitischen Ideen, d.i. das erste Modell einer sozialistischen Planwirtschaft. Zugleich führt das Werk hin auf ein Kernproblem von Fichtes praktischer Philosophie: Wie lässt sich die freie Selbsttätigkeit der Einzelnen mit der alle auf ein Ideal verpflichtenden Hoheit des Vernunftstaates vereinigen?
Der geschlossene Handelsstaat
- 110 Seiten
- 4 Lesestunden
Johann Gottlieb Fichte: Der geschlossene Handelsstaat Erstdruck: Tübingen (Cotta) 1800. Vollständige Neuausgabe mit einer Biographie des Autors. Herausgegeben von Karl-Maria Guth. Berlin 2015. Textgrundlage ist die Ausgabe: Johann Gottlieb Fichtes sämmtliche Werke. Herausgegeben von I. H. Fichte, Band 1-8, Berlin: Veit & Comp., 1845/1846. Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage. Gesetzt aus Minion Pro, 11 pt.
Philosophie der Maurerei
Briefe an Konstant
Der deutsche Philosoph Johann Gottlieb Fichte (1762–1814) gilt neben Schelling und Hegel als wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus. Im April 1800 hielt er eine Reihe von Sonntagsvorträgen vor zahlreichen Freimaurern aller Systeme in Berlin. Der Redakteur der „Eleusinien des 19 Jahrhunderts“ J. C. A. Fischer erhielt von Fichte die Erlaubnis sie zu Drucken und gab ihnen den Titel Philosophie der Maurerei 16 Briefe an Constant
