Die Bändigung der Sinne und die Entfesselung der Moderne Der renommierte Pariser Kulturhistoriker Robert Muchembled erzählt die Geschichte der Sexualität vom 16. Jahrhundert bis zur sexuellen Revolution der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Die Geschichte der Sexualität ist aber auch eine Geschichte ihrer Unterdrückung und Sublimierung. Die körperliche Lust, so Muchembled, wurde verwandelt und machte die Menschen kreativ und innovativ. Ab dem 16. Jahrhundert wurde die Sexualität im Abendland vonseiten der Kirche und des Staates zunehmenden Restriktionen unterworfen, Lust wurde geächtet, Sex durfte nur in der Ehe stattfinden und wurde auch hier auf Fortpflanzung reduziert. Allerdings, und das ist Muchembleds überzeugende These, wirkte sich diese Überwachung des Körpers und der Seele, die Michel Foucault beschrieben hat, unerwartet positiv aus. Die unterdrückte Lust wurde gleichsam verwandelt und entwickelte sich zum versteckten Motor, der Europa zu großen innovativen künstlerischen, kriegerischen und ökonomischen Leistungen verhalf und es schließlich zur Weltmacht aufsteigen ließ. Robert Muchembled beschreibt die Geschichte der Sexualität während der letzten fünfhundert Jahre und auf der Grundlage vielfältiger Quellen, die einen faszinierenden Blick in das Alltagsleben der Menschen geben. Erste umfassende Geschichte der Lust im modernen Europa.
Robert Muchembled Reihenfolge der Bücher
4. März 1944
Robert Muchembled ist ein französischer Historiker, dessen Werk sich mit der Kultur- und Sozialgeschichte Europas, insbesondere Frankreichs, beschäftigt. Seine umfangreiche Forschung untersucht tiefgreifende gesellschaftliche Umwälzungen und kulturelle Transfers, die den Kontinent geprägt haben. Muchembled analysiert, wie sich Welt- und Gesellschaftsbilder im Laufe der Zeit entwickelten und wie diese Veränderungen das tägliche Leben der Menschen beeinflussten. Sein Ansatz beinhaltet oft eine sorgfältige Untersuchung historischer Quellen, um zugrunde liegende Prozesse und Einflüsse aufzudecken.







- 2008
- 1990
Die Erfindung des modernen Menschen
- 444 Seiten
- 16 Lesestunden