Weitverbreitet ist die Annahme, daß Hitler der Sowjetunion den Krieg erklärt habe, weil Stalin seine Truppen an der Westgrenze mobil gemacht hätte. Mitarbeiter des renommierten Militärgeschichtlichen Forschungsamtes in Freiburg zerstören die Legende mit diesem Buch. Sie weisen nach, daß Hitler im Gegenteil den Krieg gegen die Sowjetunion spätestens seit 1933 planmäßig vorbereitet und schließlich aus eigenem Antrieb am 22. Juni 1941 vom Zaun gebrochen hat. Freilich handelt es sich nicht allein um den klassischen Fall eines Aggressions- oder Angriffskrieges, sondern, da er unter Brechung sämtlicher Regeln des Kriegsvölkerrechts geführt wurde, um einen von rasseideologischen und machtpolitischen Motiven gleichermaßen geprägten Vernichtungskrieg.
Wolfram Wette Bücher







Das letzte Tabu
- 507 Seiten
- 18 Lesestunden
Im Mai 2002 rehabilitierte der Deutsche Bundestag pauschal die Deserteure der Wehrmacht, "Kriegsverräter" sparte er aus. Die hier dokumentierten 33 Urteile der NS-Militärjustiz schaffen die Voraussetzung für eine sachgerechte Aufarbeitung eines längst überfälligen Themas.§Die meisten der wegen Kriegsverrats verurteilten Wehrmachtsoldaten waren kleine Leute in Uniform, die, ähnlich wie die Kriegsdienstverweigerer, Deserteure und Wehrkraftzersetzer,Widerstand gegen Hitler und den Vernichtungskrieg zu leisten versuchten. Einige von ihnen gingen in bewaffnete Widerstandsgruppen, andere fielen durch oppositionelle Gesinnung auf. Eine Kollaboration mit den Kriegsgegnern Deutschlands war den wenigsten möglich. Nicht selten entstand das Delikt "Kriegsverrat" erst in den Köpfen der Kriegsrichter: Sie konstruierten aus widerständigen Handlungen eine Begünstigung des Feindes. Vielfach reichte zu einem Todesurteil, wenn einer Kommunist, Sozialist oder Pazifist war und Kriegsgefangenen oder Juden geholfen hatte. Warum wurden sie bis heute nicht rehabilitiert?
Zivilcourage
Empörte, Helfer und Retter aus Wehrmacht, Polizei und SS
Im Zweiten Weltkrieg hat es vereinzelt Soldaten und Polizisten gegeben, die sich der Gewalt des rassistischen Vernichtungskrieges der Wehrmacht nach Kräften entgegengestellt haben. Nach dem Widerstand des 20. Juli 1944 sowie den Deserteuren und „Wehrkraftzersetzern“ tritt damit eine neue Form der Widerständigkeit ins Blickfeld: der Rettungswiderstand.
Die Wehrmacht
Feindbilder, Vernichtungskrieg, Legenden
Die unheilvolle Tradition der Wehrmacht und der Vernichtungskrieg im Osten: Die Wehrmacht führte von 1941 bis 1944 in Osteuropa einen grausamen Vernichtungskrieg. Doch warum haben sich Generäle, Offiziere und Soldaten so bereitwillig am Holocaust beteiligt und zumeist ohne großes Zögern Kriegsverbrechen begangen? Der renommierte Militärhistoriker Wolfram Wette stellt als Erster dar, wie sehr langjährige Traditionen und ideologische Anschauungen die Wehrmacht geprägt hatten. Er zeigt, wie obrigkeitsstaatliches Denken sowie antisemitische und antirussische Feindbilder in den Köpfen der Offiziere und Soldaten wirkten. Ohne die Verherrlichung von Krieg und Gewalt, ohne die traditionsreiche Missachtung des Kriegsvölkerrechts hätte der Krieg im Osten so nicht geführt werden können. Selbst nach 1945 waren diese Denkweisen nicht gebrochen, sodass die Legende von der sauberen Wehrmacht über Jahrzehnte nicht in Frage gestellt wurde.
Stalingrad
; Mythos und Wirklichkeit einer Schlacht
70 Jahre Schlacht von Stalingrad: Das Standardwerk als erweiterte Neuausgabe Auch 70 Jahre nach der Schlacht von Stalingrad bestimmen Mythen und Halbwahrheiten das Bild. Dieses Standardwerk ist unverzichtbar für ein tieferes Verständnis der historischen Realität. Mehr als zwanzig Autoren zeigen schonungslos die Wirklichkeit der mörderischen Hunger- und Vernichtungsschlacht. Sie untersuchen auch die zahlreichen Legenden, die unmittelbar danach aus unterschiedlichen Gründen gebildet wurden und die zum Teil bis heute wirken. Ier kommen auch endlich die Stimmen »von unten«, die der Hunderttausenden von »einfachen Soldaten« zu Gehör – und nicht nur von deutscher, auch u.a. die Literaturhinweise auf den neuesten Stand.
Die erste Biographie eines NS-Direkttäters „vor Ort“ Karl Jäger war ein Direkttäter „vor Ort“. Als SS-Standartenführer meldete er am 1.12.1941 die Exekution von 137.346 litauischen Juden, Litauen sei jetzt „judenfrei“. Der „Jäger-Bericht“ wurde zu einem Schlüsseldokument. Wer war dieser Polizeioffizier aus dem zweiten Glied? Wie wurde aus dem Musiker ein Massenmörder? Bis zu seiner Verhaftung 1959 lebte er unbehelligt. Er verübte Selbstmord im Zuchthaus Hohenasperg bei Ludwigsburg.
Tätiger Anstand
Judenretter im Dreiländereck während des Zweiten Weltkriegs
Es gab sie in der NS-Zeit „Stille Helden“, die verfolgten Juden halfen und ihr Leben dabei riskierten. Ihre Geschichten werden hier erzählt. Ein Buch der Menschlichkeit. Und ein Dokument der „anderen Geschichte“.


