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Jack Goody

    27. Juli 1919 – 16. Juli 2015

    Sir John (Jack) Rankine Goody war ein britischer Sozialanthropologe, dessen einflussreiche Arbeit sich hauptsächlich mit sozialer Struktur und gesellschaftlichem Wandel befasste. Als bedeutender Lehrer an der Universität Cambridge prägte er Generationen von Studenten. Goodys Analysen konzentrierten sich auf Schlüsselfaktoren wie die Entwicklung der Landwirtschaft, die Überschussbildung ermöglichte, Urbanisierung und das Wachstum bürokratischer Institutionen sowie entscheidend Kommunikationstechnologien. Er betonte insbesondere den Einfluss der Schrift auf die Entwicklung von Zivilisation, Wissenschaft und Philosophie, wie in seiner wegweisenden Arbeit über das klassische Griechenland dargelegt. Seine Forschung ist aufgrund ihrer universellen Anwendbarkeit auf gegenwärtige und historische Gesellschaftssysteme weiterhin in zahlreichen Disziplinen relevant.

    Jack Goody
    Die Entwicklung von Ehe und Familie in Europa
    Die Logik der Schrift und die Organisation von Gesellschaft
    Geschichte der Familie
    Geschichte der Familie 3
    Geschichte der Familie., 20. Jahrhundert [1998]
    Entstehung und Folgen der Schriftkultur
    • Der Übergang von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit und die Ablösung verschiedener Schriftsysteme bis zu ihrer Perfektion in der alphabetischen Schrift der Griechen bedeutet mehr als einen technologischen Wandel der Kommunikationsmedien. Die Abstraktionsleistung, die zur Erfindung der Schrift, besonders der phonetischen, nötig ist, hat bestimmte soziale Voraussetzungen. Umgekehrt beschleunigt der tägliche Gebrauch der Schrift soziale Veränderungen, da der Kopf von der Mühe des Gedächtnisses befreit und für konzeptuelles Denken frei wird. Von den kulturellen Einbußen und Gewinnen, die die Vollendung der Schriftlichkeit mit sich bringt, ist die europäische Zivilisation geprägt: den Verlust an Unmittelbarkeit bei der Ablösung der mündlichen Rede durch die schriftliche Aufzeichnung hat bereits Plato beklagt; das Bewahren und damit Veralten der fixierten Texte läßt jedoch zugleich ein kritisches Bewußtsein entstehen und bezeichnet den Beginn der geschichtlichen Erfahrung, die das Vergangene vom Gegenwärtigen zu scheiden weiß.

      Entstehung und Folgen der Schriftkultur
    • Geschichte der Familie

      • 272 Seiten
      • 10 Lesestunden

      Dieses Buch beschreibt anschaulich und allgemeinverständlich die Geschichte der Familie in Europa von der Antike bis zur Gegenwart. Ethnologische Vergleiche mit Familienstrukturen in Afrika und Asien zeigen, daß die „europäische Familie“ trotz aller regionalen Unterschiede weltweit eine Besonderheit darstellt. Daß sich die Kleinfamilie erst in der Neuzeit herausgebildet hat und inzwischen vor ihrem Ende steht, ist eine weit verbreitete Meinung. Jack Goody zeichnet in diesem Buch ein völlig anderes Bild. Die von Kinder- und Gattenliebe geprägte Kernfamilie besteht schon seit der Antike, und sie wird auf absehbare Zeit nicht untergehen. Trotzdem unterlag das häusliche Leben immer wieder Veränderungen, zu denen die Durchsetzung des Christentums und des Feudalismus, Renaissance und Reformation sowie - am einschneidendsten - die Industrielle Revolution beigetragen haben. Die letzten beiden Kapitel sind der Gegenwart der Familie gewidmet: Was steckt hinter der Behauptung, die Familie löse sich zunehmend auf? Welche Leitbilder hat die Familie in der Dienstleistungsgesellschaft?

      Geschichte der Familie
    • Die zentrale Frage dieses Buches: wie kam es, daß sich etwa ab 300 nach Christus bestimmte allgemeine Züge des europäischen Erscheinungsbildes von Verwandtschaft und Ehe anders gestalten als im antiken Rom, Griechenland, in Israel und Ägypten, anders auch als in den Gesellschaften an den Mittelmeerküsten des Nahen Ostens und Nordafrikas, die diese ablösten? Mit der Beantwortung dieser Fragen versucht Goody zugleich, eine Betrachtungsweise europäischer Institutionen und Einstellungen zu begründen, die zum einen vom Beginn unserer heutigen Zeitrechnung ausgeht – von den mediterranen und nahöstlichen Wurzeln einer Ideologie, die über die letzten 2000 Jahre so überaus wirksam war, im Bereich der Familie ebenso wie in der Theologie, in der Politik ebenso wie in der Produktion – und zum anderen diese europäischen Institutionen und Einstellungen auch unter kulturvergleichendem Aspekt ins Auge gefaßt.

      Die Entwicklung von Ehe und Familie in Europa
    • Family and Inheritance

      • 427 Seiten
      • 15 Lesestunden
      5,0(3)Abgeben

      This pioneering book examines different aspects of the inheritance customs in rural Western Europe in the pre-industrial age: for families and whole societies, the roles of lawyers in reducing them to a common system, and the recurring debate on the merits of various inheritance customs in shaping particular kinds of society. At first sight the study of inheritance customs may appear to be a dull affair, concerned with outdated practices of hair-splitting lawyers; certainly, little academic interest has been shown in the subject. Yet inheritance customs are vital means for the reproduction of the social system, by the transmission of property and other rights through the family. Various family structures and social arrangements are linked by different means of inheritance. This book will interest a wide range of historians, students, postgraduates and teachers alike, whether they are concerned with social, economic, demographic or legal history, in the medieval, early modern or modern periods, and whether their interests are directed to England or other countries of Western Europe; it will also be valuable to social anthropologists, sociologists and historians of ideas. A comprehensive glossary of technical terms has been added for the non-specialist

      Family and Inheritance
    • Production and Reproduction

      A Comparative Study of the Domestic Domain

      • 176 Seiten
      • 7 Lesestunden
      4,8(4)Abgeben

      An ambitious general study of the development of marriage, family and conjugal roles in the change from hoe to plough agriculture, relating African society to Asian and European.

      Production and Reproduction
    • The Character of Kinship

      • 264 Seiten
      • 10 Lesestunden
      4,7(3)Abgeben

      A collection of specially commissioned essays dealing with general aspects of kinship, family and marriage from an anthropological point of view, that is, considering the total range of human societies. In his editorial introduction, Jack Goody explains that his aim has been to provide 'essays dealing with general themes rather than ethnographic conundrums or descriptive minutiae' in the hope of achieving 're-consideration of some central problem areas including those examined by an earlier generation of anthropologists and still raised by scholars outside the discipline itself'. Individual essays cover problems such as the nature of kinship and the family; why monogamy?; intermarriage and the creation of castes. The contributors include R. G. Abrahams, J. A. Barnes, Fredrik Barth, Maurice Bloch, Derek Freeman, Jack Goody, Grace Harris, Jean La Fontaine, Edmund Leach, Julian Pitt-Rivers, Raymond T. Smith, Andrew Strathern and S. J. Tambiah.

      The Character of Kinship
    • Succession to High Office

      • 190 Seiten
      • 7 Lesestunden
      5,0(1)Abgeben

      Positions of authority in any society are limited in number, and therefore rules of selection must operate in their recruitment. There must also be limitations upon the range of authority exercised. These problems are particularly acute in the case of high office, where the questions of recruitment and succession are of central importance. This 1979 volume provides a general and theoretical analysis of succession in different traditional African societies. Jack Goody's introduction spells out the main ways in which systems of succession to office differ, and assesses the problem each system solves and the dilemmas it creates. He also analyses the tensions to which succession gives rise, and relates these to specific methods of transferring office from one generation to the next, The four case studies, all based on extensive fieldwork, consider succession among the Bausto, the Baganda, the Nyamwezi and the Gonja.

      Succession to High Office