Abfall für alle. Mein tägliches Textgebet. Tagebuch, Reflexions-Baustelle, Existenz-Experiment. Geschichte des Augenblicks, der Zeit, Roman des Umbruch-Jahres 1998. ... Schließlich war, ein Traum, der wahr geworden ist, das Buch entstanden, das ich bin. Das ich immer schreiben wollte, von dem ich immer dachte, wie könnte es gelingen, das einfach festzuhalten, wie ich denke, lebe, schreibe. Von seiten des Todes her gesehen. – Was mir also gefällt, am Buch Abfall: der Realismus, der Ideen-Vorrang, die Banalität der Dämonie des Alltags, das Schreiberleben, die Stille, der mediale Lärm, die Fiktionalität der auftretenden Personen, die argumentative Pedanterie, das Tasten, das urteilsmäßige Rumholzen, die Gleichwertigkeit aller Dinge, die Poetologie, die ästhetische Theorie, strukturell fragmentarisch, fragmentiert von Zeit, die Zeitmaschine, das Jahr, die Minutendinger und ihre Plausibilität, die Sekundengedanken: der Wahn, Tag für Tag, die Erzählung, Zahlen und Ziffern, ALLES IST TEXT, und über und unter und in allem: Melancholie. Keiner weiß, was als nächstes passiert. Davon erzählt Abfall für alle . Wie es war, als man noch nicht tot war und nicht daran dachte, wie es weiter geht. Augenblick. Moment. Und jetzt?
Rainald Goetz Bücher
Dieser Autor, der sich nach seinem Geschichts- und Medizinstudium dem Schreiben widmete, erlangte schnell Kultstatus für seine originelle Mischung aus Neoexpressionismus und sozialem Realismus. Sein Stil, der oft mit dem rasanten Tempo britischer Pop-Autoren verglichen wird, provozierte und fesselte Leser und Kritiker gleichermaßen. Er bereicherte seine Texte mit scharfen Beobachtungen der Medien- und Popkulturlandschaft, inspiriert von avantgardistischen Philosophen und der damaligen Techno-Szene. Seine täglichen Web-Tagebucheinträge, die später als Buch veröffentlicht wurden, zeugen von seiner anhaltenden Faszination für die zeitgenössische Welt.






Kontrolliert erzählt die Geschichte des Jahres 1977. In der Nacht von Stammheim sitzt ein Ich, eingekerkert im eigenen Kopf, in einer Dachkammer in Paris, wachend. Schwarze Zelle: Was ist der Staat? Wie passiert die Zeit? Wer bin ich? Warum ist Terror Wahrheit? Was denken die Worte? Nichts wird klar. Schließlich kommt der Schlaf. - Diktat: Geträumt erscheint das Jahr in ruhigen Bildern, geordnet, ein Studentenleben, ganz normal, fast eine Idylle, in die hinein die Politik plötzlich explodiert. Warum? - Im Namen des Volkes: Tag für Tag antwortet jetzt die Rekonstruktion der 44 Tage des deutschen Herbstes. Wie verdanke ich Raspe und Klar mich, Revolution, Staat? Im Licht des anbrechenden Morgens erscheint mit dem Tod dem Ich alles Geschehene vernünftig. Kontrolliert: aber die Konstruktion des Terrors hat auch das Buch darüber bestimmt: Wort für Wort die Wahrheit. Und doch als Ganzes falsch. Und doch notwendig richtig als Geschichte.
Dekonspiratione
Erzählung
Dekonspiratione erzählt eine kleine Geschichte des Schreibens. Wie kommt man dazu? Warum macht man das? Was wird dadurch aus einem? Und wie lebt es sich schließlich in dieser Welt der Schreiber und der Schrift? Ein Tagbuch, ein Buch über die Arbeitsseite des Lebens. Es spielt in Universitätsseminaren und Redaktionen, in Interaktionen, allein am Schreibtisch und im Gespräch. Recht überschaubar: das Personal. Die Konstellation: eine Liebe, kaputt. Handlung deutet sich an. Reflexionen übernehmen. Fünf Tage, beginnend im Mai, fünf Monate des Jahres 1999. 1. Fremde. Katharina fährt nach einem Streit mit ihrem Freund nach München. 2.. Das Böse Buch. Benjamin fliegt zur Besprechung der Kultur-Talk-Sendung Nothing Special nach Köln. 3. Die Aufgabe der Schrift. Mittwoch, der große Abend. Bei Bosse und Lackmann wird der neue Roman von Jürgen Kaube, Die Gesellschaft des Herzens, vorgestellt und gefeiert. 4. Krise. Ich habe Christian telefonisch abgesagt. 5. De Dekonspiratione. Max und ich sitzen im Taxi und reden über die neue Platte, das Video und unsere Lesung später. Dekonspiratione ist ein Buch über Ambition, Kritik, Karriere, Scheitern und Verrat, über Momente von Integrität, über Text am öffentlichen Ort. Mit Dekonspiratione wird das Buch Heute Morgen, eine fünfbändige Geschichte der Gegenwart, abgeschlossen. schovat popis
Rainald Goetz, geboren 1954 in München, studierte Medizin und Geschichte, lebt in Berlin. Er hat bisher fünf Bücher geschrieben über die folgenden Themen: über PSYCHIATRIE den Roman Irre; über REVOLUTION die Stücke Krieg; über die RAF: Kontrolliert. Geschichte; über SPRACHE: Festung. Stücke; und über PARTY die Geschichte der Gegenwart Heute Morgen. Mit seinem Roman Johann Holtrop setzt Goetz das Buch Schlucht , eine Analyse der Nullerjahre, fort; bisher erschienen: Klage , loslabern, elfter september 2010 .
Der Fünfteiler "Heute Morgen" von Rainald Goetz, der 1998–2000 erschien, ist nun komplett im Suhrkamp Taschenbuch erhältlich. Der Band "Celebration" umfasst verschiedene Erzählungen und Texte, darunter "Rave", "Jeff Koons" und "Abfall für alle". Die Ausgabe kommt in einer von Albert Oehlen gestalteten Kassette.
Rainald Goetz, geboren 1954 in München, studierte Medizin und Geschichte, lebt in Berlin. Er hat bisher fünf Bücher geschrieben über die folgenden Themen: über PSYCHIATRIE den Roman Irre; über REVOLUTION die Stücke Krieg; über die RAF: Kontrolliert. Geschichte; über SPRACHE: Festung. Stücke; und über PARTY die Geschichte der Gegenwart Heute Morgen. Mit seinem Roman Johann Holtrop setzt Goetz das Buch Schlucht , eine Analyse der Nullerjahre, fort; bisher erschienen: Klage , loslabern, elfter september 2010 .
"Festung" besteht aus drei Bänden: den Theaterstücken "Festung", den Materialien von 1989 und den Berichten "Kronos". Es thematisiert die öffentliche Rede in den Medien, den von außen bestimmten Raum und die gegenwärtige gesprochene Sprache in automatischer Textform.
Elfter September 2010
- 224 Seiten
- 8 Lesestunden
Neun Jahre elfter September. 11. September, Datum des Jahrzehnts. Ein Bildtagebuch der letzten neun Jahre. Im Augenblick, Frühherbst 2010. Wie sieht die Welt aus im Moment hier in Berlin. Wie war es in diesen Jahren. Was hat Rainald Goetz gesehen. Wie schaut es aus für ihn: das Gemachte, das, was da ist, das Kaputte, das Normale, der Alltag. Wie sieht er die Welt. Eben so, wie man hier sieht. Schau. Jeder Satz sagt nein, und jedes Bild sagt ja. Wohnen, Wachen, Träume. Trümmer, abstrakt, Lichtvorfall. Was wird ausgeblendet, was wird übersehen, was wird nicht gezeigt, wovon abzusehen wäre. Eine Weltsicht, eine implizite Ethik. Ein Bildtagebuch von Rainald Goetz. »Rainald Goetz ist zweifellos einer der ganz wenigen Autoren, die an einem vollkommen anderen Verständnis von Literatur festhalten, an einem Schreiben, das die Nahtstellen zwischen Erfahrung und Text ständig freilegt, das die Reflexion über das Schreiben immer schon enthält.« Andreas Bernard, Süddeutsche Zeitung Wochenende

