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Friedrich Kittler

    12. Juni 1943 – 18. Oktober 2011

    Friedrich Kittler war ein einflussreicher Literaturwissenschaftler und Medientheoretiker, dessen Werk ab den 1980er Jahren die Medientheorie neu definierte. Kittler konzentrierte sich auf die autonome Logik von Technologien und argumentierte, dass Medien keine bloßen Erweiterungen des Menschen seien, sondern einer eigenen Entwicklungslogik folgten. Seine provokanten Thesen, die technologische Bedingungen mit Erkenntnistheorie und Ontologie verbanden, betonten oft, dass das Wesen der Existenz an das Gebundene geknüpft ist, was schaltbar ist. Mit einer Mischung aus Polemik, Gelehrsamkeit und Humor stellte er dar, dass Technologie die grundlegende Basis für menschliches Wissen und Sein bildet.

    Aufschreibesysteme 1800, 1900
    Optische Medien
    Draculas Vermächtnis
    Die Wahrheit der technischen Welt
    Platz der Luftbrücke
    Zwischen Rauschen und Offenbarung
    • Zwischen Rauschen und Offenbarung

      • 428 Seiten
      • 15 Lesestunden
      5,0(2)Abgeben

      In der modernen Öffentlichkeit wird die Stimme als das Medium einer demokratischen und sozialen Ordnung betrachtet. Sie steht im Zentrum eines umfangreichen Wortfeldes: Stimmrecht, Abstimmung, Volkes Stimme, eine Stimme haben oder die Stimme ergreifen. Ähnlich prominent ist die Stimme im übertragenen Sinne, in der gegenwärtigen Kultur- und Literaturtheorie. Sei es in der berühmten Frage: „Wer spricht?“, im Konzept der Polyphonie oder der Intertextualität, in dem es um das Echo der Zitate in der Kunst geht. Was aber kommt zum Ausdruck, wenn „nur“ die Stimme zu hören ist, wenn Klang, Rhythmus, Schrei, Atem und Stocken der Stimme jenseits aller Worte, aller Bedeutungen und Signifikate vernehmbar sind? Die langjährige monomanische Verehrung der Schriftreligion und Bildersucht durchbrechend, soll mit den hier versammelten Beiträgen eine Kultur- und Mediengeschichte der Stimme skizziert werden. Neben dem Verhältnis von Stimme und Schrift und der Rolle der Stimme in Politik und Jurisprudenz, gilt die Aufmerksamkeit vor allem Themenbereichen wie der Opern-, Musik- und Filmgeschichte sowie der Technikgenese modernerer Aufzeichnungssysteme.

      Zwischen Rauschen und Offenbarung
    • Die Wahrheit der technischen Welt

      Essays zur Genealogie der Gegenwart

      • 432 Seiten
      • 16 Lesestunden
      4,3(4)Abgeben

      Wenige deutsche Geisteswissenschaftler der letzten 50 Jahre haben die kulturelle Situation unserer Zeit, einschließlich ihrer akademischen Strukturen, so nachhaltig geprägt wie Friedrich Kittler. Seine Schriften trugen entscheidend dazu bei, dass Radios, Grammophone und Computer nicht nur zu einer kulturellen Faszination, sondern auch zum Gegenstand der philosophischen Reflexion geworden sind. Der Band versammelt Abhandlungen Kittlers aus 40 Jahren und zeigt das enorme Spektrum, die Intensität und die singuläre Kreativität seines Denkens.

      Die Wahrheit der technischen Welt
    • Optische Medien

      Berliner Vorlesung 1999

      4,0(70)Abgeben

      Eine konzise Geschichte der optischen Medien, die von der Camera obscura und Albertis Linearperspektive bis zu neuesten Entwicklungen der Fernsehtechnik und Computergraphik reicht. Es geht um Künste und Techniken als zwei sehr unterschiedlichen Weisen, die Grenzen der Sichtbarkeit zu verschieben, und um die Effekte, die die Entwicklung des Films auf das uralte Speichermonopol der Schrift gehabt hat.

      Optische Medien
    • Dieses Buch hat Epoche gemacht und einen grundlegenden Paradigmenwechsel der Literaturwissenschaft eingeleitet. Nicht mehr „das sprachliche Kunstwerk“ bildet deren Gegenstand, sondern Diskurse und Medien, deren Effekte die Texte und Genres sind. Indem die „Aufschreibesysteme“ Diskursanalysen als Mediengeschichte betreiben, geben sie zugleich den Untersuchungen Michel Foucaults eine völlig neue Richtung und der Medientheorie ein neues Fundament.

      Aufschreibesysteme 1800, 1900
    • Friedrich Kittlers Kultbuch von 1986 ist eine Theorie der Medien, eine Archäologie von Grammophon, Film und Schreibmaschine, in einer Situation geschrieben, in der die Industrie zur digitalen Standardisierung und Vernetzung sämtlicher Nachrichtenflüsse ausholte. An der Zeit schien ein Blick zurück: "Speichertechnik 1914 bis 1918 hieß festgefahrener Stellungskrieg; Übertragungstechnik mit UKW-Panzerfunk und Radarbildern, der militärischen Parallelentwicklung zum Fernsehen, hieß Totalmobilmachung, Blitzkrieg von 1939 bis 1945. Das größte Computerprogramm heißt SDI. Speichern, berechnen, übertragen. Weltkriege von 1 bis n-, ein Jahrhundert genügte, Leben in eine Allmacht von Schaltkreisen zu überführen.

      Grammophon, Film, Typewriter
    • Eine Kulturgeschichte der Kulturwissenschaft

      2. Auflage

      • 260 Seiten
      • 10 Lesestunden
      3,0(3)Abgeben

      Um der Kulturwissenschaft im Kulturmanagement eine Zukunft zu sichern, ist ein Rückblick auf die eigene Geschichte unerlässlich. Fünf Kapitel verfolgen den zweihundertjährigen Weg von Giambattista Vico bis Martin Heidegger mit kulturwissenschaftlicher Methode. Dabei werden die Gründerhelden der Kulturwissenschaft als Professoren, Beamte und Kolonisten kulturhistorisch eingeordnet. Das erste Kapitel zeigt, wie Vico die Kulturwissenschaft als Gegenpol zur cartesischen Mathematik der Natur etablierte und damit die Geschichtsphilosophie bis zu Herder, Volney und Hegel prägte. Im zweiten Kapitel werden Schriftsteller wie Flaubert und Kulturwissenschaftler wie Victor Hehn vorgestellt, die aus den Überresten des Deutschen Idealismus unser Verständnis von Alltagskultur entwickelten. Das dritte Kapitel widmet sich Nietzsche und der Tragödie eines Denkens, das die kulturwissenschaftliche Historisierung in Philosophie und schließlich in große Politik umwandeln wollte. Die letzten beiden Kapitel beleuchten die Folgen dieser Tragödie im zwanzigsten Jahrhundert, wobei Freuds Psychoanalyse und Frazers Ethnologie für den Versuch stehen, Nietzsches Ideen in empirische Kulturwissenschaften zu überführen. Heideggers Denken hingegen zielt darauf ab, die große Kulturpolitik als Gigantomachie des Seins zu vollenden. Heute wissen wir, dass Kulturen existieren, ohne grundlose Gründe zu haben, was die Kulturwissenschaften unter den Bedingungen von Tec

      Eine Kulturgeschichte der Kulturwissenschaft
    • 'Wir möchten euch Musik und Mathematik erzählen: das Schönste nach der Liebe, das Schwerste nach der Treue.' Diese beiden Worte, Musik und Mathematik, stehen für die Wurzeln von Kunst und Wissen: musikè, die Lust des Singens, Tanzens, Spielens heißt nach der Muse, die im Herzen alles aufbewahrt und daher davon sagen kann. Aus fast dem selben Ursprung stammt mathesis, das Lehren im Allgemeinen, und Mathematik, das Denken über Zahlen im Besonderen. Unter den wenigen Reimen, die in Griechenohren widerhallen, blieb der alte Spruch von pathein/mathein, leiden und lernen unverloren. Auf 'Aphrodite' und die Welt des Homeros folgen nun 'Eros' und die Polis der Athener. Das misogyne Athen des Euripides, Sokrates und Platon verdrängt Aphrodite (nach Sparta) und huldigt dem Eros, Mathesis trennt sich von Musik und wird zum Flottenbau, aus Nomos, dem archaischen Musikgesetz, wird Numismatik. Timetheos tritt in 'Konzerten', wörtlich also Musikwettkampfspielen, nicht mehr für frische Blumenkränze auf; er singt und spielt für harte Silbermünzen. Wir Sterblichen aber sind blind geworden, als eine Sonne namens Eidos – Sinn, Begriff oder Bedeutung – die Netzhäute verstrahlte von Athen bis Nagasaki. 'Musik und Mathematik', dieser Erinnerung an das homerische Ereignis des griechischen Vokalalphabets, bleibt es auferlegt, Erleuchtungen, die die Göttinnen und Götter sind, vor Platons Höhlengleichnis zu erretten.

      Musik und Mathematik 2