Der Kompromiß ist ein unverzichtbares politisches Mittel, besonders in Fragen von Krieg und Frieden. Dennoch gibt es moralische Grenzen für Kompromisse. Wenn diese überschritten werden, wird der Kompromiß selbst fragwürdig und kann den Frieden, den er geschaffen hat, kontaminieren. Der renommierte israelische Philosoph Avishai Margalit untersucht in seinem neuen Werk, welche Grenzen dies sind und ab wann ein Kompromißfrieden ungerecht wird. Während der Begriff des gerechten Krieges weit diskutiert ist, bleibt die Frage nach einem gerechten Frieden oft unbeachtet. Zudem wurde dem Kompromiß als politisches Konzept bisher wenig theoretische Aufmerksamkeit geschenkt. Margalit analysiert historische Beispiele wie das Münchener Abkommen, die Konferenz von Jalta und die israelisch-palästinensischen Friedensverhandlungen, um das Konzept des politischen Kompromisses umfassend zu beleuchten. Dabei wird die Annahme erschüttert, dass Frieden immer die richtige Lösung ist, unabhängig vom Preis. Durch eine anspruchsvolle Kombination aus philosophischer Analyse, historischer Betrachtung und politischer Urteilskraft erhellt Margalit die Logik des Kompromisses und bietet überraschende Einsichten über Krieg, Frieden, Gerechtigkeit und Fanatismus. Ein elegantes und bedeutendes Werk.
Avishai Margalit Reihenfolge der Bücher







- 2011
- 2000
'Man kann das, worauf ich hinaus will, mit einer Reihe von Fragen umreißen, etwa: Sind wir dazu verpflichtet, uns an vergangene Personen und Ereignisse zu erinnern? Wenn ja, welcher Art ist diese Verpflichtung? Kann Erinnern und Vergessen überhaupt Gegenstand moralischen Lobs und Tadels sein? Wer ist jenes „Wir“, das (vielleicht) die Pflicht hat, sich zu erinnern?' Avishai Margalit
- 1997
Politik der Würde
Über Achtung und Verachtung
Seit Platon gilt die gerechte Gesellschaft als Ideal in der politischen Theorie. Avishai Margalit hingegen argumentiert für das Streben nach einer »anständigen« Gesellschaft, das heißt nach einer Gesellschaft, deren Institutionen die Menschen nicht demütigen. Dieses neue Ideal ist nicht nur dringlicher – bevor Gutes geschaffen wird, muß Schlimmes verhindert werden –, sondern im Gegensatz zum Ziel einer gerechten Gesellschaft auch realistischer und besser umsetzbar. Wie eine anständige Gesellschaft zu verstehen ist, entwickelt Margalit in Auseinandersetzung mit philosophischen Theorien und veranschaulicht es anhand von Beispielen institutioneller Demütigung, etwa im Bereich des Strafvollzugs oder der Fürsorge. Margalits Buch ist eine der großen philosophischen Auseinandersetzungen mit den Erfahrungen des letzten Jahrhunderts und hat eine breite Debatte ausgelöst. Es ist mittlerweile ein Klassiker der politischen Philosophie.