Professor Peter Dinzelbacher leistet mit seinem Buch einen wichtigen Beitrag zur Mentalitätsgeschichte des Christentums. Er betrachtet die Rolle der Frau in der katholischen Kirche: Als "Heilige" genoß sie stets höchste Verehrung und als "Hexe" wurde sie dämonisiert und aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Dabei zeigten die Mystikerinnen teilweise dieselben Verhaltensmerkmale wie die als Ketzerin verschrieenen und häufig auf dem Scheiterhaufen zu Tode gekommenen Frauen.
Peter Dinzelbacher Bücher
Peter Dinzelbacher ist ein Professor, dessen Forschung sich auf die Geschichte von Religiosität, Volkskultur und Mentalität konzentriert. Seine Arbeit taucht tief in die Aspekte des europäischen Mittelalters und der Spätantike ein und untersucht, wie sich spirituelle und soziale Einstellungen in diesen Epochen formten und ausdrückten. Dinzelbacher analysiert die Schlüsselelemente des europäischen Denkens und Erlebens und bietet den Lesern so faszinierende Einblicke in die Vergangenheit.







Bernhard von Clairvaux (1090–1153) war einer der bedeutendsten Vertreter der religiösen und geistigen Bewegung des Mönchtums im 12. Jahrhundert. Als Vorsteher der ostfranzösischen Abtei Clairvaux verhalf er dem Zisterzienserorden zu höchster Blüte. Bernhards faszinierende Ausstrahlung, seine ungewöhnliche Beredsamkeit und die mitreißende, bibelgesättigte Sprache seiner zahlreichen Traktate, Predigten und Briefe zog Menschen jeder Herkunft in ihren Bann. Armutsbewegung und Kreuzzug, Papstschisma und Adelsfehden, Scholastik und Mystik, Liebesdichtung und Kriegspropaganda – alle großen Strömungen seiner Zeit gestaltete der charismatische Mönch selbst mit und machte bei den damals Mächtigen seinen Einfluss geltend. Der renommierte Mediävist Peter Dinzelbacher zeichnet in dieser seit langem ausführlichsten Bernhard-Biographie ein spannendes und einfühlsames Bild des großen Kirchenmannes in seiner Epoche. Nach jahrelanger Forschungsarbeit zum Leben und Wirken Bernhards setzt der Autor mit diesem Buch Maßstäbe.
Die Templer
- 157 Seiten
- 6 Lesestunden
Die letzten Dinge
- 213 Seiten
- 8 Lesestunden
Das fremde Mittelalter - Gottesurteil und Tierprozess
- 287 Seiten
- 11 Lesestunden
Wie dachten die Menschen des Mittelalter? Inwiefern waren sie wie wir und wo uns fremd? Es sind diese Fragen, die den Mentalitätshistoriker Peter Dinzelbacher interessieren. In seinem neuen Buch fasst er im wahrsten Sinn des Wortes"ein heißes Eisen"an. Denn diese Redewendung kommt von einem Rechtsbrau, den man anwandte, wenn die irdische Justiz nicht mehr weiter wusste: dem Gottesurteil. Mit verschiedenen Mitteln wie dem Hexenbad oder glühenden Eisenstücken wurde der oder die Angeklagte auf die Probe gestellt. Noch seltsamer muten uns die Tierprozesse an, in denen zum Beispiel Mäuse verurteilt wurden, weil sie ein Feld kahlgefressen hatten. Man gab ihnen drei Tage, den Ort zu verlassen - schwangere und Jungtiere hatten etwas mehr Zeit. Dieses Buch soll helfen zu verstehen, warum die Menschen des Mittelalters solche Praktiken anwandten. Erst wenn wir uns dem Mittelalter als einer anderen Kultur nähern und die Fremdheit dieser Epoche nicht ausblenden, entfaltet sie ihre ganze Faszination.
Der Band orientiert in 17 Einzeldarstellungen über die wichtigsten Themenfelder der europäischen Mentalitätsgeschichte von der Antike über das Mittelalter bis zur Gegenwart: Lebensalter, Sexualität/Liebe, Ängste und Hoffnungen, Krankheit, Sterben/Tod, Fremdes und Eigenes, Arbeit und Fest, Religiosität, Umwelt/Natur, Zeit/Geschichte und andere.
Unglaube im "Zeitalter des Glaubens"
- 166 Seiten
- 6 Lesestunden
Peter Dinzelbacher beschreibt die kulturellen und mentalen Veränderungen zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert, die unsere westliche Kultur bis heute prägen. Er beleuchtet die Wiederbelebung städtischen Lebens, die Entstehung von Universitäten und die Entwicklung der höfischen Minnedichtung, während traditionelle Strukturen weiterhin bestehen blieben.