Erving Goffman Bücher
Erving Goffman war ein kanadischer Soziologe und Schriftsteller, der für seine tiefgründige Analyse sozialer Interaktion durch eine dramaturgische Linse bekannt ist. Seine Arbeit befasste sich mit symbolischer Interaktion, sozialer Ordnung und Impression Management und zog Inspiration von Denkern wie Durkheim, Freud und Mead. Goffmans Theorien sind auch heute noch äußerst einflussreich und bieten kritische Einblicke in die Beziehung zwischen individuellem Verhalten und der Reproduktion sozialer Systeme, was seinen Status als bedeutender soziologischer Denker des 20. Jahrhunderts festigt.







Asyle
Über die soziale Situation psychiatrischer Patienten und anderer Insassen
- 366 Seiten
- 13 Lesestunden
"Was in der Irrenanstalt von Görz oder in den Patientenkollektiven versucht wird, ist die Umkehrung jener »moralischen Karriere« des Patienten, die er beschrieben hat. Totale Institutionen sind geschlossene Welten wie Gefängnisse, Kasernen, Internate, Klöster, Altenheime Irrenhäuser. Goffman untersucht das Leben in diesen Institutionen, besonders in den Irrenhäusern und Sanatorien; er zeigt auf, was sie aus den Insassen machen und was diese daraus machen können. Die zentrale These ist, daß der wichtigste Faktor, der einen Patienten prägt, nicht seine Krankheit ist, sondern die Institution, der er ausgeliefert ist; seine Reaktionen und Anpassungsleistungen gleichen denen der Insassen anderer totaler Institutionen, mit deren Hilfe die Gesellschaft sich funktionsfähig erhält."
Erving Goffman untersucht in diesem Buch die allgemeinen Merkmale und Strukturen alltäglicher Interaktionspraktiken.
Goffmans Studien über Verhalten in direkter Kommunikation sind in erster Linie ethnographische Untersuchungen mit dem Ziel, die syntaktischen Beziehungen zwischen den Verhaltensäußerungen verschiedener, in einer sozialen Situation gleichzeitig anwesender Personen aufzudecken. Untersuchungsgegenstand sind also jene Ereignisse, die im Verlauf und aufgrund des Zusammenkommens von Menschen geschehen.
Interaktion und Geschlecht
- 194 Seiten
- 7 Lesestunden
Warum verstehen sich Männer und Frauen nicht? In seinem Standardwerk zur Geschlechtersoziologie spürt der Interaktionsforscher Erving Goffman typischen Verhaltensmustern der Geschlechter nach. Wie kommunizieren Männer und Frauen und welche Gewalt haben Rituale über uns? Das Buch ist als Studientext etabliert und bietet zudem viele Ansätze, das eigene Verhalten zu beobachten und zu verändern.
An verblüffenden Beispielen zeigt der Soziologe Erving Goffman in diesem Klassiker das »Theater des Alltags«, die Selbstdarstellung, wie wir alle im sozialen Kontakt, oft nicht einmal bewusst, sie betreiben, vor Vorgesetzten oder Kunden, Untergebenen oder Patienten, in der Familie, vor Kollegen, vor Freunden.
Rede-Weisen
Formen der Kommunikation in sozialen Situationen
Der Band versammelt Aufsätze, in denen sich Goffman mit verschiedenen Aspekten der Kommunikation auseinandersetzt. Er tut dies in der ihm eigenen, höchst originellen und geistvollen Weise - vor allem aber analytisch folgenreich. Genau genommen handelt es sich um eine Fortführung und Ausarbeitung desjenigen Ansatzes, mit dem seine Rahmenanalyse endet. Goffman wendet sich hier dem Sprechen in alltäglichen Situationen zu. Seine besondere Beachtung nonverbaler Aspekte macht deutlich, dass Sprechen immer Teil einer sozialen Situation ist, was bei der Analyse von Kommunikation nicht außer Acht gelassen werden darf. Das Buch richtet sich an alle, die sich mit Sprache, Interaktion und sozialen Situationen beschäftigen - vor allem in der Soziologie, der Linguistik und der Ethnologie. Erving Goffman (1922-1982) lehrte an der Universität von Pennsylvania Anthropologie und Soziologie und ist inzwischen ein Klassiker der Soziologie der sich mit anthropologischen, sozialpsychologischen und psychiatrischen Problemen des sozialen, insbesondere sozial abweichenden Verhaltens beschäftigte. Goffmans Arbeiten wie "Wir alle spielen Theater", "Rahmenanalyse" oder "Geschlecht und Werbung" wurden von allen kulturwissenschaftlichen Disziplinen rezipiert.
In diesem Buch, das zu den klassischen Werken der neueren Soziologie gezählt werden kann, beschäftigt sich Erving Goffman damit, wie wir uns in Situationen verhalten, in denen wir anderen begegnen. Goffman sucht Interaktionsmuster in den alltäglichsten Handlungsformen, wie etwa im gegenseitigen Anblicken oder in der höflichen Gleichgültigkeit, die wir Unbekannten gegenüber im Aufzug zeigen. Diese Muster leitet er aus den detaillierten Beschreibungen von Etikettenbüchern ab, greift aber auch auf seine Beobachtungen in der Psychiatrie zurück. Dabei entdeckt er, dass die Interaktion zwischen Menschen selbst schon eine Art Öffentlichkeit ist, die durch unsere gegensei- tige Wahrnehmung entsteht, und analysiert diese Öffentlichkeit in einer Feinheit und Genauigkeit, die noch immer ihresgleichen sucht.
Selbst und Interaktion - Situation und Gesellschaft
Ausgewählte Schriften I
Erving Goffman ist einer der einflussreichsten Soziologen des 20. Jahrhunderts. Seine Konzepte haben weit über die Grenzen der Soziologie hinaus in den Kanon verschiedener Disziplinen Eingang gefunden. Teils als mangelhaft beklagte Übersetzungen sowie die fehlende Rezeption unbekannterer Texte verstellen jedoch die Einsicht in das umfassende Potenzial seines Gesamtwerks. Die von René Salomon und Andreas Göbel zusammengestellten Schriften enthalten Erst- und Neuübersetzungen von Brigitte Luchesi, welche die gesamte Werkbiografie umfassen. Eine wissenschaftliche Kommentierung der Texte macht werkübergreifende Zusammenhänge und spezifische Übersetzungsentscheidungen sichtbar. Dies ermöglicht eine neue Kontextualisierung der Goffman'schen Theorien und gibt Einblick in Kontinuitäten und Diskontinuitäten seines Denkens.