Jorge Luis Borges macht die Bücher zum eigentlichen Helden der Literatur und den Leser zu seinem Komplizen. Der Herausgeber Alberto Manguel, Autor der »Geschichte des Lesens«, ist wie kein zweiter geeignet, uns in Borges' Spiegelreiche und fantastische Bibliothek einzuführen: In seiner Jugend war Manguel Vorleser des erblindenden Autors. Seine umfassende Auswahl der wichtigsten Erzählungen, Essays und Gedichte von Borges ergänzt Manguel mit einem persönlichen Porträt des großen Argentiniers. Mit Daten zu Leben und Werk.
Jorge Luis Borges Bücher
Jorge Luis Borges war ein argentinischer Schriftsteller und Dichter, der die moderne Literatur maßgeblich prägte. Seine Werke sind bekannt für ihre philosophische Tiefe, verschlungenen Gedankenpfade und die Auseinandersetzung mit metaphorischen Konzepten wie Träumen, Spiegeln und Zeit. Borges verband meisterhaft verschiedene literarische Genres und Stile und beschäftigte sich dabei stets mit Fragen der Identität, Realität und der Beschaffenheit der Existenz. Sein innovativer Schreibansatz und seine tiefgründigen thematischen Erkundungen machten ihn zu einer der bedeutendsten Figuren der Weltliteratur des 20. Jahrhunderts.







Spiegel und Maske
- 243 Seiten
- 9 Lesestunden
»Ich schreibe für mich selber, für meine Freunde und um das Verrinnen der Zeit weniger schmerzhaft zu verspüren.« Dieser Satz von Jorge Luis Borges steht wie ein Motto über den späten Erzählungen des berühmten argentinischen Schriftstellers, die er, bereits erblindet, in »David Brodies Bericht«, »Das Sandbuch« und »Shakespeares Gedächtnis« sammelte. Sie bieten phantastische Erzählungen, kriminalistische Glossen und autobiographische Geschichten. Daneben stehen abgründige Meditationen über Raum und Zeit – die metaphysischen Konstanten eines der erstaunlichsten Werke des 20. Jahrhunderts. »In meinem Schreibtisch in der Calle México bewahre ich das Gemälde auf, das jemand in Tausenden von Jahren malen wird, mit Substanzen, die heute noch über den ganzen Erdball verstreut sind.«
Lang galten Jorge Luis Borges sechs legendäre Harvard-Vorlesungen aus dem Jahren 1967/1968 als verschollen, bis man endlich die Tonbänder eines Mitschnitts entdeckte. Der Fund war eine Sensation, denn in ihnen schreitet der zu dem Zeitpunkt halberblindete Lyriker, Erzähler, Essayist und Historiker den ganzen Umkreis seines Werkes ab und legt so die konzentrierteste Einführung in sein Werk und Denken vor: »Ich habe mein Leben damit verbracht, zu lesen, zu analysieren, zu schreiben (oder mich am Schreiben zu versuchen) und zu genießen. Ich fand, dass letzteres das wichtigste von allem war.« Dass das Glück des Lesens das Glück zu schreiben aufzuheben vermag, dass der Kommentar zu einem verlorenen Vers glänzender sein kann als die verschollenen Worte selbst, dass eine altnordische Metapher uns unmittelbarer berühren kann wie die Schilderung einer zeitgenössischen Kaffeehausszene – all diese großen Rätsel seines Werkes reicht er hier seinen Lesern weiter.› Das Handwerk des Dichters‹ ist der zentrale poetologische Text eines der größten Dichter des zwanzigsten Jahrhunderts.
Borges' erster Erzählband revolutionierte in den 40er Jahren die Literatur und gilt als das bedeutendste Werk der hispanischen Prosa des 20. Jahrhunderts. Mit innovativen Erzähltechniken und einem breiten Themenspektrum prägte er den modernen "Magischen Realismus" und beeinflusste zahlreiche bedeutende Autoren.
»Im übrigen ist die Literatur nichts anderes als ein gelenkter Traum.« Jorge Luis Borges Das vielleicht berühmteste Buch von Borges vollendet die in »Fiktionen« begonnene literarische Revolution. Vom ›Aleph‹ - einem kleinen Gegenstand, der das ganze Universum enthält - bis zum ›Zahir‹ - einem kleinen Gegenstand, der das ganze Universum verdrängt - ist hier der gesamte Kosmos des Erzählens von A bis Z versammelt. In lakonischen Geschichten und philosophischen Parabeln erschafft Borges seine Welt, die Poesie, Essay und Erzählung labyrinthisch miteinander verknüpft.
Chestertons Erzählungen stehen modernen Krimis von heute in nichts nach. Sie beginnen mit einem rätselhaften Vorfall, der durch nichts zu erklären ist. Nur peu à peu wird das Geheimnis gelüftet, meist vom gerissenen Pater Brown und seinem etwas beschränkten Kollegen Flambeau. Die hier versammelten Erzählungen sind packende Kriminalgeschichten, so kunstvoll und klug konstruiert, dass sie den Leser bis zur letzten Seite in Bann schlagen. Am Anfang steht ein merkwürdiger Vorfall, der sich nicht sofort erschließt. Hinweise gibt es nur selten, meist sind sie verworren und ergeben keinen Sinn. Dann kommen Pater Brown und der Privatdetektiv Flambeau ins Spiel. Das ungleiche Duo beginnt zu ermitteln. Während Pater Brown den Überblick behält und sich durch nichts in die Irre führen lässt, fällt der Privatdetektiv auf jede falsche Fährte herein. Trotz allem lüften die beiden das Geheimnis und lösen am Ende jeden noch so diffizilen Fall.
Fünf Erzählungen aus dem Bereich der phantastischen Literatur zeigen Borges’ Können, seine Lust an Grenzüberschreitungen und Gedankenexperimenten. Dieser Band, der auch ein Interview beinhaltet, gibt Auskunft über die schillernde und faszinierende Persönlichkeit des argentinischen Ausnahmeschriftstellers und Herausgebers der vorliegenden Reihe. „Borges’ dichterische Präsenz in diesem Jahrhundert übergreift Epochen und Kulturkreise, auch wenn sich Jahreszahlen und Orte nennen lassen.“ Martin Gregor-Dellin

![25. [Fünfundzwanzigster] August 1983 und andere Erzählungen](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/66488531.jpg)

