Porphyry Bücher







Neuplatonische Philosophie Das grundlegende Werk des Plotin-Schülers Porphyrios, das als eine Zusammenfassung neuplatonischer Philosophie gelten kann, erscheint hier zum ersten Mal in deutscher Übersetzung. Der heidnische Denker des späten Altertums hat nicht nur das philosophische Denken seiner Zeit entscheidend beeinflusst, sondern nimmt auch in der Entwicklung theologischen Denkens einen wichtigen Platz ein. Die beigefügte Übersetzung von Marsilio Ficino mit den Randbemerkungen des grossen Humanisten sowie die hier vorgestellte grundlegende Neubewertung der Textüberlieferungsgeschichte durch den Verfasser verleihen dieser Arbeit darüber hinaus ihren besonderen Wert.
Im neuplatonischen Philosophen Porphyrios erwuchs dem jungen Christentum im 3. Jahrhundert ein philosophischer Gegner von solcher Gefährlichkeit, daß das vorliegende Buch von den christlichen Machthabern in der Antike vollständig vernichtet wurde; auch frühe Widerlegungsschriften christlicher Theologen erlitten dasselbe Schicksal, weil noch zu viele gefährliche Zitate enthalten waren. Hier kann deswegen nur eine fragmentarische Rekonstruktion aus anderen Widerlegungsschriften gegeben werden. Die philosophischen Argumente von Porphyrios sind trotz christlicher Verfolgung nicht erledigt, Porphyrios ist nicht widerlegt (Harnack). Aus neuplatonischer Sicht erscheinen die Christen als Atheisten, die die Tradition der heidnischen römischen Religiosität untergraben. Die Christen befördern in ihrem „fremdländischen Tollwahn“ keine echten Bildung und sittliche Reifung der Menschen, sondern fixieren sie im Status ihrer Kreatürlichkeit. Jesus, den Evangelisten und Paulus, die von niederen Emotionen und Widersprüchlichkeiten gekennzeichnet seien, setzt Porphyrios implizit das hellenistische platonische Bild einer „Angleichung an Gott“, einer Vergöttlichung aus eigener Kraft entgegen.
Porphyrii Philosophi fragmenta
- 653 Seiten
- 23 Lesestunden