Geburt des Ethos aus dem Pathos
Wege einer responsiven Phänomenologie






Wege einer responsiven Phänomenologie
Herausforderungen der Phänomenologie
Das Reisetagebuch bietet einen einzigartigen Einblick in die phänomenologische Bewegung durch weltweite Forschungs- und Lehrkontakte. Es verbindet interkulturelle Aspekte aus Philosophie, Wissenschaft, Kunst und Religion und beleuchtet das Alltagsleben in verschiedenen Städten. Bekannte Denker wie Boulez und Derrida sowie literarische Größen wie Joyce und Kafka werden in ihrem städtischen Kontext betrachtet. Die Erkundungen führen durch bedeutende Orte der Geschichte, von den Straßen des schwarzen Harlems bis zu Gedenkstätten in Auschwitz und Kiew, und reflektieren die Ränder Europas in Städten wie Istanbul und Jerusalem.
Si l'étranger a traditionnellement constitué l'écueil inassimilable dont la philosophie n'a cessé de se détourner, la phénoménologie de l'étranger de Waldenfels, au coeur des débats contemporains, entend au contraire faire droit à sa requête. Waldenfels ne traite pas l'étranger comme un simple objet, mais bien comme un motif - qui ébranle et met la pensée en mouvement. Dans ses Motifs fondamentaux, chaque texte constitue une invitation à cheminer à travers son oeuvre foisonnante, érudite, méthodiquement rigoureuse. En dialogue serré avec la tradition classique, la phénoménologie, mais aussi avec l'anthropologie, la littérature et la linguistique, il décline l'étranger en ses diverses facettes : l'ordre, le pathos, la réponse, le corps propre, l'attention, l'interculturalité. Waldenfels mène ces réflexions en s'inspirant autant de Merleau-Ponty, dont il fut l'élève et le traducteur, que de Levinas et de Foucault.
Studien zur Psychoanalyse und Psychotherapie aus phänomenologischer Sicht
Das Unbewusste, das als Fremdes zur Sprache drängt, steht für Nähe und Ferne zwischen Phänomenologie und Psychoanalyse. Schlüsselthemen sind der Leib, der Andere, die Zeit, Vergessen, Verdrängen, Übergangsfiguren und Übertragung. Strittig ist der Kontrast zwischen Triebwünschen und Fremdansprüchen, der Umschlag von Fremdheit in Feindschaft. Als Kulturanalyse greift die Psychoanalyse über auf Kunst, Religion und Interkulturalität. Fluchtpunkt ist eine responsive Therapie mit dem Leitmotiv der Sorge. Neben Husserl und Freud spielen Goldstein, Merleau-Ponty, Levinas, Lacan, Laplanche, Klein, Winnicott sowie neuere Debatten der Psychoanalyse eine zentrale Rolle in Bernhard Waldenfels' neuem Buch.
Zwischen Logos und Pathos
Pathisches, das uns widerfährt, erfordert Antworten, duldet aber kein endgültiges Schlusswort. Platonische Dialoge sind Zwischenreden, deren Ränder, Brüche und Abgründe sich in keiner Lehre resümieren lassen, wie Bernhard Waldenfels in seinem Platon-Buch zeigt. Dass die leibhaftige Praxis der Rede ihren Gehalt übersteigt, zeigt sich in den Motiven der sokratischen Geburtshilfe, der Polyphonie der Rede, der Verführung durch Worte, der Käuflichkeit der Lehre, der Triebkraft des Eros, der Heilung durch Besprechung, den Einbrüchen der Gewalt, der Gastlichkeit und den Tieren als Spiegel- und Zerrbilder des Menschen. Das Fremde ist ein Widerhall der sokratischen Atopie.
En esta obra Waldenfels desarrolla una penetrante reflexión alrededor de las diversas formas que asumen la alteridad y la extrañeza en el mundo contemporáneo y sobre el modo en que el pensamiento debe responder al desafío que ellas nos plantean. Así, a lo largo de los ensayos que componen este libro, despliega un productivo diálogo tanto con la reflexión de Husserl como con la de Merleau-Ponty, a quienes se sumarán también Schütz, Levinas, Goffman, Lefort, Foucault, Derrida y Habermas, para delinear una sugerente concepción sobre las relaciones e intersecciones entre lo propio y lo extraño, sobre las condiciones de emergencia del orden a partir de determinados procesos y prácticas tanto de selección como de exclusión y contingencia desde las fronteras de ese orden
Soziale Erfahrung entspringt einem Miteinander, das die Fremdheit des Anderen weder zu integrieren noch zu eliminieren vermag. Keine Sozialität ohne Alterität, keine Alterität ohne Sozialität. Diese ungesellige Geselligkeit entfaltet sich in gemeinsamen Intentionen und Affektionen, zwischen Ich und Wir, an den Schwellen des Fremden und unter Mitwirkung der Dinge. Folgerichtig trifft in Bernhard Waldenfels' neuem Buch Phänomenologie auf Ethnologie, Psychoanalyse und Politik. In Auseinandersetzung mit Husserl, Schütz, Searle, Castoriadis, Ricœur und Foucault geht es um Normalität, Alltagsmoral, soziale Imagination, Vergessen, Erinnern und den Freimut der Rede. Der Homo respondens und die Vielstimmigkeit Europas bilden die Eckpfeiler dieser Untersuchung.
Originally published in English in 1984, this collection of essays documents a dialogue between phenomenology and Marxism, with the contributors representing a cross-section from the two traditions. The theoretical and historical presuppositions of the phenomenology inaugurated by Husserl are very different from those of the much older Marxist tradition, yet, as these essays show, there are definite points of contact, communication and exchange between the two traditions.
Hyperbolische Erfahrungen sind Steigerungsformen, in denen das, was sich zeigt, über sich selbst hinausgeht. Hyperphänomene überqueren Schwellen des Fremden, ohne sie zu überwinden. Sie tauchen in vielerlei Gestalt auf. Als Unendliches, Unmögliches, Unsichtbares oder Unvergessliches sprengen sie den Rahmen der Erfahrung. In der offenen Form von Gabe, Stellvertretung, Vertrauen und Gastlichkeit knüpfen sie soziale Fäden, die der normativen Regelung entgleiten und in den Exzessen der Gewalt zu zerreißen drohen. In der Fremdheit des Religiösen erreicht die Transzendenz ein eigenes, aber auch strittiges Gewicht. Methodisch verlangt die Hyperbolik nach einer indirekten Beschreibung, die aufzeigt, was sich dem direkten Zugriff entzieht. Sie bewegt sich an den Rändern der Phänomenologie.