Als dieses Buch 1971 erstmals unter dem Titel „Organismus und Technik“ erschien, befand sich die bundesrepublikanische Gesellschaft gerade am Beginn eines langdauernden Diskussionsprozesses im Hinblick auf die technologische Revolution und ihre Auswirkungen auf den Einzelnen. Die von Hugo Kükelhaus hier zusammengestellten zivilisationskritischen und humanökologischen Erkenntnisse sind allerdings nach wie vor aktuell, wie nicht zuletzt der weithin geführte pädagogische Diskurs der letzten Jahre zeigt. „Die Entwicklung des Menschen wird von derjenigen Umwelt optimal gefördert, die eine Mannigfaltigkeit wohldosierter Reize gewährleistet. Ungeachtet der Frage, ob diese Reizwelt von physischen oder sozialen Verhältnissen und Faktoren aufgebaut ist - die Vielgestaltigkeit der Umwelt ist Lebensbedingung.“
Hugo Kükelhaus Bücher







Erneuerung durch Rückgang auf Urformen ist ein heute viel beschrittener Weg. Er kann nur dann zum Erfolg führen, wenn man die Gefahr einer falschen Rationalisierung urtümlicher Bewusstseinsformen vermeidet und die Anfänge in ihrer geheimnisvollen, bildkräftigen Fruchtbarkeit sehen lässt. Das reiche urgeschichtliche und kunstgeschichtliche Material, das Hugo Kükelhaus unter dem zunächst rätselhaften Titel 'Urzahl und Gebärde' ausbreitet, dient einem pädagogischen Ziel und verknüpft die Urzeiten mit dem Heute in einem Sinne, den der Untertitel andeutet: „Grundzüge eines Massbewusstseins“.
Hugo Kükelhaus (1900-1984) war ein Gestalter und Denker, der den Menschen ins Zentrum seiner Architektur stellte. Seine Essays zu Orpheus, Goethe und Hermann Hesse sowie eigene Parabeln und Märchen zeigen seinen kreativen Umgang mit Sprache und Literatur. Elmar Schenkel versammelt diese reflektierenden Texte in einem Band.
Zwei Hauptthemen bestimmen den Inhalt dieses Buches: Die Holzverbindungsformen und die Kunst der Messung. Nach einer sensiblen Einführung in die lebendige Welt des Naturstoffes Holz werden der Leser und die Leserin an den Ursprung des Holzhandwerkes herangeführt. Mit Bezug auf Lebenswahrheiten und Lebensgesetze lernt er die fast vergessenen Holzverbindungsformen als Voraussetzung für eine werkgerechte Gestaltung erkennen. Klare Zeichnungen leiten zum Bau besonders schöner Tischlermöbel an. Eine grundsätzliche Behandlung von Zahl- und Massverhältnissen führt an die Anfänge der Formentwicklung und Raumgestaltung. Das Buch zwingt dazu, die Ethik des Handwerks neu zu entdecken.
Bar El Paraiso
Reisetagebücher 1967–1979
Hugo Kükelhaus (1900-1984) ist bekannt geworden als Umweltdenker, als Kritiker einer Architektur, die den Menschen zum Batteriehuhn macht, als Künstler, Pädagoge und Autor von philosophischen Büchern, die den menschlichen Organismus als Grundlage von Weltgestaltung in die Mitte rücken. Seine Erfahrungsfelder der Sinne sind in vielen Orten Deutschlands und der Schweiz zu erproben. Wenige wissen, dass Kükelhaus nicht nur viel reiste, sondern seine Reisen auch in Tagebüchern beschrieben und gezeichnet hat. Die vorliegenden Reisenotizen, unter anderem aus Afrika, Mexiko, den Philippinen und dem Mittelmeer, vermitteln neben interessanten Blitzlichtern auf die Weltlage in den 1960ern und 1970ern auch den lebendig-schöpferischen Umgang mit der Wirklichkeit, den er in seinen kultur-kritischen Werken lehrte. Nicht zuletzt wird ein eigensinniger Humor sichtbar. Mit Kükelhaus auf Reisen gehen, heißt das Staunen wiederfinden, den Anfang allen Denkens.
Schon sehr früh hat Hugo Kükelhaus Entwicklungen vorausgesehen, die uns bis heute zu schaffen machen: Umweltzerstörung, Entkörperlichung durch Städte- und Schulbau sowie durch den Computer, Verlust unserer Sinnestätigkeit, für die wir einen hohen Preis bezahlen.