Unabh. Forts. von: Heimatsuchen. - Vor dem Zeithintergrund der 50er Jahre schildert die Autorin, wie sich die Heimatvertriebenen aus Böhmen und Mähren mit Tatkraft und Fleiss in Österreich und Deutschland eine neue Existenz aufbauen
Ilse Tielsch Bücher







Hans Weigel zu diesem Buch: »Wenn der Kafka und der Orwell als gemeinsame Tochter die Ilse Aichinger gehabt hätten, und die wiederum eine Verbindung mit Herzmanovsky-Orlando eingegangen wäre, dann wäre die Ilse Tielsch-Felzmann herausgekommen, mit Mark Twain als Vater.«Diese Sammlung satirischer Geschichten enthält u.a. die Erzählung, die beim Internationalen Autorenkolloquium Arnsberg/Neheim-Hüsten den dort für die beste Kurzgeschichte ausgeschriebenen Preis und dazu den Preis der Schülerjuy erhielt.
Die Romane (u. a. 'Die Ahnenpyramide') von Ilse Tielsch haben die Autorin weit über den Kreis der Literaturinteressierten hinaus bekannt gemacht, ihrer Lyrik jedoch, obwohl beispielsweise von Karl Krolow gewürdigt, ist diese Anerkennung nicht zuteil geworden. Die Ausgabe der 'Gesammelten Gedichte' beinhaltet sämtliche im Laufe des schriftstellerischen Schaffens veröffentlichten Gedichtsammlungen, die durch an entlegenen und daher kaum auffindbaren Stellen veröffentlichte Gedichte ergänzt werden. Auch bisher unveröffentlichte lyrische Texte wurden in den Band aufgenommen. Die Fülle an Gedichten zeigt die Entwicklung der Autorin von den Anfängen ihres Schreibens bis heute. Anlässlich ihres 60. Geburtstags meinte die Autorin über ihr eigenes Schreiben: 'Ich habe meinen eigenen Weg gesucht, thematisch und formal, und es ist dann auch ein ziemlich einsamer, wiederum außenseiterischer Weg geworden. … Als Kind und als junges Mädchen habe ich miterlebt, welches Unglück Intoleranz und Hass zwischen den Völkern über die Menschen bringen, deshalb schreibe ich dagegen an.'
1938: Die neunjährige Elfi Zimmermann erlebt das letzte Jahr vor dem Ausbruch des 2. Weltkriegs in einem südmährischen Städtchen. Zu Beginn des Jahres freut sie sich über ihr neues Fahrrad, im Herbst besetzen Hitlers Truppen die Sudetengebiete, und alles beginnt sich zu verändern. Elfi kann nicht verstehen, warum ihre jüdische Freundin, viele Nachbarn und immer mehr Geschäfte verschwinden und warum ihre Eltern nicht mit ihr sprechen, sondern nur miteinander flüstern. Ilse Tielsch zeigt ein in dieser schwierigen Zeit in ihren Gedanken und Ängsten alleingelassenes Mädchen, das nicht akzeptieren will, dass sein unbeschwertes Leben nicht mehr möglich ist.
Anrufung des Mondes
- 116 Seiten
- 5 Lesestunden
Die erste Prosapublikation von Ilse Tielsch in Buchform.Zeichnungen von Paul Zwirchmayr.
Der Solitär
- 183 Seiten
- 7 Lesestunden
Die Titelerzählung wurde auf Wunsch des Historikers Univ. Prof. Dr. Wolfgang Mantl geschrieben und in sein Buch »Politik in Österreich« aufgenommen. Sie sollte die ersten Monate nach dem Zweiten Weltkrieg und die Lebensbedingungen der Menschen im damaligen Wien so genau wie möglich beschreiben. Mit der Protagonistin der titelgebenden Geschichte setzt die Autorin der Tschechin Josefa Harrander, die ihren Verwandten mit Tatkraft und List über jene Hungerzeit hinweghilft, ein mit Ironie und Witz, dabei mit großer Einfühlungsgabe gestaltetes Denkmal. Die anderen Erzählungen des Bandes stammen aus verschiedenen Schaffensperioden.



