Wieso schreibt ein polnischer Autor aus Danzig, aus Gdansk, ein deutsches Tagebuch? Warum solch ein Buch 70 Jahre nach dem Ende des verheerenden Kriegs, mit dem Deutschland das Nachbarland überzogen hat? Weil die Nachbarschaft der beiden Länder, längst ein Musterbeispiel an Friedfertigkeit, nie ganz einfach sein wird. Und aufmerksame, kritische Beobachtung braucht. Die liefert Stefan Chwin - Autor des vielfach ausgezeichneten Romans „Tod in Danzig“ - in seinen Tagebuch-Einträgen.
Stefan Chwin Reihenfolge der Bücher
Stefan Chwin ist ein polnischer Romanautor, Literaturkritiker und Literaturhistoriker, dessen Leben und Werk eng mit seiner Heimatstadt Danzig verbunden sind. Er lehrt als Literaturprofessor und konzentriert sich in seinen Forschungsinteressen auf die Romantik. Chwins Schriften tauchen oft tief in Geschichte und Erinnerung ein und untersuchen die komplexen Beziehungen zwischen Individuen und ihren städtischen Landschaften. Seine Romane werden für ihre atmosphärische Tiefe und tiefen Einblicke in die menschliche Verfassung geschätzt.







- 2015
- 2005
Jakub ist Juraprofessor an der Danziger Universität, gut aussehend, selbstbewusst, wohlsituiert. Er weiß, was richtig ist, und als ein Mädchen sich beschwert, sie sei zu Unrecht durch die Prüfung gefallen, lässt er sie hochmütig stehen. Bis er eines Tages zufällig erfährt, dass sie sich umgebracht habe. Sein Gewissen beginnt ihn zu plagen. Er begeht kleine Ladendiebstähle, trennt sich von seiner Frau, verliert Arbeit und Wohnung und irrt schließlich als Obdachloser durch die Stadt. Ein fesselnder Roman über das Leben und darüber, wie es plötzlich zerbrechen kann.
- 2005
Der polnische Schriftsteller Stefan Chwin, in Deutschland vor allem bekannt geworden durch seinen Roman 'Tod in Danzig' (poln. 'Hanemann'), umkreist in der vorliegenden 3. Dresdner Poetikdozentur seine Heimatstadt Danzig als Stätte der Erinnerung und Ort seines Schreibens. Es geht ihm dabei um den Umgang des Schriftstellers mit einer konstant fortlaufenden Erzählung des Lebens und der eigenen, gefundenen wie erfundenen, literarischen Narration.
- 2000
- 2000
Die Gouvernante
- 320 Seiten
- 12 Lesestunden
Man kann Stefan Chwin als poetischen Chronisten der deutsch-polnischen Geschichte bezeichnen. Sein neuer Roman beginnt um 1900 in Warschau. Dort unterrichtet "Fräulein Esther" den 12-jährigen Andrzej Celinski in Fremdsprachen. Esther gelingt es, die ganze Familie Celinski in ihren Bann zu ziehen, aber Andrzej und sein älterer Bruder Aleksander sind ihre heftigsten Bewunderer. Doch die Gouvernante verschwindet plötzlich. Als Erinnerung bleiben nur ein paar Bilder von ihr und ihrer Heimatstadt Danzig. Bilder, die gut vier Jahrzehnte später wieder auftauchen und Andrzej das Leben retten.
- 1997
Tod in Danzig
- 285 Seiten
- 10 Lesestunden
Die Deutschen verlassen 1945 das brennende Danzig. Kurze Zeit später suchen heimatvertriebene Polen in den verlassenen Wohnungen ein neues Zuhause. In einem Haus in der früheren Lessingstraße verflechten sich die Geschichten der alten und neuen Bewohner. Stefan Chwins suggestive Prosa und liebevolle Beschreibung einer legendären Stadt ist auch ein Roman über Heimatlosigkeit und Verlust.