Das italienische Autorenduo "Die Firma" bietet eine scharfsinnige Kritik an der italienischen Sommerkultur und ihren sinnlosen Ritualen. Die meisterhafte Etüde überrascht mit einem unerwarteten Ende, das die Leser erschauern lässt.
Franco Lucentini Bücher
Carlo Fruttero und Franco Lucentini waren herausragende Persönlichkeiten in der italienischen Literaturlandschaft. Als Herausgeber der Urania-Reihe, die besonders für ihre Zusammenstellung von Science-Fiction-Anthologien bekannt ist, prägten sie maßgeblich den Geschmack der Leser über zwei Jahrzehnte. Ihre Arbeit mit Urania, die von 1964 bis 1985 lief, hinterließ einen unauslöschlichen Eindruck im Science-Fiction-Genre.







Ein obskurer Mordfall, eine ganz besonders versnobte feine Gesellschaft, alte Landsitze, Großindustrie – die perfekte Kulisse für ein kriminalistisches Puzzle: Ein zu Recht erfolgloser Architekt wird mit einer Waffe erschlagen, die so unaussprechlich ist, dass die Polizei geheim hält, worum es sich handelt. Der Verdacht fällt auf zwei Personen aus den besten Kreisen des Turiner Großbürgertums, und der für einen Polizisten fast allzu charmante sizilianische Kommissar bemüht sich nach Kräften, den verwickelten Knoten zu lösen.
Schauplatz dieses Romans ist ein Pinienhain in der Toskana, in dem die Nobelvillen der italienischen High-Society versteckt liegen. Hier nehmen am Abend vor Weihnachten mysteriöse Ereignisse ihren Lauf: Von diesem Zeitpunkt an verschwinden immmer mehr Bewohner und Besucher des Ortes auf geheimnisvolle Weise.
Die Meisterdetektive der Kriminalliteratur sind in Rom versammelt, um einen spektakulären Fall zu lösen, an dem sich schon Generationen von Detektiven, Schriftstellern und Wissenschaftlern die Zähne ausgebissen haben: das 'Geheimnis des Edwin Drood', das rätselhafte Ende des letzten Romans von Charles Dickens, dem sein plötzlicher Tod 1870 die Feder aus der Hand gerissen hat. In diesem spannenden, quirligen Stück Kriminalsatire gelingt es den Detektiven, und damit Fruttero & Lucentini, Droods Geheimnis und Dickens' jähes Ende überzeugend aufzuklären.
Der Liebhaber ohne festen Wohnsitz
- 320 Seiten
- 12 Lesestunden
David Ashver Silvera ist zwar angeblich ein Reiseleiter ohne festen Wohnsitz. Aber was führt ihn im kalten November ausgerechnet nach Venedig? Das fragt sich auch die italienische Prinzessin, die dort eine wertvolle Bildersammlung begutachten soll. Während sie einem gerissenen Kunstschmuggel auf die Spur zu kommen versucht, lässt sie sich auf eine stürmische Liebesaffäre mit dem geheimnisvollen Fremden ein. Der jedoch erscheint in immer neuen Masken und versteht merkwürdigerweise verblüffend viel von alten Gemälden.
Der Rätselhafte Sinn des Lebens
- 140 Seiten
- 5 Lesestunden
Fruttero & Lucentini, die beiden Turiner, begeben sich auf die Suche nach dem Sinn des Daseins. Die Helden ihres Romans, F & L, tun es ihnen gleich und das im Auftrag der Tageszeitung "Il Giornale". Durchführen wollen sie ihre Recherchen passenderweise an den Stätten des klassischen Griechenlands: Mykene, Athen, Delphi. Schon im Kurswagen des Orientexpresses kommt es dann zu merkwürdigen Begegnungen, die einige Fragen aufwerfen: Was, z. B., hat es mit dem unsterblich verliebten anglikanischen Pastor auf sich? Was mit den drei Archäologinnen aus Heidelberg oder gar dem Journalistenkollegen von der Londoner "Times", dessen Auftrag dem ihren auf verblüffende Weise ähnelt?
Der Palio der Toten Reiter
- 200 Seiten
- 7 Lesestunden
Ein Mailänder Anwaltsehepaar gerät auf einen mysteriösen Landsitz in der Toskana und in eine seltsame Abendrunde. Gesprächsthema ist das bevorstehende Reiterfrest in Siena. In derselben Nacht wird ein Toter in der Bibliothek gefunden. Das Autorenduo läßt mit genüßlicher Ironie die Welt der Fernseh- und Konsumwirklichkeit mit uralten kulturellen Ritualen zusammenprallen.
Ein Hoch auf die Dummheit
Porträts, Pamphlete, Parodien
Zur Entdeckung empfohlen: Franco Lucentinis erste Erzählungen, eindringliche Glanzpunkte des Neorealismus. In den Texten, die in Rom und Wien spielen, entwirft Lucentini ein eindringliches Sittengemälde der entbehrungsreichen Nachkriegsjahre. Ein liebevolles Porträt Lucentinis durch seinen Weggefährten Fruttero rundet die literarische Unterhaltung auf höchstem Niveau ab. 'In den kunstvoll inszenierten Spannungsbögen und der Liebe zum topographischen Detail erweist sich, daß dieser Lucentini der frühen Erzählungen und jener des vierhändigen Schreibens mit Fruttero ein und dieselbe Person ist.' Neue Zürcher Zeitung



