André Maurois
26. Juli 1885 – 9. Oktober 1967
André Maurois, eigentlich Émile Salomon Wilhelm Herzog (* 26. Juli 1885 in Elbeuf, Département Seine-Maritime; † 9. Oktober 1967 in Neuilly-sur-Seine, Département Hauts-de-Seine), war ein französischer Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Historiker.
Émile Herzog stammte aus dem Elsass. Nach seinem Militärdienst im Ersten Weltkrieg setzte der Erbe einer Textilfabrik seine unmittelbaren Erfahrungen in der Nachfolge seines Lehrers, des positivistischen Philosophen Alain, literarisch um. Er suchte im alltäglichen Leben der Arbeit und des Existenzkampfes die grundlegenden menschlichen Werte. Alains Anregung bestand im Anreiz zum freien Denken, der Sozialismus war ihm ein Mittel zur Verhütung unnötigen Unrechts. André Maurois, wie sich Herzog nannte, entwickelte vor allem in Bernard Quesnay ein Modell des sozialen Fortschritts, das auf das gegenseitige Vertrauen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern setzt. Am 23. Juni 1938 wurde André Maurois als Nachfolger des verstorbenen Literaturhistorikers René Doumic in die Académie française aufgenommen (Fauteuil 26). Bezüglich der Entwicklung des einzelnen Menschen betont André Maurois die Wichtigkeit der Kindheitserlebnisse und die entscheidende Zeit der Bewusstwerdung des Menschen. Er wehrt sich aber gegen eine fatalistische Überbewertung dieser Faktoren und spricht sich dafür aus, dass der Mensch selbst für sein Tun, Handeln und Gelingen verantwortlich sein soll (vgl. Le cercle de famille).